Ich würde vegan zu leben zwar nicht gerade als "moderne Zwangsstörung" bezeichnen, aber immerhin noch als nur in der modernen Welt, zumindest hier im Norden, mögliche Lebensart.
Unsere Altvorderen, Jäger in germanischen und skandinavischen Wäldern, brauchten etwa 5000 kcal/Tag. Eine Ansammlung von 100g Heidelbeeren -die auch nur eine sehr begrenzte Zeit des Jahres zur Verfügung stehen und mit damaligen Mitteln nicht für ein ganzes Jahr, bis zur nächsten Ernte- haltbar gemacht werden konnte, bringt es auf gerade mal stolze ca. 55 kcal. Das heißt aber nichts anderes, als daß der sich fleischlos ernährende "Sammler" täglich satte 9kg Heidelbeeren hätte sammeln müssen, nur um sich allein zu ernähren (die gleiche Menge der sehr viel selteneren Multebeeren. An die zusätzliche Versorgung z.B. schwangerer Stammesfrauen u. Kindern ist da gar nicht zu denken, selbst wenn die einen Teil ihrer Nahrung selber gesucht hätten. In nicht Heidelbeerlastigen Gegenden, wo z.B. die Preiselbeere zuhause ist, wäre sogar die doppelte Menge, also ca. 18kg Beeren für die Ernährung nur eines Erwachsenen nötig gewesen.
GEHT NICHT!!!
Und, was hat der Gute gemacht??
Er hat sich ganz einfach auf die Jagd verlegt und Fleisch gefressen, je fetter, desto besser. So'n Wildschwein, o. gar ein Reh o. Hirsch, liefert mindestens das 2.5-fache an Kalorien wie Heidelbeeren, das vier- bis fünffache bei Preiselbeeren.
Problem gelöst.
Haltbar lässt sich das auch machen, aber, viel wichtiger:
Fleisch steht für den Jäger das ganze Jahr über zur Verfügung!!!
Die zur gleichen Zeit lebenden Mittelmeeranrainer hatten es deutl. einfacher, da gab's mit Oliven(-öl) (Früchte 150-350 kcal/100g, Öl ~900 kcal/100g) sehr kalorienreiche Nahrung, wie auch zuckerhaltige Früchte etc. en masse (Datteln ~300 kcal/100g, Korinthen ~400 kcal/100g, ...), und zusätzl. hatten sie den Vorteil, allein der hohen Temperaturen wegen weniger Energie zu benötigen, und nicht viel Energie beim verfolgen von Wild aufwenden zu müssen.
Der heutige Energiebedarf wird mit ca. 2000 kcal/Tag angesetzt (weil wir den Arsch nicht mehr hochkriegen müssen
), aber das waren vor wenigen Jahren auch noch 2500 kcal/Tag für den körperlich arbeitenden Teil der Bevölkerung.
Ich werde auch weiterhin Fleisch essen, wie ich das schon immer nur in Maßen tat (selten Fleisch, selten Wurst, allenfalls zur "Schlachteplattenzeit"), ansonsten Käse u. "Gemüse". Wenn ich ganz auf Fleisch verzichten würde, würde das absolut nichts an den Auswirkungen des übermäßigen Fleischkonsums und der Erwartungshaltung ändern, zu jeder beliebigen Tages- o. Nachtzeit jede beliebige Menge jeden beliebigen Fleisches kaufen zu können.
Genauso gut könnte ich erwarten, durch Verzicht auf gepuhlte Garnelen die schwachsinnigen Puhltransporte nach Marokko -o. ist das inzw. schon zu teuer, und die Viecher werden nach Asien zum puhlen transportiert??- unterbinden zu können, o. den ebenso schwachsinnigen Transport von Erdbeeren aus fernen Ländern, den völlig überflüssigen Transport von Tulpen und ähnlichem Unkraut aus Ländern, in denen das Zeug auch noch mit übermäßig hohem Aufwand an Herbiziden u. Pestiziden gezogen wird, und mit Wasser, das besser den Einheimischen zum Aufbau einer vernünftigen, sie selbstständig machenden und sie ernährenden Landwirtschaft überlassen werden sollte.
Das alles bedingt aber ein generelles Umdenken der Menschen (nicht nur hier im Forum, wo sich einige geradezu als extrem uneinsichtige Vertreter outen
).
Grüße
Uli