Da ich ja quasi da wohne, wo jede Menge Leute Motorrad fahren und als Tourguide viel ausprobiere - auch Cafe's, Restaurants usw. - habe ich schon öfter das Vergnügen gehabt, mit Bürgern/Anwohnern von Hotspots im Gespräch zu sein. Und ja, es sind nur echt wenige, die undifferenziert und grundsätzlich gegen Motorräder agieren. Die meisten Leute haben kein Problem mit den Tourenfahrern, die gemütlich durch den Ort und rücksichtsvoll wieder aus diesem hinaus fahren, auch wenn es wirklich viele sind. Es sind die Heizer und die laute Minderheit, die nerven und gegen die sich manche nicht mehr zu helfen wissen. Und das sind auch kaum Grüne oder Stützstrumpfleute - das sind Leute, die dort seit Generationen leben, die an der Hauptstraße ihre Häuser und Gärtchen haben, mit Kindern und pflegebedürftigen Senioren, mit teils schweren Jobs und dem Wunsch nach ein wenig Ruhe am Wochenende. Mit Ideologie hat das kaum zu tun. Wer sich Sonntag Mittags mal ein Stündchen auf die Bank am Ortseingang von Jakobsthal (Ortsteil Heigenbrücken, Spessart) setzt und möglichst unvoreingenommen der ländlichen Idylle in rund 400 Metern Luftlinie zum Bikertreff Engländer lauscht, dazu die Karawanen aus Knieschleifern, Supermoto-Kids, HOG-Gruppen usw. durch den engen,teils ohne Bürgersteig auskommenden Ort rollen sieht, kann eigentlich nichts anderes als verstehen. Und natürlich muss man sich distanzieren dürfen. Ich solidarisiere mich als Autofahrer ja auch nicht mit Assis, die nachts im Frankfurter Ostend Rennen mit ihren krassen Dreier Bämmwäh's fahren.