Eine homogene Motorrad-Gemeinschaft habe ich noch nie wirklich zeit meines Lebens gesehen! Das ist eine Traumvorstellung, die es in der Wirklichkeit nicht gibt. Laut oder nicht laut, das ist nur ein kleiner Aspekt von unendlich vielen, worin sich motorradfahrende Menschen massiv unterscheiden.
Bei mir z.B. ist es irgendwas mit "Spaß an Hightech"-Fahrgefühl, Reisen, Landschaft, unbekanntes Entdecken, Spaß an Navigation, allein oder in einer kleinen Gruppe mit freundlichen und emphatischen Menschen, denen ich im Kopf nahestehe.
Überhaupt nichts anfangen kann ich mit Kult und "Religion" in sich selbst feiernden (Marken)-Gruppierungen, rücksichtsloses Poser-Getue oder gar Machtdemonstrationen in Gruppen. Spaß an Lautstärke, nur um damit "Dicke Hose" gegenüber anderen zu zeigen, kann ich auch nicht nachvollziehen.
In meinen jetzt fast 40 Jahren Moppedfahrn habe ich leider einiges Negative erfahren und so manche dummen Klischees haben sich da auch immer wiederholt und sich mit mir konfrontiert und leider auch bewahrheitet.
Vielleicht alles nur subjektive Wahrnehmung über die ganze Zeit. Aber mit so manchen Zeitgenossen und seinem Verhalten möchte ich nicht "in einen Topf" als Motorradfahrer geworfen werden.
So versuche ich auch mit meiner eigenen Fahrweise möglichst leise und rücksichtsvoll gegenüber meinen Mitmenschen zu fahren, denen ich beim Reisen begegne. So will ich auch Nichtmotorradfahrern in der freien Wildbahn begegnen und bekomme dafür zum Glück auch oft mal positiv Feedback für mein Verhalten. Ob mich deswegen so'n "richtig harter Biker/Rennfahrer" für ein Weichei hält, geht mir da extrem weit am Poppes vorbei.
Ich fände es schön, wenn weniger Fahrer das Motorradfahren durch höhere Lautstärke definieren würden. Aber das bleibt wohl ein Wunschtraum...