Liebe Forumsmitglieder, Technikinteressierte und vielleicht auch Tuningverrückte
Nachdem es hier im Forum zum Thema Softwarestände und deren Auswirkungen viele Fragen, vieles vom Hörensagen und noch mehr viele falsche Annahmen und eigene Gedanken dazu gab, möchte ich es euch etwas verständlich darstellen, was passiert überhaupt mit und in einem Steuergerät.
Das Steuergerät für die 1,2 L Boxer Motoren ab dem Modelljahr 04 nennt sich
Hersteller : Bosch
Typ : BMSK
Diese Steuergeräte besitzen einen Sicherheitszugang für die Programmierung vom Werk (bzw. Lizenzierte Werkstätten) über den Serienstecker (Anschluss am Gerät).
Daher wird das Steuergerät über den Deckel geöffnet. Nach erfolgter Änderung wieder mit dem Original Dichtstoff, der der vorher durchs Erwärmen (siehe unten) seiner Dicht und Klebewirkstoffe beraubt wurde, verklebt und mit neuen Schrauben verschlossen.
Diese Generation von Motorola-Prozessoren (MPC562, im Steuergerät) verfügen über einen mindestens 448KB - 1MB Flash-Speicher, meist jedoch höher. Dieser Speicher kann jedoch nicht mehr mit einem Eprom-Programmiergerät ausgelesen und neu programmiert werden. Das ist nur noch über die BDM-Schnittstelle möglich, die daher auf jedem Steuergerät mit einem solchen Prozessor vorhanden sein muss. Meist sind es 10 Lötpunkte auf der Unterseite der Leiterkarte.
http://www.evc.de/images/bdm/whole.jpg
Um wie gezeigt das Steuergerät öffnen zu können und genau so wichtig, daran arbeiten zu dürfen, sollte mindestens vorhanden sein:
Ein Wärmeofen, in dem man das Steuergerät langsam in der Zeit von 20 Minuten erwärmt, um es Zerstörungsfrei öffnen zu können.
Eine separater Raum, in dem man nur diese Arbeiten unter der Lupe / Mikroskop ausführt, der dazu Staub frei ist und Rechner (Wir haben alleine dafür eine Raum von 24 qm Größe und eine eigene Klimaanlage für die Rechner), die mittlerweile über eine Leistung von 128 ² verfügen, damit auch die neueste Generation von EDC 17-21 bearbeitet werden kann.
Unter Verwendung einer Software, die die nun geladenen / gelesenen Daten (Sprache ist immer Englisch) dargestellt, muss man wissen, wie man diese verarbeitet und welche Änderungen man vornehmen kann, oder darf, um einbezogen auf die Anforderung (z.B. Mehr Leistung, weniger Drehmomentschwankung, Drehzahlbegrenzer) ein geändertes positives Profil zu erstellen.
Wichtig dabei ist folgendes:
- Durch winzige Änderungen in den Daten werden die Änderungen digital unterschreiben,
um;
1. Kopien zu erkennen
2. Oder von anderen nachträglich versuchte Änderungen zu erkennen.
(Anderer Tuningbetrieb versucht die Daten zu kopieren um günstig daran zu kommen, um
sie dann weiter zu verwenden)
- Das Original wird permanent gespeichert.
- Änderungen werden als Version gespeichert (beliebig viele Versionen möglich).
- Änderungen werden farblich dargestellt und es können jederzeit die Originalwerte wieder
hergestellt werden.
- Die ausführende Person weis, die die Änderungen an der SW ausführt, wie die
Checksummen gehandhabt werden.
Hier mal Beispiele:
3D Kennfeld
http://www.evc.de/images/ols/winols-gr1-d.gif
http://www.evc.de/images/ols/winols-kl-e.gif
Programmcodes
http://www.evc.de/images/ols/winols1.gif
Zündung
http://www.evc.de/images/ols/winols2.gif
Auf dieser Basis funktioniert auch die BMS-K.