Wenn ich ihnen (den Angehörigen) das erklären muss, haben sie's noch nicht begriffen.
Vor nicht allzulanger Zeit war der Besitz von Waffen fast normal (eine Frage der "Standeszugehörigkeit", dann eine Preisfrage. Zu der Zeit wurden allerdings alle zu verantwortlichem Umgang mit diesen erzogen. Heute müssten theoretisch sogar alle Messer aus der Küche verbannt werden, weil irgendein unerzogener Hirni ja auf die Idee kommen könnte, das Brotmesser für nicht gedachte Dinge zu verwenden. Ich bin, wie praktisch alle meine Jugendfreunde, mit 12-15cm Klingen am Gürtel -Fahrtenmesser hieß das damals- in der Gegend rumgelaufen u. gefahren. Niemand kam auf die absurde Idee, das jemand in den Bauch zu stecken, oder wohin auch immer. Das wurde gebraucht
, um sich durch den Stadtwald zu schlagen! Abenteuer o. Ende
. Heute, erwachsen, darf ich keine Klinge mit mehr als 10cm Länge am Gürtel tragen -die amtliche Belehrung ob dieses frevelhaften Tuns hab ich bereits hinter mir
-, nur hab ich das kurze, schlimme Ding
tatsächlich auch noch wirklich verwendet. Zum Äpfel schälen, Pakete öffnen, ...) .
Nicht die Waffe an sich ist das Problem, sondern der Idiot, der sie in den Händen hält. Wenn dem aber jedes Verantwortungsbewusstsein fehlt (ein Problem schlechter Erziehung, in der ihm Verantwortung für sein Tun nicht vermittelt wurde
), oder er sich sowieso aus jeder Verantwortlichkeit stehlen kann -Mutter hat rumgehurt, Vater war immer besoffen, schlechte Kindheit ...-, kurieren wir lieber an den Symptomen, anstatt die Ursachen abzustellen (was auf Dauer effektiver wäre, kurzfristig aber höheren Einsatz/Aufwand erfordert und nicht gerade dem gehuldigten Grundsatz von "Freiheit für jedermann auf Kosten aller anderen" und "bloß keine Strafen für die lieben Kleinen, sie könnten ja psychischen Schaden erleiden
" entspricht).
Ich hab übrigens ein paar lange Messer im Haus (nicht nur Küchen-, eher auch Jagd-), ein paar kürzere (frevelhafte Einhandmesser
, unglaublich), ein paar Stiefelmesser (absolut verwerflich, ich weiss
), das ist schon gefährlich genug (ich liebe schön gemachte Messer, genauso wie schön gemachte wie Motore, Waffen, ...). Und dann gibt's noch Salzsäure (zum Ziegel absäuern
), Schwefelsäure (der alte Mopedakku liebt sie), Dieselöl (ja, wofür wohl), Säcke mit Dünger (wozu man den wohl braucht), Toluol (damit wurden gemauerte Labortische gereinigt), Ethanol (nur für innere Anwendung, alles andere wär Verschwendung
), Isopropanol (wunderbar zum Reinigen/Entfetten von Werkzeug) und ein paar andere Nettigkeiten (Nitromethan, für den Treibstoff von Modelldieseln), etwas Schwefel (zum haltbar machen des beim Drehen so nett das Werkzeug schmierenden Rüböles), Zinkpulver, ... aus denen ich schnell ein paar schöne, laut Bumm machende Dinge zaubern könnte (sowas verwerfliches wie dazu nötige Brenner, Heizplatten, Kühler -Nitroglyzerin u. TNT mögen weder mechanische Beanspruchung noch zu viel Temperatur
- habe ich auch).
Bin ich jetzt gefährlich für die Allgemeinheit?
Müssen alle diese Dinge radikal aus dem menschlichen Umfeld getilgt werden? (Hämmer, Äxte etc. werden auch immer wieder gern genutzt... Weg da
mit!, sowas gehört verboten!
).
Sorry, aber nur an den Symptomen zu kurieren, ist etwas sehr kurz gedacht.
Die Ursachen müssen beseitigt werden, und das ist nicht die Waffe (o. jedes als Waffe nutzbare Ding) an sich, sondern der Mensch, der dahinter steht, wie wohl auch im vorliegenden Fall.
Grüße
Uli