Zadar hatte ich damals unheimlich und düster in Erinnerung.
Es brannte links und rechts der Straße Müll. Auf der Kreuzung regelte die Militärpolizei den Verkehr.
Ichwollte da nur schnell durch.
Die Szenerie in der ganzen Region war damals düster, unheimlich und auch gefährlich. Ich verbrachte damals den Urlaub mit meiner Frau und unserer ca. 10 jähriger Tochter im Ferienhaus der Schwiegereltern auf der Insel Vir. Von einem Tag auf den anderen war Geschützfeuer zu hören, Militärflugzeuge und Hubschrauber tauchten massiv am Himmel auf. Am schlimmsten war aber die zunehmende Präsenz von Militär, oder besser, was sich teilweise dafür hielt, aber nicht benommen hat. Wild umherfahrende Pickups und Zastavas mit bewaffneten und meist angetrunkenen Typen, das richtige Militär war da kaum zu sehen.
Wir sind dann kurzentschlossen mit Einbruch und dem vermeintlichen Schutz der Dunkelheit abgereist, besser gesagt geflohen. Es war der Horror. Immer wieder Strassensperren und Kontrollen, auch und vor allem intensiv an der besagten Pontonbrücke. Dabei wurde uns von irgendwelchen bewaffneten Typen mit Taschenlampen ins Auto und ins Gesicht geleuchtet, das Gefühl war Angst und Hilflosigkeit.
Angst vor allem um Frau und Kind, bei mir selbst war es eher kochende Wut und Besonnenheit war gefragt. Die erste Pause gemacht, bzw. richtig angehalten habe ich erst westlich von Rijeka als wir uns einigermaßen sicher fühlten.
Es ist alles gutgegangen, war aber definitiv eins der denkwürdigsten Kapitel in meinem bisherigen Leben.