Für Menschen ohne Schulabschluss gibt es die Möglichleit eine Ausbildung zur/zum ...-Helfer*in zu machen, z. B. als Pflegehelfer, Gartenhelfer etc.
So werden sie in die Lage versetzt, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben und ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Das stimmt wohl so, aber diese Ausbildungen werden immer weniger nachgefragt. Angeboten nach wie vor, da ein Helferlehrling eine sehr billige Arbeitskraft ist. Ein ausgelernter Helfer jedoch wirtschaftlich oft nicht zu beschäftigen.
Das Problem ist für viele, gerade kleinere Unternehmen, auch bei mir, der gesetzliche Mindestlohn.
Ich bin natürlich der Meinung daß man von seiner Hände Arbeit vernünftig leben können muss. Ich selbst möchte das schließlich auch.
Jetzt kommt jedoch das riesige ABER: Den Preis muss man als Unternehmer aber auch an den Kunden weitergeben können- incl. aller Nebenkosten.
Einfaches Beispiel aus der Firma meines Sohnes:
Elektrikergeselle Stundenlohn brutto €20,- / für den Kunden incl. MwSt: €69,-
Bauhelfer gesetzlicher Mindestlohn ca. brutto €13,- / für den Kunden incl. MwSt: €60,-
Die Lohnnebenkosten und sonstigen Kosten wie Versicherungen, Abgaben, Fahrzeug, Werkzeug, Verwaltung, Lohnabrechnung, Organisiation für den Helfer sind nicht wirklich viel niedriger.
Ergo fragt sich der Kunde warum er für den Heini der da Schlitze stemmt, den Bauschutt sortiert und Kabel schleppt fast soviel zahlt wie für den Fachmann.
Ergo wird kein Helfer mehr beschäftigt, die Schlitze werden selber gestemmt (in meinen Augen Vergeudung von Fachkraft-Ressourcen) oder mittlerweile an die Hausherren im Privatbereich "deligiert".
Die Firma hats probiert- erstmal mit Zuschuss vom Jobcenter. Nun ja: der liebe Helfer ist bereits in der 1. Woche 2x zu spät gekommen. Mit dem Effekt das zwei teure Elektriker nicht losfahren konnten und die Zeit tickte. Der Zeitbedarf für soziale Medien, Rauchen und Toilettengang war unter Tags wohl auch erheblich.
Nächstes Problem: Wer €13,00 brutto die Stunde verdient erhält kinderlos ca. €1.600,- netto. Davon eine Wohnung und ein Auto zahlen mit dem man zur Arbeit kommt (hier auf dem Land unabdingbar) ist man schon mal `nen Tausender los. Bleiben theoretisch €600,- übrig. Mit Kindern sieht das nochmal anders aus.
Vom Jobcenter gibts dagegen netto € 450,- für lau. Wohnung, Energiekosten etc. natürlich auch.
Hat aber den ganzen Tag Freizeit.
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