sampleman
Da greifen natürlich viele Problematiken ineinander. Wenn man sich die Unfallstatistiken mal anschaut, dann gibt es bei bestimmten Delikten Häufungen, und da könnte man mal drüber diskutieren, wie man die angreift, denn wenn man es schafft, ein bestimmtes Delikt massiv einzudämmen, dann schafft man mehr, als wenn man allen ein 10 km/h niedrigeres Tempolimit aufdrückt. Ich habe zum Beispiel gelesen, dass Handytexten am Steuer inzwischen als Unfallverursacher vor Fahren unter Alkoholeinfluss rangiert. Also sollte man dafür die Strafen drakonisch erhöhen - und auch durchsetzen. Für einmal texten am Steuer ein Jahr Führerschein weg, das sollte langen. Vor vielen Jahren habe ich mal gelesen, dass angeblich 43% aller Unfälle mit Todesfolge bei Motoradfahrern auf "DUI" (Driving under Influence) zurückzuführen sind, also besoffen oder zugedröhnt. Auch das sollte man mit etwas Kontrolldichte hinkriegen.Wie gesagt, ich will hier keinen weinen hören, wenn nach 130 km/h auf Autobahnen, die nächste Forderung mach 80 km/h auf Landstraßen durchgesetzt wird.
Beim Tempolimit spielt meiner Ansicht nach vor allem die Vermeidung zu hoher Geschwindigkeitsdifferenzen eine Rolle. Es ist einfach sehr schwer zu kontrollieren, wenn in einem Meer an Fahrzeugen, von denen kaum einer schneller als 150 fährt, plötzlich einer durchbrennt, der doppelt so schnell fährt. Du kommst auch kaum im Sprint durch einen vollen Aldi, ohne irgendwen anzurempeln.
Ich persönlich sehe die Notwendigkeit für ein Tempolimit weniger bei der Unfallvermeidung, ich glaube, da sind wir schon recht gut. Ich sehe darin eher eine einfache, schnelle und kostengünstige Möglichkeit, um fossile Brennstoffe zu sparen. Jetzt kann natürlich jeder sagen, Sampleman, wenn du sparen willst, dann fahr halt langsam. Aber wenn wir Energiesparen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe sehen, geht das eben nicht mehr.