20 Millionen ?- niemals
Bzgl Tresor. Hier in Bonn haben ein paar Hobbyeinbrecher vor ein paar Tagen 6 Waffen bei einem Jäger erbeutet, welche dann durch eine großangelegte Durchsuchung mit SEK wiederbeschafft werden mussten.
Wenn so viele Waffen illegal im Umlauf wären, könnte man sich dann solche Aktionen auch sparen.
@All
Sorry für den langen Text, aber ein nicht unerheblicher Teil ist einem Zitat geschuldet, zudem sind Antworten an div. Schreiber im Thread enthalten (die Summe der Einzelantworten wär nicht kleiner
)
Wenn ich eine Waffe klauen will (und den Einbruch im streng gesicherten Fachgeschäft vermeiden möchte), hefte ich mich an die Fersen eines mit einem DJV-Aufkleber versehenen Fahrzeugs. Der Fahrer ist ziemlich sicher Jäger (darüber kann ich, genauso "ziemlich sicher", weitere Infos im Internet einholen
) und hat, außer seinen Langwaffen, ebenso "ziemlich sicher" auch die eine o. andere Kurzwaffe im Bestand (zwei darf er normal schon haben). Der Rest ist dann "Routine" (für den geübten Waffenbeschaffer
).
Was die vermutete Zahl der illegalen Waffen angeht, dürfte sich die überwiegende Mehrzahl dieser Waffen im Besitz ebenso unbescholtener Bürger befinden, wie dies bei den legalen der Fall ist. Eher sind das Leute, die damit nichts anfangen, sondern sie nur aus historischen Gründen haben und sich nicht davon trennen wollen (Opas Waffe aus WK I z.B., "die Dienstpistole meines verstorbenen Mannes, er war Offizier" ...) o. sie einfach irgendwo im Schrank liegen haben, ohne irgendwas damit anzustellen u. anstellen zu wollen. Ich würde sogar viel mehr Waffennarren mit nicht angemeldeten Waffen bei den Leuten vermuten, die auch legale Waffen besitzen. Sie haben einfach viel mehr Kontakt zu "Waffennarren" als der Familienvater o. die Witwe mit dem Erbstück.
@confidence
Mir ist nicht ganz klar, was Du mit Deiner Forderung nach einem restriktiveren Waffengesetz bezwecken willst. In GB wurden nach dem Dunblane - Massacre Kurzwaffen in privaten Haushalten verboten. Die Zahl der Straftaten unter Verwendung von Schusswaffen stieg seither stark an.
Bei uns dürfen Kurzwaffen nach wie vor unter Auflagen auch in privaten Haushalten vorrätig gehalten werden.
Nur, es sind nicht Schusswaffen, mit denen die meisten Straftaten begangen werden.
Eine ältere Statistik (nicht von mir gefälscht
, Zeitraum 1998 bis ca. 2007, soweit ich ermitteln konnte):
Statistik der zu Tötungsdelikten, bzw. anderen Gewaltverbrechen benutzten "Waffen". Obwohl hier nur ein kleiner Teil der jährlich stattfindenden Straftaten ausgewertet werden konnte, ist das Verhältnis der Tatwerkzeuge zueinander repräsentativ. Ausgewertet wurden schwere Straftaten seit 1998 im Großraum Frankfurt/Main, bei denen die benutzte Waffenart gemeldet wurde.
Tatwerkzeuge -Straftaten
Messer: 403
nachweislich illegal beschaffte Pistolen/Gewehre:95
Maschinenpistolen, Besitzverbot, der Erwerb entzieht sich vollständig einer legalen Erwerbsmöglichkeit:40
Baseballschläger: 36
Eisenstange: 25
Hammer: 25
Beil/Axt: 23
Straftaten von Polizisten mit Polizeiwaffen (Überfälle und Morde),
mißbräuchlicher dienstlicher Schußwaffengebrauch oder Fehlreaktionen sind nicht berücksichtigt: 20
Handgranaten, Besitzverbot, der Erwerb entzieht sich vollständig dem Waffengesetz: 19
Schreckschusspistolen: 18
Schwert/Machete: 13
Knüppel/Nagelbrett: 13
Aids-Spritze: 12
Stein: 10
Getränkeflasche: 9
Schraubenzieher/ Dreikantschaber: 8
gelenkter Angriff durch Hund, teilw. mit Todesfolge!: 6
Gezieltes überfahren mit Auto: 7
legal besessene Pistole oder Revolver: 7
Schal/Schnürsenkel: 5
Spielzeugpistolen: 5
Fleischgabel/Besteck-Gabel: 4
Schere: 4
Schlagring - Besitzverbot durch Waffengesetz: 3
Panzerfaust - Besitzverbot durch Waffengesetz: 3
Fahrradkette: 3
vergiften: 3
Selbstmorde mit legaler Schusswaffe: 3
Armbrust, frei verkäufliche tödliche Waffe, ein Angriff auf Polizei: 3
gezieltes Feuerlegen, in einem Fall Frau mit Benzin übergossen: 3
eingeschmuggelter Sprengstoff: 3
Spaten, z.B. Opfer Jakub Fitsman: 2
Ersticken durch Kissen: 2
selbstgemischter Sprengstoff: 2
Verbrühen mit kochendem Wasser: 2
Illegal besessenes Gewehr: 2
Ertränken in Badewanne: 2
Jagdgewehr, legal besessen, Bedrohung: 1
Kettensäge, Angriff auf Polizisten: 1
Blasrohr: 1
Golfschläger: 1
Motorradhelm: 1
Tränengassprühdose: 1
Stöckelschuh: 1
Als Ergebnis zeigt sich, daß fast so viele Straftaten mit Messern begangen werden, wie mit allen anderen Waffen zusammen.
Betrachtet man lediglich die Faustfeuerwaffen, so machen selbst die illegal besessenen gerademal 10% der benutzten Tatwaffen aus. Gewehre - sieht man von zwei Selbstmorden von Jägern ab - werden in der Statistik praktisch nicht genannt.
Insgesamt fällt auf, dass die meisten schweren Straftaten mit vollständig frei verfügbaren und haushaltsüblichen Gegenständen verübt werden, an deren Verbot oder Einschränkung niemand auch nur im Geringsten denkt.
Illegal besessene Waffen, der nächst folgende Anteil, können durch Gesetze nicht weiter reglementiert, denn sie sind bereits verboten und deren Besitzer beweisen, dass sie ohnedies nicht daran denken, sich an Waffengesetze zu halten.
Legal besessene Waffen spielen kaum eine Rolle. Ausnahme sind hier eher Polizisten, die ihre Dienstwaffe zu Straftaten einsetzen. Ansonsten sind legale Waffen überwiegend bei Selbstmorden und Affekthandlungen gegen den Lebensgefährten etc. eingesetzt worden, also bei Straftaten, bei denen ansonsten andere Mittel, oft Küchenmesser etc. eingesetzt worden waren. Es ist daher kaum erkennbar, dass es nicht zu dieser Affekthandlung gekommen wäre, hätte der Täter keine Schusswaffe besessen.
Und nun? Was hilft ein restriktiveres Waffengesetz, wenn die Mehrzahl der verwendeten Waffen gar nicht vom Gesetz erfasst wird (Küchenmesserverbot?) o. sich gar legal in den Händen honoriger Personen befindet?
Was Deine Vermutung angeht, ich sei auf "Turkey", vergiss das mal ganz schnell. Da ich weder rauche (nichtmal normalen Tabak) noch Drogen zu mir nehme (außer staatlich sanktionierten in Maßen, meistens aber nur vereinzelt in kleineren Gläsern), ist die Gefahr von Entzugserscheinungen äußerst gering. Und, so nebenbei, meine "Chemikalien" sind sortiert und werden, in "haushaltsüblichen Mengen", teilweise mehrere km voneinander entfernt, sicher aufbewahrt.
Insofern stelle ich weder für mich, noch für meine Umgebung eine Gefahr dar (dies speziell an "Grüne Lady").
Wenn ich's denn wollte, könnte ich's aber, allen Restriktionen heutiger o. zukünftiger Waffengesetze zum Trotz (mir verbietet es allerdings meine, bereits in früher Jugend erfolgte, Konditionierung zu gesellschaftlich verantwortlichem Verhalten. Tat manchmal weh).
Ein Besuch in der Drogerieabteilung -die Sachen für Frauen sind besonders gefährlich, mit speziellen Bleichmitteln u. Nagellackentferner ist's gut "bumsen"-, der Haushaltswaren- u. Reinigungsmittelabteilung jedes x-beliebigen Supermarktes, ein Ausflug in den nächstgelegenen Baumarkt, und ich bin mit praktisch allem versorgt was ich benötige, um größere Menschenmengen aufzumischen.
Sorry, aber dagegen hilft kein noch so restriktives Waffengesetz.
Was das (nicht ernsthaft vorgeschlagene) Verbot von "Bestecken" angeht, und deren Ersatz durch Plastikbestecke: Jeder auch nur einigermaßen geschickte Mensch kann mit einem beliebigen (Hart-)Plastikteil Halsschlagadern aufschlitzen. Verbieten wir also sofort den Besitz von Kreditkarten!!!
Zurück zur Eingangsfrage:
Die würde ich umschreiben in "Ist das krank?" und diese dann mit einem einfachen "Ja" beantworten.
Einzelne Waffen wg. ihrer handwerklichen Schönheit zu besitzen (und darunter fallen die wenigsten der modernen Kriegswaffen), Musterstücke unbrauchbar gemachter Munition oder meinetwegen auch unbrauchbare Handgranaten (deutsche WWII Stielhandgranaten haben, zum. für mich, keinerlei ästhetischen Reiz und fallen deswg. als Sammelobjekt sowieso hinten runter, wie einige andere Dinge auch), halte ich nicht für verwerflich. Sprengstoff zu besitzen übt keinerlei Reiz aus.
Der Typ ist wahrsch. das, was sonst als "Messie" bezeichnet wird, mit besonderer Affinität zu Waffen u. Sprengstoff.
Also einfach krank (u. damit einem Zugriff gem. Waffenrecht entzogen).
Allerdings nicht allzuviel verantwortungsloser als der Familienvater, der in der Garage Sprit in 200l Fässern hortet, um sich daraus zu Zeiten von hohen Preisen an der Tanke zu bedienen.
Grüße
Uli
Mal 'ne ketzerische Frage:
Absolvieren Polizisten eigentlich auch eine "Wesensprüfung", wie sie von Hunden verlangt wird? (angesichts des in der Statistik gezeigten Straftatverhältnisses von 3:1 zu Ungunsten der Polizisten ist die Frage doch wohl berechtigt. Oder spielt da die absolute Anzahl von Polizisten, bezogen auf die Zahl waffentragender solcher eine Rolle, ebenso wie die Gesamtzahl der Hundehalter, bezogen auf die Zahl der Halter sog. Kampfhunde, ev. noch bezogen auf den Anteil der kriminellen Halter dieser letztgenannten Hunde?)