dergraf
Themenstarter
Mittwoch 15.09.10
Heute sollte der Tag der menschlichen Begegnungen werden.
Aber der Reihe nach.
Wir haben uns entschlossen heute den Lac Mont Cenis zu umrunden um von der französischen Seite den Col Frejus zu erklimmen.(von Bardonecchia, sprich Italien ist dies nur zum Teil möglich.)
Auf dem Weg zum Col Frejus wollte ich immer wieder Ausschau halten nach der neuen Auffahrt zum Col de la Met und eine vielleicht legale Möglichkeit zum Fort de la Turra zu finden. Kurz vor Lanslebourg sahen wir ein Militärbus und einen Haufen Soldaten mit Marschgepäck. Eine erste Begegnung die für den Verlauf des weiteren Tages noch von entscheidender Bedeutung sein sollte.
Der Einstieg zum Frejus war dank guter Vorarbeit prompt gefunden.
Rauch und Pipipause. Auf einmal kam ein Baustellenfahrzeug, drei Mann drin.Die nächste Begegnung. Ob wir da hoch wollen an die Grenze. "Jaja". "Oh das geht nicht". (Guckt unsere Mopeds an, schüttelt den Kopf) fährt weiter.
Ich war schon enttäuscht wusste aber dass oben eine Liftstation ist und das es Lifterhaltungswege gibt. Unser Entschluss: Wir probieren das. Wenig später noch ein Bauarbeiter.Noch eine Begegnung. Hochgezogene Augenbrauen. "Da hoch?" Kopfschütteln.
Beide meinten sicher wir wollen nach Bardonecchia runter. Das geht wirklich nicht. Der Beleg dazu folgt gleich.
Also die Auffahrt zum Col Frejus.
Da die Strecke zur Punta Bagna Liftstation von Lkw´s (uns kam einer entgegen) und Lifterhaltern genutzt wird sieht es wie die Hauptroute aus und wir sind irrtümlich erstmal dort oben gelandet.(2731m)
Um zum Col Frejus zu kommen hieß es also wieder ein Stück herunter und den verpassten Abzweig erwischen.
Col Frejus
Und das ist die kaum handtuchbreite Fortführung des Col Frejus nach Bardonecchia runter.
Wieder im Tal angekommen die Wahl zwischen zwei Alternativen.
"Linksrum" auf Asphaltpässetour über Telegraphe, Galibier und Lautaret, oder "rechtsrum" noch mal gucken was es zu schottern gibt.
(Auf dem Hinweg hatte ich gesehen dass das Schild direkt an der Strasse bei der Zufahrt zum Fort de la Turra [gesperrt nach 2km] weg ist.)
Also rechts rum.
An der Zufahrt zum Fort de la Turra sehe ich gerade einen Militärjeep einbiegen und hochfahren.Alter Hasenfuß der ich nun mal bin meine Gräfin angeguckt die bei so was mutiger ist. "Rein" ihr kurzes Kommentar, mehr als dass wir vor dem eigentlichen Geperrt Schild rumdrehen müssen kann uns nicht passieren.
Am Gatter mit besagtem Schild angekommen waren die beiden Militärs gerade dabei das Gatter zu öffnen.
Frech wie meine Gräfin nun mal ist und kein französisch kann haut sie die zwei an "interdit? moto?" und macht zickzack Bewegungen Richtung Berg.
Der Soldat zuckt die Schultern, hält uns das Gatter auf, der Kollege fährt den Jeep zu Seite dass wir vorbei kommen und drin waren wir.
Herzklopfen! Kamera raus. Zigarette. Jeep an uns vorbei.
Was dann folgte liest sich im denzel so:
eine extrem steile,enge S-Kurve mit losem Untergrund
Da Monika kurz zuvor angehalten hatte fehlt ihr Schwung und gab nach dem 6. Versuch auf.
Ich habe dann beide dicken Eisenschweine da durchgeprügelt, mit durchdrehendem Hinterrad, tanzendem Heck und stinkender Kupplung.Frag nicht nach Sonnenschein.
Wenn man schon die offzielle Erlaubnis hat dann muss man da hoch, koste es was es wolle.
Die Auffahrt hatte noch ein paar knifflige Passagen aber auch tolle Ausblicke.
Der berühmte Hinkelstein
eine schräg abfallende Fahrbahn
abfallende Kehren
Aussicht
Und das Fort selbst
Dort fand eine militärische Übung statt.
Erst trauten wir uns garnicht ins Fort über die Holzbrücke zu laufen.
Überall Soldaten. Aber keiner sagte was, wir wurden nur aus dem Augenwinkel beobachtet.
Den Mut durch die Militärübung zu laufen lohnte sich:
So ganz heimlich habe ich dann auch ein paar Soldaten vor die Linse bekommen. Es waren die die wir morgens gesehen hatten, die sind zu Fuß da hoch, und der Chef der uns hochgelassen hat, hat nur mal kurz mit dem Auto nach dem rechten gesehen. Monika kennt ja nix und hat den Major nach unserer Fortbesichtigung angehauen, der nach seinem übergekochten Kühler schaute, als obs ihr langjähriger Kumpel wär.Es ging da oben wohl um eine Übung um das Besetzen eines Gebäudes zu trainieren.
Auf dem Weg runter war das dann die Umfahrung der kniffligsten Passage.
Kurz nach uns ist dann wohl auch der Jeep abgefahren. Als erster am
Gatter ankommend, habe ich es geöffnet und als Geeste der Dankbarkeit für die Sondergenehmigung habe ich den Jeep durchgewunken und habe das Tor wieder vorschriftsmässig geschlossen, was mit freundlichem Winken beantwortet wurde.
Herr Graf mit Militärgeleit
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, hat uns diese letzte Begegnung das Geschenk beschert eine eigentlich verbotene Strecke fahren zu dürfen.
Fortsetzung folgt.
(sorry für soviel text heute: ging nicht anders)
Heute sollte der Tag der menschlichen Begegnungen werden.
Aber der Reihe nach.
Wir haben uns entschlossen heute den Lac Mont Cenis zu umrunden um von der französischen Seite den Col Frejus zu erklimmen.(von Bardonecchia, sprich Italien ist dies nur zum Teil möglich.)
Auf dem Weg zum Col Frejus wollte ich immer wieder Ausschau halten nach der neuen Auffahrt zum Col de la Met und eine vielleicht legale Möglichkeit zum Fort de la Turra zu finden. Kurz vor Lanslebourg sahen wir ein Militärbus und einen Haufen Soldaten mit Marschgepäck. Eine erste Begegnung die für den Verlauf des weiteren Tages noch von entscheidender Bedeutung sein sollte.
Der Einstieg zum Frejus war dank guter Vorarbeit prompt gefunden.
Rauch und Pipipause. Auf einmal kam ein Baustellenfahrzeug, drei Mann drin.Die nächste Begegnung. Ob wir da hoch wollen an die Grenze. "Jaja". "Oh das geht nicht". (Guckt unsere Mopeds an, schüttelt den Kopf) fährt weiter.
Ich war schon enttäuscht wusste aber dass oben eine Liftstation ist und das es Lifterhaltungswege gibt. Unser Entschluss: Wir probieren das. Wenig später noch ein Bauarbeiter.Noch eine Begegnung. Hochgezogene Augenbrauen. "Da hoch?" Kopfschütteln.
Beide meinten sicher wir wollen nach Bardonecchia runter. Das geht wirklich nicht. Der Beleg dazu folgt gleich.
Also die Auffahrt zum Col Frejus.
Da die Strecke zur Punta Bagna Liftstation von Lkw´s (uns kam einer entgegen) und Lifterhaltern genutzt wird sieht es wie die Hauptroute aus und wir sind irrtümlich erstmal dort oben gelandet.(2731m)
Um zum Col Frejus zu kommen hieß es also wieder ein Stück herunter und den verpassten Abzweig erwischen.
Col Frejus
Und das ist die kaum handtuchbreite Fortführung des Col Frejus nach Bardonecchia runter.
Wieder im Tal angekommen die Wahl zwischen zwei Alternativen.
"Linksrum" auf Asphaltpässetour über Telegraphe, Galibier und Lautaret, oder "rechtsrum" noch mal gucken was es zu schottern gibt.
(Auf dem Hinweg hatte ich gesehen dass das Schild direkt an der Strasse bei der Zufahrt zum Fort de la Turra [gesperrt nach 2km] weg ist.)
Also rechts rum.
An der Zufahrt zum Fort de la Turra sehe ich gerade einen Militärjeep einbiegen und hochfahren.Alter Hasenfuß der ich nun mal bin meine Gräfin angeguckt die bei so was mutiger ist. "Rein" ihr kurzes Kommentar, mehr als dass wir vor dem eigentlichen Geperrt Schild rumdrehen müssen kann uns nicht passieren.
Am Gatter mit besagtem Schild angekommen waren die beiden Militärs gerade dabei das Gatter zu öffnen.
Frech wie meine Gräfin nun mal ist und kein französisch kann haut sie die zwei an "interdit? moto?" und macht zickzack Bewegungen Richtung Berg.
Der Soldat zuckt die Schultern, hält uns das Gatter auf, der Kollege fährt den Jeep zu Seite dass wir vorbei kommen und drin waren wir.
Herzklopfen! Kamera raus. Zigarette. Jeep an uns vorbei.
Was dann folgte liest sich im denzel so:
eine extrem steile,enge S-Kurve mit losem Untergrund
Da Monika kurz zuvor angehalten hatte fehlt ihr Schwung und gab nach dem 6. Versuch auf.
Ich habe dann beide dicken Eisenschweine da durchgeprügelt, mit durchdrehendem Hinterrad, tanzendem Heck und stinkender Kupplung.Frag nicht nach Sonnenschein.
Wenn man schon die offzielle Erlaubnis hat dann muss man da hoch, koste es was es wolle.
Die Auffahrt hatte noch ein paar knifflige Passagen aber auch tolle Ausblicke.
Der berühmte Hinkelstein
eine schräg abfallende Fahrbahn
abfallende Kehren
Aussicht
Und das Fort selbst
Dort fand eine militärische Übung statt.
Erst trauten wir uns garnicht ins Fort über die Holzbrücke zu laufen.
Überall Soldaten. Aber keiner sagte was, wir wurden nur aus dem Augenwinkel beobachtet.
Den Mut durch die Militärübung zu laufen lohnte sich:
So ganz heimlich habe ich dann auch ein paar Soldaten vor die Linse bekommen. Es waren die die wir morgens gesehen hatten, die sind zu Fuß da hoch, und der Chef der uns hochgelassen hat, hat nur mal kurz mit dem Auto nach dem rechten gesehen. Monika kennt ja nix und hat den Major nach unserer Fortbesichtigung angehauen, der nach seinem übergekochten Kühler schaute, als obs ihr langjähriger Kumpel wär.Es ging da oben wohl um eine Übung um das Besetzen eines Gebäudes zu trainieren.
Auf dem Weg runter war das dann die Umfahrung der kniffligsten Passage.
Kurz nach uns ist dann wohl auch der Jeep abgefahren. Als erster am
Gatter ankommend, habe ich es geöffnet und als Geeste der Dankbarkeit für die Sondergenehmigung habe ich den Jeep durchgewunken und habe das Tor wieder vorschriftsmässig geschlossen, was mit freundlichem Winken beantwortet wurde.
Herr Graf mit Militärgeleit
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, hat uns diese letzte Begegnung das Geschenk beschert eine eigentlich verbotene Strecke fahren zu dürfen.
Fortsetzung folgt.
(sorry für soviel text heute: ging nicht anders)
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