Angenommen, der Schuss wird gehört und die Hersteller besinnen sich auf ihre Ingenieurfähigkeiten und produzieren wieder Leiseres.
Würde das noch viel bringen? Ich jedenfalls kaufe mir nicht alle fünf Jahre zwei neue Maschinen. Eine subventionierte Nachrüstung ließe ich mir notfalls noch gefallen. Aber ich glaube, das käme in der Breite bereits zu spät.
Abgesehen davon, dass ich die Wirkung (bei meiner GS) stark bezweifle. Dann steht im Schein ein 3 dB niedrigerer Wert für 1000 Euro - und die Kiste fährt im Zweifelsfall genauso laut (und wenig oder viel störend) wie zuvor.
Andererseits sehe ich auch noch nicht, dass der Bundesratsentwurf so gut gestrickt ist, dass quasi nur zugestimmt werden kann. Für mich ist das auch ein Versuchsballon (allerdings ein wirksamer und gefährlicher).
Was mir fehlt, ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Normen. Das ist in anderen Bereichen ja das gleiche Spiel. Politische Grenzwerte, unterfüttert mit etwas mehr oder weniger fragwürdiger Expertise und jeder Menge populistischer Ideologie (oder irgendeinem anderen Ausdruck, der alles, nur nicht Sachgründe ausdrückt).
Lärmmessung ist allerdings kein rein physikalisches Problem, sondern mindestens so sehr ein psychologisches. Und um da den bestmöglichen Kompromiss zu finden - eine Norm, die die Begrenzungen vorgibt - , wird mehr Hirnschmalz benötigt werden. Lobbyisten klappen-fähige Normen schreiben zu lassen, wird nicht ausreichen und ist unwürdig.
Mit welchen Meßwerten/Normen kämen wir denn da voran?
Ich denke, die Zeit der ganz simplen Vorgaben ist vorbei.
Realitätsorientierte Messzyklen (bei denen nicht nur Schalldruck, sondern auch Lärmempfindung Eingang finden) dürften da der Weg sein. Auch wenn das ziemlich komplex wird. Und als alleinige Maßnahme nicht ausreichen wird.