Das immer wieder vorgebrachte Argument, daß es sich bei BMW um ein Premiumprodukt im Vergleich zur japanischen Massenherstellung handelt ist ein Mythos, den die BMW Marketingleute (offensichtlich machen die einen hervorragenden Job) bei den Kunden erwecken. In Wirklichkeit ist bei BMW Motorrad nur der Preis und die Preisgestaltung Premium, das Produkt aber hat wie jedes andere auch seine Vor- und Nachteile, hat hochwertige und billige Komponenten, hat Anlaufprobleme, die noch lange nicht alle behoben sind
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Warum kriegt BMW selbst nach 3 Jahren die Getriebeschaltprobleme nicht wirklich in den Griff? Was auch Fragen aufwirft: Warum wurde die Schwungmasse bereits in der GSA so massiv (mehr als 1 Kg) erhöht? Für mich zeigt das eine gewisse Konzeptionslosigkeit im Management.
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Zum Schluss stellt sich für mich eine ganz andere Frage: Wenn BMW Motorrad die Qualitätsprobleme nicht in den Griff bekommt, könnte dann nicht dieses Segment ganz schnell (aus Sicht der BMW Aktionäre), so wie bereits Husqvarna, beim "Ready to race" Verein landen? Wäre doch was???
Das "immer wieder vorgebrachte Argument" des "Premium-Produktes" höre und lese ich tatsächlich immer wieder. Nur leider nie von BMW-Leuten, sondern nur in irgendwelchen Foren und in 90% der Fälle von Kritikern. Merkwürdig.
Auch, dass die Preisgestaltung "Premium" sei, kann ich nicht nachvollziehen.
Die GS startet bei 14.400€.
KTMs 1990 Adv. startet bei 15.545€, Ducatis Multilala bei 16.490€, Yamahas Tätärä (frisch reduziert) bei 12.995€, Triumphs Tiger Explorer bei 13.990€ und Hondas Crosstourer bei 13.890€.
Bei anderen Modellen sieht es ähnlich aus.
Wo genau liegt da der "Premium"-Aufschlag von BMW? Es wird schließlich niemand gezwungen, alle Kreuze in der Preisliste zu machen. Bei anderen Herstellern hat man diese Möglichkeiten ja oft auch gar nicht..
Welche Getriebeschaltprobleme meinst du? Dass der erste Gang mit deutlichem Geräusch einrastet?
Andere (bestehende) Probleme sind mir nicht bekannt, und auch die 3 LC-GSen in der Familie sind vollkommen unauffällig.
Dass die Schwungmasse der GSA von Anfang an höher war liegt übrigens einfach an der anderen Ausrichtung. Die normale LC sollte dynamischer werden, da ist eine hohe Schwungmasse nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die Stammkundschaft lieber mehr Schwungmasse hat. Also wurde es geändert und die K50 bekam die KW von der K51. Das hat nichts mit "Konzeptionslosigkeit im Management" zu tun, sondern mit Reaktion auf Kundenwünsche (und natürlich auch Kostenoptimierung, keine Frage).
Es ist ja keinesfalls so, dass sich das 13er Modell schlecht fährt. Ganz im Gegenteil sogar.
Das Argument mit dem Verkauf von BMW Motorrad (oder auch nur dem Segment der Reise-Enduros) ist mit das Lächerlichste, was ich hier seit langem gelesen habe. Aber ich denke (hoffe), dass das ohnehin nicht ernst gemeint war.
Kritik ist gut und schön. Ohne Kritik gibt es keine Verbesserung. Und dass auch die GS nicht perfekt ist, ist denke ich jedem klar.
Aber dein Post geht in großen Teilen ebenso weit an der Realität vorbei wie die Fanboy-Lobeshymnen an anderen Stellen.
Wie du ja schon richtig geschrieben hast, hat jeder Hersteller so eine Vor- und Nachteile und seine Problemchen. Von der LC-GS wurden mittlerweile einfach schon enorm viele Fahrzeuge produziert und verkauft, da ist die absolute Anzahl an Fehlern natürlich deutlich höher als bei den Wettbewerbern. Selbst wenn die Fehlerquote auf gleichem Niveau liegt.
Das sollte man immer beachten, wenn man irgendwo "schon wieder Probleme mit der GS" liest.
Verbliebene Kinderkrankheiten gibt es mMn bei der GS nicht mehr.
Typische BMW-Probleme oder "Eigenheiten" (wie z.B. die offenbar sonnenlichtempfindlichen Schalter oder auch die nicht ganz so geschmeidigen Getriebe), die gibt es zweifellos.
Das größte Problem, welches es bei BMW Motorrad derzeit gibt, ist in meinen Augen ohnehin die Kundenfreundlichkeit / der Kundenservice. Da kann man auch nichts schönreden, das machen so gut wie alle anderen Hersteller besser.
Wohl dem, der einen Händler hat, der sich tatsächlich auch bei Problemen noch um seine Kunden kümmert. Aber auch diese Händler sind rar (zumindest bei BMW).