Sync mit Gaszugwechsel rechts
So, ich hab's getan
Mir stand die RepRom, das GS 911, Unterdruckuhren und die Beiträge hier im Forum (Vor allem Mercer_willi und fralind) sowie die artikel auf Powerboxer.de von gert zur Verfügung.
Da bei meinem Mopped das Gewinde des rechten Gaszugs gebrochen war, musste ein neuer rein und als er drin war, musste der natürlich eingestellt und das Mopped synchronisiert werden.
Der Wechsel des Gaszugs ist zwar sehr zeitaufwändig, aber einfach.
An meiner GSA:
-Seitenteile ab
-Tank runter
Vor dem Luftfilterkasten sitzt der Verteiler, den kann man lösen indem man von links mit einem Schraubenzieher die Kunststoffnase anhebt und ihn rauszieht. Viel bewegen kann man den nicht, da ja noch die Züge vom Gasgriff kommend und zu den Drosselklappen dranhängen, aber es ist ausreichend um den Deckel abmachen/öffnen zu können. Auch bei dem Deckel muss man vorsichtig die Kunststoffnäschen oben anheben, dann kann man ihn nach vorne klappen und aus den unteren Halterungen heben. Ist der Deckel gelöst, vorsichtig abziehen, da ist innerlich ne Achse dran, auf dem das Rad geführt wird, mit dem die Seilzüge bewegt werden. Das muss man rausheben, da der rechte Gaszug auf der dem Deckel abgewandten Seite eingehängt ist. Bevor man den aushängt, muss man die rechte Drosselklappe ausbauen, was eigentlich auch recht schnell geht.
- Die Drahtringe, die die Drosselklappe auf den Gummirohren halten, kann man mit einer kleinen Wasserrohrpumpe lösen. Aufpassen, der Ring zum Zylinder hin ist etwas kleiner als der zum Luftfilter (wichtig für den Zusammenbau)
- Wenn die Drosselklappe frei ist, kann man das kleine schwarze Kästchen, in das der Gaszug reinführt einfach hochziehen.
- Drosselklappe mit der Hand auf "Vollgas" drehen und man kann den Gaszug einfach aushängen.
- neuen Gaszug zuerst mal ganz zusammendrehen, damit man genug Draht hat um den neuen einzuhängen
- in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen.
- wenn man genau hinhört, kann man beim Bewegen des Gasgriffs das leise Klicken hören, wenn die Drosselklappen bewegt werden, da habe ich schon mal ein erstes grobes "Voreinstellen" des Gaszuges vorgenommen, so dass beide Klappen ungefähr gleichzeitig angehoben werden, kann aber auch sein, dass ich nur das Stroh in meinem Kopf knistern gehört habe...
Nun zur eigentlichen Synchronisation:
GS911 angeschlossen und den Anweisungen gefolgt, also erstmal den Motor warmlaufen lassen (80 C°) das zeigt das Menü an wenn es soweit ist, wobei die aktuelle Beta da hilfreicher ist, als die derzeitige Release-Version der Software fürs GS911.
Wenn das soweit ist, die Uhren angeschlossen das GS911 fährt die Drosselklappen in eine definierte Position und schaltet die Stepper, dann an der Einstellschraube des rechten Gaszugs so lange gedreht, bis beide Uhren den gleichen Wert anzeigten. Ich könnte ja jetzt schreiben: Dann die Einstellschraube kontern - fertig aber so einfach ist das nicht.
Wichtig ist bei den Uhren, dass man die Empfindlichkeit beider Uhren so einstellt, dass die Zeiger kaum noch zittern. Vibrieren sie zu stark, ist die Anzeige ungenau, zittern sie gar nicht, werden sie zu träge. Wenn man an der Einstellschraube dreht, dauert es einen Moment (2-3 Sekunden) bis das "Nachregeln" Auswirkungen zeigt und die Zeiger anzeigen und sich nicht mehr bewegen.
Noch ein Nachtrag: Wichtig ist wie Mercer_willi schreibt, das man den Gaszug oben am Gasgrif etwas lockert (nach Abschluss des Einstellens wieder anziehen/einstellen) und dass sich beim Einstellen die Zeiger beim ganz vorsichtigen minimalen Drehen des Gasgriffs gleichzeitig verändern, schließlich sollen beide Drosselklappen gleichzeitig bewegt werden. Ich habe zuerst bei Standgas eingestellt und dann noch mal bei leicht erhöhter Drehzahl (1700-1800 Upm) nachjustiert. Nach dem Nachjustieren immer 2-3 Sekunden warten und auf die Anzeige achten.
Braucht man zu lange und der Motor wird zu warm (über 130 C°) , steigt der Unterdruck an und man kann nicht mehr genau einstellen, dann abkühlen lassen und weiter probieren.
Hat man die "richtige" Einstellung gefunden, oben den Zug mit einem Zehner Schlüssel festhalten und nicht mehr bewegen und unten vorsichtig kontern.
Nach dem Zusammenbau ne kurze Runde drehen, sich freuen wie ein Schneekönig, dass sie im Schiebebetrieb fast gar nicht mehr patscht und deutlich ruhiger läuft, heimfahren und noch mal synchronisieren (das geht dann ganz schnell), der neue Zug muss sich wohl innerlich erst setzen.
Alles in allem habe ich ca 1 1/2 Stunden gebraucht bis das Mopped wieder zusammengeschraubt war, zeitaufwändig war halt der Wechsel des Gaszugs. Das eigentliche Synchronisieren dauert höchstens ne Viertelstunde mit Bei- und Wegräumen des Werkzeugs, also wesentlich schneller als Ventile einstellen, was unbedingte und wichtige Vorausetzung
vor dem Synchronisieren ist.
Ich hab zwar Bilder gemacht, aber anscheinend irgendwas verbockt, da die Speicherkarte im Computer nicht lesbar ist, weder am PC noch am Laptop und auch beim Überspielen mit Kabel vom Fotoapparat zum Rechner krieg ich leider nur unlesbare Dateien, bzw unbekannte Dateiformate
Zusammengefasst: Mit den o.a. Werkzeugen/Geräten und den Anleitungen hier im Forum ist das Synchronisieren machbar. Wer seine Räder ein- und ausbauen kann, kann sich ruhig da dran trauen.