KKWs haben eine maximal sensitive Überwachung auf Radiokativität.
Als Tschernobyl explodierte wurden bei uns stundenlang erhöhte, stark ansteigende Radioaktivitätswerte festgestellt. Wir vermuteten die Ursache erst bei uns, bis klar wurde, dass wir die Werte von aussen aufgedrückt bekamen. Auch anderern KKWs in der Welt ging das so, bis die Russen mit ersten Informationen rüber kamen.
In der Tat - wobei ja auch klar ist, dass bisher nichts dermassen verheerendes geschehen sein kann wie in Tchernobyl. Anderer Reaktortyp - zunächst wäre hier wohl wenig zu messen.
Ich habe auch eigentlich ein gutes Gefühl was die japanische Informationspolitik angeht. Sicher wird hier manches vorsichtig kommuniziert, aber selbst vor Ort ist es sicher unglaublich schwer, überhaupt konkrete Aussagen zu machen. Man kann ja in die Reaktoren nicht reinschauen, und natürlich tritt Radioaktivität aus.
Bestimmtes liest sich ja auch dramatisch - 700 facher Grenzwert, über der Schwelle ab der die Betreiber die Regierung informieren müssten, und so weiter.
Betrachtet man dies fachlich, stellt es sich ganz anders dar, sind diese Grenzwerte doch tatsächlich extrem niedrig gewählt, zum Teil beeinflussen schon Wetterlagen die Radioaktivität mehr als das, was einem AKW "erlaubt" ist, bzw. in dessen Umgebung ohne Untersuchung toleriert wird.
Genauso sind ja vermutlich auch die erhöhten Messwerte am nördlicheren Kaftwerk (Okiirgendwas) zu erklären, vermutlich sind das einfach Auswirkungen der Ventilation in Fukushima.
Und hier sieht man auch das doch offen mit Informationen umgegangen wird; gerade diese Messwerte könnte man einfach unter den Tisch kehren, hier wurde ja auch noch nicht evakuiert, soweit ich das überblicke.
Auch die Nachricht vom Ausgefallenen Kühlsystem - wohlgemerkt eines der Hauptsysteme, nicht mal ein Sicherheitssystem, also relativ unkritisch weil noch absolut im Rahmen der kraftwerkskonzeption - wird offen kommuniziert.
Ich habe das Gefühl, das einfach alle echten Fakten auf den Tisch gelegt werden, unsicheres wird aber nicht kommuniziert.
Was soll man auch mit "vielleicht ein Problem" anfangen?
Nein, da habe ich schon ein gutes Gefühl. Ein Sauschlechtes Gefühl habe ich allerdings bei insgesamt sechs Reaktoren ohne funktionierende kühlung. Man kann nur hoffen, das der reguläre cool-down zusammen mit den Notfallmassnamen greifen wird...
Und das in der Bevölkerung keine Panik ausbricht. In Osaka und Tokio wäre das die Hölle. Aber Japaner sind eigentlich ganz gut darin, solche Situationen zu meistern. Oder vom Dach zu springen...
Falls ich ein Schlauschwätzer bin: ich bewerte gar nicht was die Japaner da machen, ich habe im Gegenteil - wie vorher auch schon - größten Respekt vor dieser Nation. Keine Nation hat so ein effektives Katastrophenmanagement. Fragwürdig ist eventuell die Idee, bei der geographischen Lage AKWs zu bauen... aber das kann man nicht bewerten.
Wohl aber kann man sich die Frage stellen, ob es Sinn macht, diese Technologie überhaupt einzusetzen, und zwar bei uns.