Ich lasse jedem seinen Glauben, ich habe meinen eigenen und darüber spreche ich hier sicher nicht.
Dazu muss man keinem Glaubensbekenntnis angehören, insofern beißt jedes Geschäftsmodell einer Kirche oder Religion bei mir auf Granit.
Ich käme auch nicht auf den Gedanken, eine Religion als "Aberglaube" herabzusetzen und damit zwangsläufig meine Gastgeber zu beleidigen. Mit der Vorgehensweise, andere Kulturen und Religionen vorbehaltslos zu akzeptieren und mich auch an die Gepflogenheiten in fremden Ländern anzupassen, bin ich mein Leben lang auf zahlreichen Reisen sehr gut zurecht gekommen. Mit Muslimen, Buddhisten oder Christen.
Ich erinnere mich an einen Aufenthalt in einem großen Resort in einem arabischen Land, zum Zeitpunkt des Ramadan und des Zuckerfestes. Da ist es (sowieso zum Dinner) nicht statthaft, in knallbunten Bermudashorts, weißen Socken in Adiletten und in einem "AC-DC" Shirt ohne Ärmel die Wampe herauszuhängend, zum Dinner zu gehen.
Am Tag des Zuckerfests habe ich trotz abendlicher 36 Grad einen Anzug mit Krawatte getragen, meine Frau ein langes Kleid. Dazu grüßt man den Gastgeber mit einem freundlichen "Eid mubarek" (Gesegnetes Fest)
Natürlich sind wir in dem bunten Tourihaufen aufgefallen, wie ein Roßbollen auf der Autobahn. Das war ein sehr gutes Haus, mit Vorreservierung.
Der Restaurantmanager hat uns entdeckt, ist aus dem Lokal gestürmt und hat uns vorbei an der ganzen bunten Warteschlange an den besten Tisch geführt. Am nächsten Tag kam ein Anruf des Hoteldirektors, ob wir ihm die Ehre eines Besuchs erweisen würden.
So läuft das.
Von dem Tag an mussten wir uns um nichts mehr kümmern. Weder Getränke selbst holen, noch an einem Buffet anstehen.
Und das nur, weil man dem Gastgeber Respekt gezollt hat.