Das sah der Besitzer wohl anders....
Immerhin konnte ich bei dem phänomenalen Wetter nicht widerstehen und habe auch gestern noch eine Tour gemacht durchs Bergische Land, man will sich ja nicht immer auf der gleiche Strecke langweilen...
Zufälligerweise steht in Hückeswagen auf Steinwurfweite zur Bevertalsperre eine KTM 625 SXC, auf 21/18 Stollenbereifung, Der Besitzer,ein engagierter KTM-Treiber hat neben ihr noch weitere 5 KTMs im Stall, SMR für die pseudoprofessionelle Sumopiste und XC-Crossmodelle ,also durchaus enrtstzunehmende Hobbywettbewerbsgeräte.
Für die SXC 625 (schön hoch
) hatte er sogar noch einen Umrüstzsatz Sumoschuhe + passender Bremse usw. liegen und das gab für mich natürlich ein tolles Gesamtpaket für ein dual-Sportsbike, echte Geländetauglichkeit + Sumo.
..so will ichd as.!
Die SXC 625 (zweite Hand, Ez.2005, 15400 km) sollte als Geamtpaket mit beiden Radsätzen 4600 Euro kosten, per Korrespondenz konnte ich den verständigen Inhaber schon überzeugen, das 3900 Euro ausreichend hoch bepreist ist, weiter runter wollte er nicht....
Dann vor Ort angekommen und das Gerät inspiziert.....
Nunja, da es sich um eine etwas ernstzuehmendere Hard-Enduro handelte, war die halt auch schon optisch so nicht mehr soo prickelnd, knapp ausreichend häte man ihr optisch noch gegeben.
Auf Kickstarter habe ich Sie nicht anbekommen (wollte ich unbedingt ausprobieren) mit E-Starter war sie dann sofort da.....
Dann die Probefahrt auf der 30%igen Stollenbereifung, runter zur Bever-Sperre.
Das Teil tat was es sollte, fühlte sich halt "old-faschioned" an, rauh und steif, wie das mit 18/21" nun mal so ist.
Dann warmgefahren mal den Hahn gespannt und beim Ausdrehen war dann ab einer gewisssen Drehzahl schlagartig der Zug weg und ich ging fast vorneüber (dachte erst, der Tank wäre leer) aber das wiederholte sich dann noch 2-3 mal. Irgendwo ist bei der Zündung oder am Vergaser ein kleiner Hund begraben....nundenn.
Am Original-Tacho flackerten auch bei der Digitalanzeige einige Segmente der Siebensegmentanzeigen nur manchmal auf...d.h. der Tacho hatte einen Elektronik-Wackler.
Nach einer recht langen Probefahrt wieder zurück zum Eigner. Der Motor schwitze nun an der Kupplungsseite und unten am Gehäuse ziemlich viel frisches Öl, das gehören Dichtungen ersetzt.
Dazu noch eine weitere "Spezialität" . EZ war mit 2005 angegeben, ich frage den Besitzer nach dem Modelljahr. Er beteuerte Ahnungslosigkeit wg. 2. Hand, "wohl 2005", ich konnte das anhand der Ausstattung (Hauptständer, den gabs nur bis 2003, danach nur Seitenständer) widerlegen.
Da das 2003er Modell (erstes Jahr High-Flow-Motor, aber mit Konstruktionsmängeln) aber das schlechteste Baujahr dieser Reihe war (wg. sog. "Kürbisfäule", erst 2004 wurden verstärkte Lager, ein zweite Ölspritzdüse für das Pleulelager und ein verstärkter Kupplungskorb eingebaut, die Standfestigkeit brachten) , war mein Interesse eh dahin für ein 2 Jahre älteres Modell als angegeben.
Man quatschte aber noch recht lange und nett über KTM, schwelgte in alten Zeiten, als es noch Weber Racing in Marienheide gab und trennte sich dann freundschaftlich.
. Somit war die Fahrt trotz Miserfolg beim Kauf recht erfreulich.
Für das Moped selber hätte ich mit einem schlechten Gefühl im Bauch max. 1500-2000 Euro ausgegeben ,aber nicht fast 4.
Diese Forderung rechtfertigte der Besitzer mit den anderen KTM LC4 SMC und SXC-Angeboten, wo die Hemmungen gefallen sind, für ein 15 Jahre altes (zusammengefahrenes ) Pseudo-Wettbewerbs-Moped mal eben 2/3 des Neupreises zu verlagen. In wirklich gutem Zustand (Neuwertoptik) verlangen die Leute auch schnell mal 5-6 K für so ein Moped mit 30-40 tkm, das neu keinen Euro mehr gekostet hat. Was kostet eine Yamaha MT07 derzeit neu?
(auch wenn ich sowas nicht brauche...)
Bei der Rückfahrt dann gleich wieder "das GS Gefühl" Es ist Leistung da, man sitzt saubequem, es lenkt sich spielerisch.
Wenn man bedenkt, das man 1150er bzw. taugliche frühe 1200 GS im gleichen Preissegment bekommt wie so eine KTM (mit auch nicht mehr KM-Leistung ,aber haltbar für viele viel 10 tkm) , muss man sagen, fiel die Wahl bei einer Einzelmotorradhaltung hinsichtlich Wertigkeit, Vielseitigkeit, Langzeithaltbarkeit, Fahrverhalten u.v.m. eindeutig aus. (gibt natürlich auch Japaner (Vierzylinder vom Allrounder bis zum Sportler) , die nochmal für eine Bruchteil dieses Geldes enorm viel können)
Ich schaue mich nun weiter extensiv um, solange man es mit dem Hobby Motorradouren fahren so gut kombinieren kann, vielleicht ergibt sich mal ein Schnapper.
Unkritisch die Preisforderungen erfüllen und für richtig gutes Geld ein downgerocktes Gerät hinstellen ,das vor 10-20 Jahren kaum 500-1000 Euro gebracht hätte (so sah es selbst der Besitzer der SXC, denn so kam er vor Jahren richtig günstig an einen Teil seiner Geräte...
) , werde ich nicht.