Meine R 1300 GS aus 02/2024 ist bisher nässefest. Reinigung mit Hochdruckreiniger, stundenlange Unwetterfahrten in Norwegen, alles problemlos! Ich nehme an, dass in manchen Lenkerarmaturen die Abdichtung/Folie/Membran nicht in Ordnung ist.
Trotzdem ist mir das gleiche Problem von meiner früheren R 1200 GS mit Bremskraftverstärker bekannt. Es war praktisch der einzige Fehler auf ca. 110.000 Kilometern, aber ich habe mich aufgrund der Gefährlichkeit wahnsinnig aufgeregt. In einem Gehäuse unter dem Zündschloss, über eine kleine Welle vom Zündschloss betätigt, saß der Zündschalter, ein Mikroschalter, wie er bei Conrad für rund einen Euro erhältlich war. An diesem waren die Kontakte oxidiert, ich habe ihn selbst ausgetauscht.
Bei mir ist der Schalter vor rund 15 Jahren an einer Ampel am Tag bergauf auf der linken Spur ausgefallen, blamabel, aber relativ ungefährlich. Aber das ganze Motorrad ist ab diesem Moment völlig tot. Man stelle sich vor, Dunkelheit, Kurven, Landstraßentempo: Urplötzlich Licht aus, Bremskraftverstärker aus, Motor aus, Warnblinkanlage, Hupe, Lichthupe tot, nur die Geschwindigkeit ist noch da! Und alles wegen eines einzigen, preiswerten Schalters!
Ich war und bin der Ansicht, dass ein so gefährlicher Totalausfall zu vermeiden wäre, wenn der Mikro-Zündschalter und die Zuleitung um den Lenkkopf herum doppelt ausgeführt und überwacht wäre. Die Technik ist von Rückleuchten her bekannt, bei Ausfall eines der beiden Glühfäden bzw. Schalter erfolgt eine Fehlermeldung und kein Totalausfall.
Leider fahren meines Wissens praktisch alle Motorräder mit dieser Primitivtechnik herum. Andererseits kann man auch nicht alles mehrfach absichern, wo will man aufhören?