Keine Leistung - Motor geht aus - was kann das sein?

Diskutiere Keine Leistung - Motor geht aus - was kann das sein? im R 1150 GS und R 1150 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Ich habe die 3 alten Ventile nur ein bisschen eingeschliffen, mehr, um die Dichtflächen seidig-glänzend zu bekommen. Das neue Ventil habe ich...
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Ich habe die 3 alten Ventile nur ein bisschen eingeschliffen, mehr, um die Dichtflächen seidig-glänzend zu bekommen. Das neue Ventil habe ich dann eingeschliffen, bis die Dichtflächen optisch zu dem anderen Auslass-Ventil gepasst haben, vielleicht auch minimal schmaler.

Ich weiß, dass es dafür 1.000 Werte und Maße gibt. Ich musste allerdings nicht sehr lange schleifen, biss es so war, wie es jetzt ist. Da es Motoren gibt, die deutlich mehr km gemacht haben, gehe ich jetzt mal hier nicht von übermäßigem Verschleiß aus.

Mit der Taschenlampe von der Rückseite beleuchtet sind die 4 Ventile auf jeden Fall dicht. Vielleicht teste ich das auch noch mit Sprit oder Bremsenreiniger - aber ich denke, das sollte so ausreichend sein.
 
hydrantenfritz

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Ja, Truckie hat ja in einem Beitrag ein Datenblatt gepostet...mit den Sollwerten

Ich hatte es zu meiner aktiven Zeit immer mit Benzin gemacht.

16985681490434213662214332131695.jpg
 
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Ja, danke nochmal dafür. Ich hatte ein defektes Ventil. Alles andere ist dem Augenschein nach ok. Und ich habe zwar eine Baumarkt-Schiebelehre - aber wenn da jetzt ein bisschen mehr oder weniger Verschleiß dran ist, ändert das ja momentan nichts an der Funktion.
Ich wollte ja auch keine komplette Motorrevision oder dass die hinterher schneller ist als vorher - erst mal muss das ganze wieder funktionieren.

Ventilsitze nachschneiden oder Ventile abdrehen kann ich nicht. Ich habe mich entschieden, nur das eine defekte Teil und die Dichtungen zu tauschen. Dass es beim Saubermachen dann ein bisschen hübscher geworden ist, macht ja nix.

Meine größten Sorgen momentan:
  • Was habe ich bis zu dem Moment alles verpfuscht, wenn der Motor wieder starten soll?
  • Wird das erst mal halten, was ich gebaut habe?
  • Wie sieht die andere Seite aus?
Klar weiß ich auch, dass ein völlig falscher Ventilsitz schnell wieder zum Defekt führen kann - aber glaube ich hier erst mal nicht.

Und natürlich werde ich auf den ersten km (wenn es denn dazu kommt) sehr penibel den Ölverbrauch, die Abgase und auch sonst alles im Auge behalten und dabei gleichzeitig aufpassen, dass ich mir nicht selbst vor Angst in die Hose mache.
 
elfer-schwob

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Naja, wäre einfach nett gewesen zu wissen, wie stark/schnell sich die Sitze breitschlagen. Die Laufleistung Deines Motors kennen wir ja und man könnte evtl. hochrechnen. War wirklich reine Neugier. Kein Vorwurf!

Meine größten Sorgen momentan:
  • Was habe ich bis zu dem Moment alles verpfuscht, wenn der Motor wieder starten soll?
Vor dem Druck auf den Starter auf jeden Fall den Motor mehrere Umdrehungen VON HAND durchdrehen! Das Ganze ohne Zündkerzen. So hast Du Gefühl und merkst, wenn´s irgendwo klemmt.
Der Anlasser ist da schon sehr brutal zu den Ventilen, sollte das Ritzel doch ein wenig verrutscht sein bzw. unter Last verrutschen...

Die Rastnase des Ritzels ist weich und wenig präzise bzw. wenig scharfkantig. Wurde lediglich von der Gegenseite durchgeprägt.
Der Ausschnitt der NW dagegen ist hart und scharf.
Unter dem Druck, der mit 65 Nm? angezogenen Schraube gibt die Nase wie Käse nach, wenn der Ausschnitt nicht 100 Pro getroffen wurde. Dort wirken viele Tonnen Preßkraft auf eine sehr kleine Fläche!

Das Blöde ist, man sieht das Ganze wirklich schlecht, weil das Ritzel diese Nase verdeckt.
Sollte der Wurstkäse eintreten und die Nase verrutscht sein, dann bleiben von den ursprünglichen 65 Nm nach dem Verformen der Nase nur noch ein paar wenige Nm übrig und nach ein paar Umdrehungen dreht sich nur noch das Ritzel und die NW bleibt willkürlich stehen.
----> lecker Ventilsalat!
 
hydrantenfritz

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Das stimmt schon , auf dem Datenblatt siehst Du ja auch das die Verschleissgrenze über dem doppelten des Sollwertes liegt, also ist es sehr unwahrscheinlich dass ein Ventilsitz zu breit war.

Und zum "vor Angst in die Hose machen"
Vergiss es, wenn Du weiter mit der gleichen Sorgfalt vorgehst wird da gar nichts passieren..

Einfach bei der Montage des Kettenrades, die vom Elfer erwähnte, Vorsicht walten lassen...
Wenn ich mich recht entsinne gibt es da eine "Arretier-Nase, welche man beim anziehen unter keinen Umständen plattmachen darf (@elfer-schwob kann das sicher richtigstellen wenn mich meine Errinerung getäuscht hat)

Und natürlich vor dem ersten Start den Motor von Hand durchdrehen.

Ups der Elfer war schneller.
 
RazorBlade

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Ihr seid super - oder wollt ihr einfach nur sehen, wie die Brocken fliegen...?:zunge:

Das mit dem von Hand durchdrehen hätte ich gar nicht drangedacht. Und dann vielleicht nochmal ohne Kerzen & Sprit mit dem Anlasser... das klingt wie ein guter Plan.
 
hydrantenfritz

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Nää sicher nicht..

Und ja der Plan ist gut....

Denke alle Beteiligten sind "technisch affin"

Mir machts einfach unglaublich spass wenn jemand " De Duume zum Arsch usenimmt" und das Ganze in Angriff nimmt...und das Teil wieder zum laufen bringt...

Ich kenne das Gefühl sehr gut, von meinen Restaurationen...beim ersten Start...
 
ALW

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...
Meine größten Sorgen momentan:
  • Was habe ich bis zu dem Moment alles verpfuscht, wenn der Motor wieder starten soll?
  • Wird das erst mal halten, was ich gebaut habe?
  • Wie sieht die andere Seite aus?
...
Wenn der von Hand sanft ohne Kerzen durchdreht, läuft er mit Kerzen wie ein Uhrwerk!
Wenn dich die andere Seite sorgt, tausch doch einfach noch die Ventikschaftdichtungen mit dem Seiltrick, ohne den Kopf zu ziehen (Ventile zudrücken mit im Kerzenloch eingefädeltem Seilknäuel). Dafür brauchst du bei deiner Routine keine Stunde. Die Ventile dort sind ja dicht, die putzen ihre Sitze schliesslich selber und drehen sich sogar noch dabei im Betrieb. Nur die verkokten Schäfte wegen Öltrielen am Schaft musst du für die Zukunft vermeiden.
Gruss
Albrecht
 
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Nach einer kurzen gesundheitlichen Auszeit habe ich heute den Zylinderkopf montiert. Das ging sehr geschmeidig.
IMG_3017.jpeg

Danach dann "die Angstschraube" angebracht, im zweiten Anlauf scheint es nun zu passen.
IMG_3018.jpeg

Der Motor dreht einwandfrei von Hand durch und macht an der richtigen Stelle ein schönes Schlurps-Bäuerchen. Musste dann aber für heute aufhören, weil ich den Zettel mit dem Drehmoment für den Steuerkettenspanner nicht dabei hatte. Braucht nicht suchen: 32 NM.

Der Tank liegt fertig auf dem Tisch - die Werkstatt hatte den angeblich abgelassen und Wasser gefunden - ich habe allerdings noch einmal 5 Liter Sprit herausbekommen. Wenn die das nur mit den Schläuchen gemacht haben und wenn Benzin auf Wasser schwimmt... naja. Kann sich jeder was denken.
Mein Rasenmäher wird mir nächstes Jahr zeigen, ob mit dem Sprit was nicht gestimmt hat.

Wer sich das mit dem Filter im Tank ausgedacht hat, sollte mal zum Arzt gehen. Aber die Schläuche waren noch OK, auch das "U". Neue Schraubschellen statt der komischen Klips-Dinger machen nächstes Mal etwas weniger Stress.

Nächster Step: Ventildeckel drauf und Anlasser an. Ohne Ansaugung und ohne Auspuffkrümmer. Dann kann ich nochmal in alle Löcher gucken.
 
hydrantenfritz

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Das passt....!
 
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Nach einer kurzen gesundheitlichen Auszeit habe ich heute den Zylinderkopf montiert. Das ging sehr geschmeidig.
Anhang anzeigen 635125

Danach dann "die Angstschraube" angebracht, im zweiten Anlauf scheint es nun zu passen.
Anhang anzeigen 635126

Der Motor dreht einwandfrei von Hand durch und macht an der richtigen Stelle ein schönes Schlurps-Bäuerchen. Musste dann aber für heute aufhören, weil ich den Zettel mit dem Drehmoment für den Steuerkettenspanner nicht dabei hatte. Braucht nicht suchen: 32 NM.

Der Tank liegt fertig auf dem Tisch - die Werkstatt hatte den angeblich abgelassen und Wasser gefunden - ich habe allerdings noch einmal 5 Liter Sprit herausbekommen. Wenn die das nur mit den Schläuchen gemacht haben und wenn Benzin auf Wasser schwimmt... naja. Kann sich jeder was denken.
Mein Rasenmäher wird mir nächstes Jahr zeigen, ob mit dem Sprit was nicht gestimmt hat.

Wer sich das mit dem Filter im Tank ausgedacht hat, sollte mal zum Arzt gehen. Aber die Schläuche waren noch OK, auch das "U". Neue Schraubschellen statt der komischen Klips-Dinger machen nächstes Mal etwas weniger Stress.

Nächster Step: Ventildeckel drauf und Anlasser an. Ohne Ansaugung und ohne Auspuffkrümmer. Dann kann ich nochmal in alle Löcher gucken.
Mensch mach ein Video ich möcht dabei sein..... :frozen3:
 
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So Leute, Motor ist wieder soweit zusammen, erstes Durchdrehen mit Anlasser auf vielfachen Wunsch im Video festgehalten:

Erster großer Moment

Als die Öldrucklampe ausgegangen ist, hab ich vor Schreck losgelassen. Aber warum sollte sie auch keinen Öldruck haben, da hatte ich ja nicht die Finger dran. Für mich klingt das ok, sie lässt sich auch von Hand wirklich leicht durchdrehen. Klingt natürlich ungewohnt, so ohne Kompression.

Sehr schön: Das Ventilspiel hat bei den 3 alten Ventilen gestimmt, beim neuen war es etwas zu eng. Das finde ich der Logik nach völlig ok. Die 0,3er ging zwar durch, aber stramm. Es war eher bei 0,25. Hab ich korrigiert.

Danach ist mir im Auslass eine leiche Ölfeuchtigkeit aufgefallen, aber nur auf der frischen Seite:
IMG_3024.jpeg

Ich weiß jetzt nicht, ob das noch vom Zusammenbauen war, da hab ich die Ventile mit gut Öl eingesetzt, oder jetzt frisch. Ich habe den Auslasskanal auch nicht vorher sauber gemacht...

Werde also den Ölverbrauch auf den ersten km genau im Blick behalten müssen, nicht dass die neuen Ventilschaftdichtungen die Arbeit verweigern. Im Einlass konnte ich nichts erkennen - da ist ja sauber.

Für alle, die jetzt Bier und Chips bereitstellen: Ich bin übers Wochenende weg...nächste Woche geht's weiter.
 
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...und nein - die rote VFR gehört nicht mir...
 
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Jääääää.....
is doch gut wenn der Oeldruck bereits mim Anlasser erreicht wird....
 
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