Kuhjote
Themenstarter
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- Modell
- R 1200 GS 06 nix MÜ,TÜ,LC einfach nur so
Downunder mit WWBTT.....Teil 38
...Der neue Reifen lag bereit, als wir am Tageszielpunkt ankamen. Knut hatte das Teil wohl inzwischen irgendwo beschafft und machte sich auch direkt an die Montage. Mit einfachen Mitteln, wie gehabt. Montiereisen, Schraubenzieher und Stiefel. Mehr braucht man nicht.
Vorausgesetzt man hat etwas Übung. Knut hatte diese Übung, aber irgendwie oder vielleicht gerade deshalb, ging er ziemlich lustlos zu Werke.
Hinterrad runter … Reifen runter … dann den Neuen, mit Schlauch natürlich, drauf und fertig. Ein kleiner 12-Volt-Kompressor half beim Aufpumpen aber sonst … alles Handarbeit. Natürlich nicht nur Handarbeit, sondern auch eine Menge Fußarbeit. Staunend standen wir um den Schauplatz des Geschehens herum und bewunderten den Künstler bei der Arbeit.
Ich hätte mir bei dieser Aktion wahrscheinlich Finger, Hände oder Füße gebrochen oder mir andere mittelschwere Verletzungen beigebracht.
Das ist nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Wer es mal selbst versucht hat, weiß genau, was ich meine.
Knut ging unverletzt aus diesem Kampf, gegen die Tücke des Objekts, als Sieger hervor und ich hatte einen neuen Hinterreifen.
Ganz gegen meine sonstigen Gewohnheiten half ich dem Allrounder dann aber auch bei seiner Kochorgie. Kartoffeln in Alufolie einpacken und solche Dinge. Die Sache mit dem Salat übernahmen dann aber doch noch begabtere Persönlichkeiten. Aber zumindest der gute Wille war erkennbar. Die etwas unförmigen Stücke, die ich bis dahin produziert hatte, allerdings auch.
War aber auch nicht schlimm. Denn wer alles kann, muss alles machen.
Salat schnippeln kann ich eben nicht. Motorräder demolieren dafür aber ziemlich gut.
Dies behauptete Knut jedenfalls, während unserer intensiven gemeinsamen Küchenarbeit. Er schien überhaupt den Eindruck gewonnen zu haben, es in meinem Fall mit einer ziemlichen destruktiven Persönlichkeit zu tun zu haben.
Martin musste wohl doch geplaudert haben. Knut erging sich in mehr oder weniger vagen Andeutungen. Das war auch gut so, denn der Feind hörte wohl mit. Meine Kommentare waren deshalb auch nur vage aber durchaus verständlich. Zumindest für den Adressaten.
Nachdem das dann auch geklärt war, gingen wir zum gemütlichen Teil über. So sah es am Anfang jedenfalls aus. Eva gab sich außerordentlich freundlich und platzierte sich direkt neben mir. Anke kam ein wenig später und befand diese Konstellation für nicht akzeptabel. Katzengleich quetschte sie sich in die kaum wahrnehmbare Lücke, die sich noch auftat.
Dieser raumfordernde Prozess sorgte für eine umfassende Bewegung auf der Klappbank und kostete einem der Schweizer seinen Ecksitzplatz.
Den Letzten beißen eben die Hunde. So richtig wohl war mir allerdings auch nicht. Diese doch recht aggressive Vorgehensweise ließ für die Zukunft nichts Gutes erahnen.
Andererseits markierte hier nur jemand sein Revier. Aber das ziemlich deutlich. Martin, der auf der anderen Seite des Tisches saß, konnte nur mühsam ein Grinsen unterdrücken. Mir hingegen war überhaupt nicht nach Grinsen zumute.
Mein wohl ziemlich gequälter Gesichtsausdruck verschaffte mir einen Ausweg. Rückenschmerzen schienen eine Fluchtmöglichkeit zu eröffnen. Anke bot sich dann auch sofort an, mit chinesischen Spezialgriffen die offenbar verspannte Rückenmuskulatur zu lockern.
Chinesisch oder japanisch oder was weiß ich. Egal, nur weg hier.
Wir verließen die gemütliche Runde jedenfalls sehr früh, um die heilende Wirkung ostasiatischer Massagetechniken zu erproben.
Nach Aussage der Expertin funktionieren diese fernöstlichen Kunstgriffe nur, wenn beide Kontrahenten sich vorher jeglicher Kleidung entledigen. Der aktive Teil des Duos sitzt dabei auf dem Delinquenten und dieser muss sich dann entspannen. In der Bauchlage ist das auch weiter kein Problem. Warum man sich allerdings bei Rückenbeschwerden dann aber auch noch auf den Rücken legen muss, war mir zunächst eher unklar. Aber diese Chinesen wissen schon, was gut ist. Eine uralte Kulturnation.
Als ich dann entspannt die Augen öffnete, bot sich mir ein bereits bekannter aber immer wieder gern gesehener Anblick. Vielleicht wäre auch Einblick eine passendere Bezeichnung. Diese Chinesen … die haben wirklich Ahnung.
Man darf nicht immer nur nehmen, man muss auch geben können. Um kostbare Zeit zu sparen, kann man das auch zeitgleich erledigen.
Diesmal war ich nur zweiter Sieger. Aber ich war ja auch immer noch irgendwie abgelenkt.
Danach ging es noch indisch weiter. Seite 12-15 in diesem alten Kultbuch. Ayurveda oder wie das heißt.
Am nächsten Morgen hatte ich dann tatsächich Rückenbeschwerden. Diese dünnen Isomatten bringen es wirklich nicht.
Die geplante Tagesstrecke allerdings schon. Zunächst fuhren wir wieder durch wirklich schöne Landschaften. Der erste geplante Treffpunkt waren die „Zwölf Apostel“. Eine Felsformation an der Küste. Es war leicht warm aber eher Frühling als Sommer. Mein neuer Hinterreifen hatte mittlerweile ordentlich Grip und deshalb gab ich der XT mal wieder richtig die Sporen. Bäume, Felder und Kurven, fast wie zu Hause. So langsam kam ich wieder in diesen Rhythmus. Diesen Flow … wenn alles läuft und man mit dem Gefährt eine Einheit bildet. Wenn die Bedienelemente irgendwie nur Fortsätze des Körpers zu sein scheinen. Wenn die Drehzahl der Kurbelwelle und der eigene Herzschlag irgendwie synchronisiert sind.
Das kennt man und das sucht man. Diesen „Flash“ der Motorradfahrer.
Hier hatte ich zum ersten Mal auf dieser Tour wieder dieses Erlebnis.
Bei mir kommt das auch nur richtig zum Vorschein, wenn eine entsprechende Umgebung vorhanden ist.
Hier passte es mal wieder. Schön war’s …
Fortsetzung folgt
...Der neue Reifen lag bereit, als wir am Tageszielpunkt ankamen. Knut hatte das Teil wohl inzwischen irgendwo beschafft und machte sich auch direkt an die Montage. Mit einfachen Mitteln, wie gehabt. Montiereisen, Schraubenzieher und Stiefel. Mehr braucht man nicht.
Vorausgesetzt man hat etwas Übung. Knut hatte diese Übung, aber irgendwie oder vielleicht gerade deshalb, ging er ziemlich lustlos zu Werke.
Hinterrad runter … Reifen runter … dann den Neuen, mit Schlauch natürlich, drauf und fertig. Ein kleiner 12-Volt-Kompressor half beim Aufpumpen aber sonst … alles Handarbeit. Natürlich nicht nur Handarbeit, sondern auch eine Menge Fußarbeit. Staunend standen wir um den Schauplatz des Geschehens herum und bewunderten den Künstler bei der Arbeit.
Ich hätte mir bei dieser Aktion wahrscheinlich Finger, Hände oder Füße gebrochen oder mir andere mittelschwere Verletzungen beigebracht.
Das ist nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Wer es mal selbst versucht hat, weiß genau, was ich meine.
Knut ging unverletzt aus diesem Kampf, gegen die Tücke des Objekts, als Sieger hervor und ich hatte einen neuen Hinterreifen.
Ganz gegen meine sonstigen Gewohnheiten half ich dem Allrounder dann aber auch bei seiner Kochorgie. Kartoffeln in Alufolie einpacken und solche Dinge. Die Sache mit dem Salat übernahmen dann aber doch noch begabtere Persönlichkeiten. Aber zumindest der gute Wille war erkennbar. Die etwas unförmigen Stücke, die ich bis dahin produziert hatte, allerdings auch.
War aber auch nicht schlimm. Denn wer alles kann, muss alles machen.
Salat schnippeln kann ich eben nicht. Motorräder demolieren dafür aber ziemlich gut.
Dies behauptete Knut jedenfalls, während unserer intensiven gemeinsamen Küchenarbeit. Er schien überhaupt den Eindruck gewonnen zu haben, es in meinem Fall mit einer ziemlichen destruktiven Persönlichkeit zu tun zu haben.
Martin musste wohl doch geplaudert haben. Knut erging sich in mehr oder weniger vagen Andeutungen. Das war auch gut so, denn der Feind hörte wohl mit. Meine Kommentare waren deshalb auch nur vage aber durchaus verständlich. Zumindest für den Adressaten.
Nachdem das dann auch geklärt war, gingen wir zum gemütlichen Teil über. So sah es am Anfang jedenfalls aus. Eva gab sich außerordentlich freundlich und platzierte sich direkt neben mir. Anke kam ein wenig später und befand diese Konstellation für nicht akzeptabel. Katzengleich quetschte sie sich in die kaum wahrnehmbare Lücke, die sich noch auftat.
Dieser raumfordernde Prozess sorgte für eine umfassende Bewegung auf der Klappbank und kostete einem der Schweizer seinen Ecksitzplatz.
Den Letzten beißen eben die Hunde. So richtig wohl war mir allerdings auch nicht. Diese doch recht aggressive Vorgehensweise ließ für die Zukunft nichts Gutes erahnen.
Andererseits markierte hier nur jemand sein Revier. Aber das ziemlich deutlich. Martin, der auf der anderen Seite des Tisches saß, konnte nur mühsam ein Grinsen unterdrücken. Mir hingegen war überhaupt nicht nach Grinsen zumute.
Mein wohl ziemlich gequälter Gesichtsausdruck verschaffte mir einen Ausweg. Rückenschmerzen schienen eine Fluchtmöglichkeit zu eröffnen. Anke bot sich dann auch sofort an, mit chinesischen Spezialgriffen die offenbar verspannte Rückenmuskulatur zu lockern.
Chinesisch oder japanisch oder was weiß ich. Egal, nur weg hier.
Wir verließen die gemütliche Runde jedenfalls sehr früh, um die heilende Wirkung ostasiatischer Massagetechniken zu erproben.
Nach Aussage der Expertin funktionieren diese fernöstlichen Kunstgriffe nur, wenn beide Kontrahenten sich vorher jeglicher Kleidung entledigen. Der aktive Teil des Duos sitzt dabei auf dem Delinquenten und dieser muss sich dann entspannen. In der Bauchlage ist das auch weiter kein Problem. Warum man sich allerdings bei Rückenbeschwerden dann aber auch noch auf den Rücken legen muss, war mir zunächst eher unklar. Aber diese Chinesen wissen schon, was gut ist. Eine uralte Kulturnation.
Als ich dann entspannt die Augen öffnete, bot sich mir ein bereits bekannter aber immer wieder gern gesehener Anblick. Vielleicht wäre auch Einblick eine passendere Bezeichnung. Diese Chinesen … die haben wirklich Ahnung.
Man darf nicht immer nur nehmen, man muss auch geben können. Um kostbare Zeit zu sparen, kann man das auch zeitgleich erledigen.
Diesmal war ich nur zweiter Sieger. Aber ich war ja auch immer noch irgendwie abgelenkt.
Danach ging es noch indisch weiter. Seite 12-15 in diesem alten Kultbuch. Ayurveda oder wie das heißt.
Am nächsten Morgen hatte ich dann tatsächich Rückenbeschwerden. Diese dünnen Isomatten bringen es wirklich nicht.
Die geplante Tagesstrecke allerdings schon. Zunächst fuhren wir wieder durch wirklich schöne Landschaften. Der erste geplante Treffpunkt waren die „Zwölf Apostel“. Eine Felsformation an der Küste. Es war leicht warm aber eher Frühling als Sommer. Mein neuer Hinterreifen hatte mittlerweile ordentlich Grip und deshalb gab ich der XT mal wieder richtig die Sporen. Bäume, Felder und Kurven, fast wie zu Hause. So langsam kam ich wieder in diesen Rhythmus. Diesen Flow … wenn alles läuft und man mit dem Gefährt eine Einheit bildet. Wenn die Bedienelemente irgendwie nur Fortsätze des Körpers zu sein scheinen. Wenn die Drehzahl der Kurbelwelle und der eigene Herzschlag irgendwie synchronisiert sind.
Das kennt man und das sucht man. Diesen „Flash“ der Motorradfahrer.
Hier hatte ich zum ersten Mal auf dieser Tour wieder dieses Erlebnis.
Bei mir kommt das auch nur richtig zum Vorschein, wenn eine entsprechende Umgebung vorhanden ist.
Hier passte es mal wieder. Schön war’s …
Fortsetzung folgt