Wie habt Ihr Eure bessere, aber ängstliche Hälfte auf den Sozius-Sitz gebracht?

[back_to_GS]

Ich kann bestätigen, dass die Harleys -mit Aussnahme der Tourer- für Sozia nicht so geeignet sind. (setzen früh auf, mit Sozia noch früher)

Gerade unerfahrene Sozia lieben übrigens ein Topcase, das gibt das Gefühl beim beschleunigen nicht hinten runterzukippen. ( eine Bemerkung meiner Holden)

Meine Frau fuhr am Anfang gerne bei mir hinten drauf mit. Seit sie selber fährt hat sie auch keine Lust mehr als Sozia mitzufahren. Eine Kombination aus Kontrollverlust und Langeweile ;-)

Tipps: interessante gemeinsame Ziele, Einladung zum Essen oder zum Kaffee, angepasste Fahrweise, passendes Bike mit Topcase, Zeichen vereinbaren für „fahr langsamer“,“ halte mal“, „pass auf“, oder Gegensprechanlage. Das gibt Sicherheit!

 

[Gast 55530]

Als ich meine Frau kennenlernte, fuhr ich einen von MKM in Bonn getunten Joghurtbecher (Suzuki GSX 1100 R). Meine Frau sah das Moped in der Garage und sagte spontan: "Da setze ich mich nie drauf." Meine Antwort war:"Musst du auch nicht, ist mein Moped."
Eine Woche später fragt sie:"Hast du einen zweiten Helm?"
Erste Probefahrt ging entspannt über Landstraßen, nach einer halben Stunde Pause auf Parkplatz, ich frag:"und, wie ist es so?" Sie:"schneller, tiefer runter in den Kurven..."Ab da war die Sache klar.
Der Joghurtbecher musste später für eine Tourenmaschine gehen und jetzt fährt sie schon lange ihre eigene GS. Moral von der Geschichte: Druck erzeugt nur Widerstand, einfach Angebote machen, dann klappt das schon.

 

[Gast 35536]

Meine Tochter,26,ist vor zwei Jahren mal wieder mitgefahren,als ich auf einer kurzen Geraden mit gespannten Hahn darauf wartete bis der Gegenverkehr weg war hörte ich von hinten schon : jetzt aber...
Wahrscheinlich spielt dabei auch viel das Alter eine Rolle,wobei ich dir @alex37 nicht zu nahe treten will,ich kenne ja dein Alter nicht,die jungen wilden können oft nicht genug Adrenalin bekommen...

 

[Bazinga]

Hallo

Ich suche Leute, die es geschafft haben, ihre Partnerin oder ihren Partner trotz Angst auf den Sozius-Sitz zu bekommen, so dass die Angst danach nicht mehr da war.

Wie seid Ihr vorgegangen?
Was hat geholfen?

Hab mir ein Auto gekauft.

 

[moubeli]

Frauen und der Motorradführerschein

Führerschein gemacht, eigenes MR, 3, 4 Mal gefahren und Ende
Führerschein gemacht, auf dem MR des Mannes mal ein Stück die Sackgasse hinauf und Ende
zu schwer, zu nass, zu schmutzig, zu Haar verknotet, zu warm, zu kalt, zu wasauchimmer

ich denke nicht das mehr als 2% länger durchhalten, also macht euch nichts vor

Kann man doch gar nicht pauschal sagen. In meiner regionalen Tourengruppe gibt es diverse späteingestiegene Frauen. Und dann meine: war nie ein motorisiertes Zweirad gefahren. Dann kaufte sie sich einen 50er Roller. Nachdem dieser zu langsam war, kaufte sie sich einen nagelneuen Piaggio MP3 (Dreiradroller, Autoführerschein). 2018 machte sie ihren Motorradführerschein und fährt heute eine 1200er GS LC., nicht schnell aber geschickt und sicher, inklusive Spitzkehren und losem Untergrund.
Das mag nicht jede Frau so durchziehen und erst recht nicht zwingend, wenn sie nicht aus eigenem Antrieb mit dem Selbstfahren angefangen hat., Aber nur 2%? Halte ich für absolut an den Haaren herbeigezogen.

 

[Gast29174]

 

[*Topas*]

und Sozia, ohne Lappen?

 

[Gast29174]

das ist die Dunkelzahl

 

[Papa40]

Ich schaffe das nicht und werde es auch nicht versuchen, da die Angst das was passiert zu groß ist.
Habe ja 2 Kids.
So lange ich fahren darf,ist alles in Ordnung

 

[moubeli]

Wenn ich einen Unterschied zwischen relativ unerfahrenen/unsicheren Männern und Frauen ausmachen kann, dann ist das der Umgang mit Häme oder Ungeduld. Während Männer sich von Sprüchen wie "jetzt gib doch endlich mal Gas", "was stellst Du dich denn so an" oder von offen demonstrierter genervtheit der Mitfahrenden angespornt fühlen, reagieren Frauen meist mit Kapitulation. Und ich denke, das lässt sich auch auf potenzielle Sozias übertragen.

 

[Juescho]

Während Männer sich von Sprüchen ... der Mitfahrenden angespornt fühlen ...

... oder schlimmer meist aus falschem Stolz deutlich über ihre Verhältnisse und ins Verderben rasen ...

 

[CSS]

Basieren die Aengste auf erlebten negativen Erfahrungen oder purer Unkenntniss? Offen ueber die Aengste sprechen, relativieren ohne diese als grundlos abzutun.
Am Anfang kuerzere , landschaftlich reizvolle weniger anspruchsvolle Strecken entspannt fahren. Zur Eisdiele, zum Picnic am See. Top Case oder eine Rueckenlehne geben halt und suggerieren zusaetzliche Sicherheit. Entsprechende Kleidung versteht sich von selber.
Hinweise zur Koerperhaltung, Blickfuehrung (Kurveninnenseite) und Bremsablaeufe geben dem Passagier nicht nur das Gefuehl das der Fahrer sein Handwerk versteht sondern helfen dem neuen Passagier Dinge einzuordenen und verhindern somit das fahrdynamisch bedingte (normale) Bewegungen des Motorrades vorschnell als Notfallsituation interpretiert werden. Im Bewusstein der geaeusserten Aengste geduldig Vertrauen aufbauen.
Unsere juengste Tocher (mittlerweile 25 Jahre alt) hat unter anderm zwei Atlantik zum Pazifik Touren hinter sich und faehrt auch heut noch gern mit, sofern die Zeit es zulaesst. Allerdings wollte sie bereits im zarten Alter von drei Jahren auf die Motorraeder. Sie ist fahrdynamisch die mit Abstand beste Sozia die ich bislang hatte. Meine Frau, am Anfang sehr aengstlich, ist seit meheren Jahrzehnten meine feste Sozia und ich moechte die vielen gemeinsamen Reisen und Erinnerungen nicht missen. Unsere aelteste Tochter hingegen wuerde fuer kein Geld der Welt auf einem Motorrad fahren , steigt aber gleichzeitig in Roller Coaster bei deren Anblick mir bereits uebel wird.

Sind die Aengste tief verwurzelt ist es besser diesen Umstand so zu akzeptieren. Ein permanent aengstlicher, verkrampfter Passagier gefaehrdet nicht nur sich selber sondern vor allem den Fahrer und macht somit die Ausfahrt zu einer gefaehrlichen Tortur.

 

[Gast29174]

Bei mir hat sich die Angst zum Glück gewandelt.

Mit ca. 17 Jahren fand ich Motorräder toll und als ich das erste Mal mitgenommen wurde hab ich mir keine Gedanken gemacht. Bis nach kurzer Fahrt 2 starke Kurven kamen. Mit dieser Schräglage hatte ich damals nicht gerechnet, ich konnte damit nicht umgehen und ich hatte das Gefühl ich liege gleich auf der Straße. Nach den Kurven ging es dann geradeaus und das Tempo war damals für mich ebenfalls viel viel zu schnell. Beim nächsten Stopp bin ich abgestiegen und habe mich geweigert wieder aufzusteigen die Angst war viel zu groß. Jahrelang haben mich Motorräder nicht mehr interessiert.

Das änderte sich dann 2011. Ein Kollege, mit dem ich damals eine Autofahrgemeinschaft hatte und zu dem ich hinsichtlich seiner Fahrweise beim Auto fahren Vertrauen hatte, hat das Blatt gewendet. Zu der ersten Fahrt mit dem Kollegen kam es eigentlich unvermutet und ziemlich überraschend. Er hat damals wohl genau bemerkt wie angespannt und ängstlich ich bin , denn er ist sicher nicht schneller als 70 - 80 km/ h gefahren und hat die Kurven sehr vorsichtig angefahren - auch hat er mir mehrmals während der Fahrt zugerufen ich könnte mich ruhig entspannen - trotzdem hatte ich panische Angst und die Erinnerungen an diese erste " rücksichtlose" Fahrt kamen wieder hoch.

Als ich nach der kurzen Fahrt wieder abgestiegen bin war in mir ein komische Gefühl, einerseits war da immer noch die Angst andererseits grinste ich und irgendwie konnte ich das Gefühl nicht einordnen. Auf die Frage ob wir jetzt mit dem Motorrad zur Arbeit fahren sagte ich auch spontan ja. Die nächsten Wochen / Monate haben es dann gebracht. Wir fuhren mit dem Motorrad in die Arbeit und er hat in dieser Zeit sehr langsam sein Tempo und die Schräglagen gesteigert, so dass ich mich daran gewöhnen konnte. Zum Schluss mußte ich morgens aufpassen, dass ich hinten nicht einschlafe so sehr hatte sich die vorherige Angst in Entspannung gewandelt.

Je lockerer ich mich da hinten aber gefühlt habe umso mehr kam dann der Wunsch selber fahren zu können und das habe ich bis heute nicht bereut.

Es ist richtig, dass man ein großes Vertrauen zu dem Fahrer benötigt aber genauso muss ein Fahrer Einfühlsamkeit beweisen und ggf. seine Fahrweise - zumindest am Anfang - sehr zurücknehmen.
Das Schräglagen, die für einen Fahrer normal und schön sind für denjenigen der mitfährt vielleicht erst gewöhnungsbedürftig sind sollte
sich jeder Fahrer wirklich verinnerlichen !

Und dem Kollegen bin ich bis heute dankbar, dass er das Blatt gewendet hat denn vieles wäre mir entgangen

 

[hydrantenfritz]

Meine Fresse Sanne....hast es voll auf den Punkt gebracht.....
Mit dieser Vorgehensweise..schlief meine letzte Partnerin während den seeehr vielen Frankreichreisen manchmal auf dem Rücksitz, bei längeren ruhigen Strecken......

PS: Die jetztige fährt selbst eine 955 i Triumph....

 

[QVIENNA]

Hardcore Einschulung - die Strecke von Calvi nach Porto (D81 Korsika) im üblichen Tempo, vielleicht etwas runder und ohne abruptes Bremsen.

Hat funktioniert. Man muss dazu sagen, meine Frau ist Reiterin (Schenkeldruck ist kein Fremdwort) und Pferdeflüsterin, kann mit wilden Tieren umgehen und im Gegensatz zu mir eine hervorragende Psychologin.

 

[qtreiber]

Und dem Kollegen bin ich bis heute dankbar, dass er das Blatt gewendet hat denn vieles wäre mir entgangen

kannst du mir bitte die Telefonnummer dieses Kollegen nennen. Gerne als PN. Den werde ich anrufen.

 

[Gast29174]

Aha

sorry nein

 

[qtreiber]

... dein Account wurde gehackt.

 

[Gast29174]

sicher nicht aber jetzt kommen wir zu sehr vom Thema ab -

daher den Kurs " einfühlsames Fahren " musst du woanders belegen !

 

[Schlammzwerg]

Ich habe meine Frau vor fast 28 Jahren kennengelernt als sie ein Motorrad gesucht hat, fährt also selbst. Aber meine Schwester, früher selbts Motorradfahrerin, hat einen Mann der am liebsten auf der Rennstrecke unterwegs ist, auch auf der Straße Joghurtbecher und eher digitaler Fahrstil, kaum Platz als Sozia, kaum Möglichkeiten zum festhalten. Daher hatte sie eigentlich keine Lust mehr. Irgendwann habe ich sie zu einer Tour genötigt. GS-Sitzbank mit Topcase, Haltegriffe und ich bin bemüht "rund" gefahren, also sanft beschleunigen, keine harten Bremsungen und so weiter. Und sie hatte Spaß an der Tour. Lange Rede kurzer Sinn: lkleine Runden zum Anfang, entspannter Fahrstil-bis sie sagt ob es auch schneller geht und Pausen