Mal ganz allgemein geschrieben: die wenigsten Handwerker sind Geschäftsleute, soll heißen, sie sind weder fit bei Verträgen noch bei allgemeinen Vorschriften!
Gerade im Baubereich - wo in Deutschland die VOB gilt (wird meistens vertragl. abgeschlossen, ggf. auch nach BGB) - sehr ich hier eklatante Wissenslücken. Auch bei den vielen "jungen" Projektleitern ist das Wissen nicht einmal ansatzweise vorhanden! Die Handwerksordnung ist auch nur ein Wort, dass man vielleicht mal gehört hat.
Und klar, dank unserer Politik wurden hier Tor und Tor geöffnet für jeden und alles, was einen Finger hat - die versprachen sich nämlich dadurch "sprudelnde" Steuereinnahmen. Auch die Journalisten ließen und lassen sich blenden und blasen in das selbe Horn.
Die VOB bedient nicht nur die Auftraggeber, nein, sie ist auch eine Bibel, ein Fahrtenbuch für die mangelfreie Leistungen im Baubereich.
Es sind die wenigsten HANDWERKER die sich wirklich als FACHfirma hervor tun - ich sage mal so, die meisten "Firmeninhaber" wären lieber Angestellte geblieben!
Und wer sich eben in seinem Gewerk nicht auskennt, wer Verträge nicht lesen, geschweige verstehen kann, der sollte sich eben lieber beruflich anderweitig orientieren. Das würde all den anderen viel Ärger ersparen.
Auch die kommunalen Vergaberichtlinien - ein Buch, dass man einmal gelesen haben muss, gerade dann, wenn man Angebote abgibt und Verträge unterschreibt!
Nur, vom Grundsatz her gebe ich ihm Recht - Audi, Daimler, Nestlé ... usw. sind spezielle Bauherren, die eben einfach bedient werden wollen, für das Geld, was sie zahlen.
Klar gibt es dort viele spezielle Typen in diesen Firmen, und wenn so ein techn. Leiter vor seiner Zeit bei AUDI ggf. bei einem großen Bauträger seine Erfahrungen sammeln durfte, dann ist das eine böse Mischung.
Und wenn ein Handwerker X zusagt, das er in 2 Wochen seinen Estrich eingebracht hat, weil 3 Wochen später der Fliesenleger fertig sein muss, dann darf er eben den Vertrag nicht unterschreiben, wenn er es nicht leisten kann!
Nur, man hat hier nicht den Kopf dafür, kann m² nicht durch Tage teilen, kann sein Personal nicht einteilen - was man auch nicht hat - und dann aber bei der Auftragsvergabe groß angeben, was man schon alles für Projekte gestemmt hat.
Beim Fliesen verlegen geht es bei AUDI z. B. nicht darum, einen Kleber X auf den Boden zu schmieren und irgend ein Steinzeug daraufzuklatschen.
Man will das die richtige Rutschfestigkeit verwendet wird, die Fliesen müssen spezifische Lasten aufnehmen können, die Abriebklasse muss stimmen, die Elastiziät des Klebers, die Masstoleranzen, die Wasserundurchläsigkeit, usw........
Hier sind eben Produktdatenblätter vorzulegen, spezifische Qualitäten nachzuweisen, die im Vertrag drin stehen und der Handwerker X nur meinte (meine Erfahrungen), er könnte 100 Paletten aus dem Bauhaus dort billig mit Sub-Arbeiten reinklatschen.
........ ich streite oder diskutiere gerne mit jedem Fachmann - oft lerne ich dabei auch etwas - aber es ist ein Albtraum mit einem uneinsichtigen, ungebildeten und sturen "Selfmade Firmeninhaber" Probleme, Vertragsleistungen u. ä. besprechen zu wollen.