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Gast 54259
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Wichtiger als ABS ist vorausschauend zu fahren.
typischer WhataboutismusWichtiger als ABS ist vorausschauend zu fahren.
Ich war viele Jahre jedes Jahr im Frühjahr beruflich bei Sicherheitstrainings. Dabei wurden i.d.E. technisch relativ identische R 1150 RT, später R 1200 RT durch ihre Fahrer eingesetzt. Bei vermeintlich gleichem Ablauf hoben sich manchmal (nicht immer reproduzierbar) die Hinterräder (z.T. recht ordentlich), manchmal nicht. Lt. Instruktoren spielt hierbei die Körperhaltung, das Körpergewicht und die Körperspannung, aber auch die montierten Reifen eine Rolle. Ich hielt das für plausibel, da auch bei mir das Hinterrad stieg, mal nicht. Aber so wie Du schreibst. Immer gut kontrollierbar - beim ersten Mal ist man halt verdutzt bei so einem Brocken wie der RT.Das hatte ich letztens mit einer ziemlich alten ABS-BMW R1150R auch. Wollte in den Regelbereich bremsen (auf Asphalt, was sonst gut ging), der Belag war wohl besser und schwups ging es ziemlich aufs Vorderrad. War aber gut beherrschbar, hatte ich aber wirklich nicht mit gerechnet, allein wegen des Gewichtes.
Es ist immer sehr schwierig anhand von Einzel(un-)fällen solche Themen zu beleuchten.Ergänzend: ein besonders drastischter Fall, den ich per Aktenlage (nicht selber vor Ort) erfahren hatte:
...
In unserem Kanton wird das auch getestet, allerdings wird da nicht unterschieden ob mit oder ohne ABS. Jene die ein ABS Motorrad fahren, sind an der Prüfung aber klar im Vorteil und es wird auch klar empfohlen ein Fahrzeug mit ABS zu verwenden. Verbieten kann man jedoch nicht, dass jemand ohne ABS an der Prüfung teilnimmt.In den Motorradfahrschulen die ich kenne, wird heutzutage die Vollbremsung bis zum Stand ohne ABS-Einsatz geübt. Ich glaube nicht, dass das verkehrt ist.
Wenn man ein Motorrad ohne ABS fährt muss man das sowieso können.
Bist Du sicher?Eines darf man bei dieser Diskussion nicht außer acht lassen - die eigene Reaktionszeit (die mit zunehmendem Alter auch noch zwangsläufig abnimmt).
So viel kannst ( und willst ) du gar nicht üben, das einem ABS System überlegen sein könntest, die heutigen Systeme haben Regelintervalle > 10 / Sekunde.In einem anderen Beitrag kam das dort als OT einzustufende Thema Bremsen mit/ohne ABS auf. Demnach gibt es die Überzeugung, man könne durch regelmäßiges trainieren üben, auch ohne ABS ein Überbremsen des Vorderrades zu verhindern und ggf. "kontrolliert" über kürzere Strecken mit einem blockierenden Vorderrad zu bremsen, ohne zu stürzen.
Ich bin überzeugt, dass dies nur in Idealfällen (mental auf die Situation vorbereitet, während der Bremsstrecke gleichbleibende Gripverhältnisse, keine Unebenheiten oder gar Seitengefälle usw.) möglich ist. Ob dies dann noch in Schrecksituationen auch noch funktioniert?
Mich würden deshalb eigene positive, aber auch negative Erfahrungen und Einschätzungen interessieren.
Genau darauf wollte ich mit meinem Beispiel hinaus.Das ist schon lange her, seitdem haben die Bord-Rechner und ABS-Systeme deutlich an Geschwindigkeit und Regelgüte gewonnen.
Ergo, heutzutage ist es mit ABS nochmals besser geworden.