Unfallkonstellation bei Sportmotorrädern

Diskutiere Unfallkonstellation bei Sportmotorrädern im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Das Problem ist die Abstimmung des ABS. Viele moderne Motorräder haben eine Abhebeerkennung integriert. Sobald das Hinterrad abhebt, wird der...
Boxertyson

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Das Problem ist die Abstimmung des ABS. Viele moderne Motorräder haben eine Abhebeerkennung integriert. Sobald das Hinterrad abhebt, wird der Bremsdruck durch das ABS reduziert. Das kann bei einer sehr defensiven Abstimmung schon mal wertvolle Meter Bremsweg kosten, verhindert aber das Steigen des Selbigen.

Bei sportlichen Motorräder lässt sich das sogar in verschieden Stufen einstellen. Gerade Ducati ist hier grundsätzlich eher agressiver angestimmt. Meine ehemalige Superduke GT war hier zum Beispiel eher zahm abgestellt, was dann wertvolle Meter Bremsweg kostet, aber eben auch den Überschlag verhindert.

Bei einer GS, aber auch bei den K 1200 und K 1300 mit den Hossek Gabeln, sorgt das fast nicht vorhandene eintauchen beim bremsen zusätzlich dafür, das es fast unmöglich ist, einen Stoppie hinzulegen.

Meine ehemalige K 1200 R war von allen meinen Motorrädern dasjenige, was die beste Bremsleisstung hatte. Meine K 50 die ich danach hatte, war durch den Telelever auch nicht viel schlechter.
 
Boxertyson

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Bin lange Zeit ein Sportmotorrad und eine Boxer-GS parallel gefahren. Nach meiner Erfahrung neigt ein Sportmotorrad deutlich mehr zu Stoppie und Überschlag vorne.
Liegt auch daran, dass eine GS mit Telelever vorne beim Bremsen wenig eintaucht, was für einen Stoppie eher hinderlich ist.

Gruß Thomas
Du warst mit dem Telelever etwas schneller :)
 
F

FF-GS

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Mir ist das auch schon passiert, genau so. War ein Sportmotorrad ohne ABS. Ich hatte kein Stoppie, bin aber gebremst eingeschlagen und habe das Auto 20-30 cm seitlich eingedrückt. Habe 50 % Mitschuld bekommen weil lt. Gutachter zu schnell unterwegs. Ich selber hatte nichts dank gutem Protektorenkombi (nicht mal blaue Flecke) aber mein Suzuki-Sportler war kaltverfomt und Kernschrott.
 
Apachenzipfel

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Also mir hat vor knapp 20 Jahren eine ältere Dame (ca.80 Jahre) im Donautal bei ca. 70 km/h die Vorfahrt genommen und ich bin ihr in den Vorderwagen gekracht. Ich flog über das Fahrzeug in eine Wiese und meine XJR mir hinterher, gute dass ein Lichtmast und ein Bushaltestellenschild den Flugweg des Mopeds beendet haben. Mir ist ausser ein paar Prellungen und einem Schleudertrauma nicht viel passiert. Die Frau fuhr an die Kreuzung ran, schaut mich noch an (so dachte ich zumindest) und gibt plötzlich Vollgas, ich hatte keine Chance mehr. Nachher behauptet sie, ich wäre zu schnell gewesen, glücklicherweise fuhren noch andere Autos hinter mir, die bezeugt haben, dass es nicht meine Schuld war und ich auch die vorgeschriebene Geschwindigkeit eingehalten habe. Eigentlich hätte ich sie anzeigen können und Schmerzensgeld einklagen sollen. Aber das hab ich nicht gemacht, jeder macht mal Fehler.... Sie hat sich nie erkundigt wie es mir geht, oder so was. Letztendlich hat die Versicherung bezahlt. Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich mittlerweile auch für einen Fahrtüchtigkeitstest bei älteren Verkehrsteilnehmern.
Gruss Jörg
 
Reibeisen

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Alles nur spekulationen.

1. Der Bremsweg und die Reaktionszeit waren viel zu kurz ? Da kann auch Valentino Rossi nichts mehr machen.

2. Habe ich noch ein wenig Reaktionszeit, woher weiß ich ab das Auto stehen bleibt, weil er mich jetzt sieht oder er doch Gas gibt ?
wieder die Arschkarte gezogen.

Seit meinem 16 Lebensjahr fahre ich Motorrad, 8 Enduros, 5 Motocross, 2 Sport und 2 Tourenmotorräder. Stoppies und Wheelies alles easy und eine Unmenge von Stürzen ( Hauptsächlich im Gelände ) heut bin ich 58 und fahre immer noch. Ein Dankesgruß Richtung Himmel kann da nicht schaden, Danke !

Ganze 4 mal kam ich in eine Situation, wo ich dem Tod näher als dem Leben war und kein einziges mal wir ich Schuld oder hätte irgendetwas dagegen machen können, ich wurde einfach übersehen.

Es gab oft die Überlegung mit dem Motorrad fahren aufzuhören, ein letzter Wink von oben siehst du ? Das war mehr als knapp, achte dein Leben und fahr kein Motorrad mehr !

Geht nicht !
Ich muss fahren !

Leben ist Wertvoll, aber nicht zu Leben ( und das ist es für mich ohne Motorrad ) ist für mich noch viel schlimmer.

Also entscheide ich mich für mein Leben mit dem Motorrad und dem höherem Risiko das es mit sich bringt, so wie ihr auch.

Fahrsicherheits Training, in regelmässigen Abständen, das ist verdammt gut.
Notbremsungen mit deinem ABS und Ausweichübungen auf freien Plätzen trainieren, top !
Fahrt stets vorausschauend und denkt an eure Angeörigen.

Ein Leben ohne Motorrad ist für mich kein Leben, also Lebe ich !

Euch wünsche ich ein verdammt langes, aufregendes, duch Kälte und Hitze, Regen, Schnee und Sonne führendes, abwechslungs und Glückstränenreiches Motorrad Leben ohne Unfall.

.... ich von meiner Motorrad Tour nachhause komme, danach noch gemütlich Fahrrad fahre und mich plötzlich ein Renter übersieht...

Liebe Grüße und ein Unfallfreies Motorradleben
Lebt !!!

LG Rainer
 
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Mr.Oizo

Mr.Oizo

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Wenn der Aufprall unausweichlich ist, hilft es wohl nur den Lenker loszulassen und aufzustehen...
Das muss man aber erst mal hinbekommen, zumal man so etwas nicht üben kann...
Ich hab`s 1983 auf der MT 8 so gemacht-bin sogar übers Auto drübergesprungen.
Bei einer Ducati oder sonst so`n Sportbike wäre mir das nicht gelungen aus der Rennhaltung aufzustehen und drüberzuspringen-no way.

Das ist die Krux wenn man gebückt und mit überstrecktem Kopf fährt-das Sichtfeld eingeschränkt und weils so anstrengend ist schaut man auch nicht über die Schulter.

Der Junge hatte einfach Pech-da kam alles zusammen.....schade um ihn...und auch schade um Opa.
Das macht niemand mit Absicht.
 
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Ralsch

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Bei F
Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich mittlerweile auch für einen Fahrtüchtigkeitstest bei älteren Verkehrsteilnehmern.
Widerspruch! Bitte bei jedem, alle 2 Jahre nach FS Erwerb, wie auch beim Fahrzeug.
Es gibt viele die durch Krankheiten, Drogen und wasauchimmer schon frühzeitig nicht mehr in der Lage sind, ein Fahrzeug sicher zu führen. Ehemaliger Nachbar hatte immer Anfälle im Auto, 3x bevor es endgültig aus war.
Seine Lösung des Problems: Ein 2 Tonnen Jeep zu SEINER Sicherheit.

Aber zum eigentlichen Thema: Würde so ein Crash mit der GS besser ausgehen? Seitlich in die Tür ist immer Mist, ohne Stoppie drückt es einem eben den Helm in die Wirbelsäule wenn man kopfüber in die Seite kracht.
Zum Stoppie - hatte ich bislang noch nie, trotz Bremsen bis ins ABS rein. Wichtig ist, den Hintern ganz zurückzuschieben.
 
Apachenzipfel

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ja so einen Unfall will niemand, aber bei der GS bin ich mir auch nicht sicher, ob ich bei einem Aufprall über das ganze Geraffel drüber käme...😉
 
Mr.Oizo

Mr.Oizo

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Da kommt man drüber-glaub mir- die Fliehkraft hilft enorm mit.
Immer noch besser als sitzend in das ganze Geraffel einzuschlagen....
 
GS`ler

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:think: du hast noch nie gepennt und einfach nur Glück gehabt ?

Josef
Es ist aber nun mal so, dass in knapp 70 % aller Unfälle zwischen Auto und Motorrad der PKW-Fahrer der Verursacher ist. Die Gründe sind vielschichtig (schmale Silhouette von Motorrädern -schlechtere Erkennbarkeit-, unangepasste Geschwindigkeit -auf beiden Seiten- etc.pp) Da gebe ich Dir Recht. Und die Vorgabe, dass Autos auch am Tage immer mit Licht unterwegs sein müssen, hat uns auch Sicherheit gekostet. Dennoch bleibt es dabei. 70 %! Wenn ich in der Blechdose sitze, achte ich auf die Thematik Motorrad sicherlich auch ganz anders, da ich selber Motorrad fahre. Also was bleibt zu tun? Wie können wir mehr Aufmerksamkeit der Autofahrer in Bezug auf Motorräder realisieren? Die ein oder andere Situation hatte ich sicherlich auch schon. Wenn ich dann den Autofahrer, der mir die Vorfahrt genommen hat anspreche, höre ich immer nur "sie waren viel zu schnell". Und das war ich eben nicht. Einsichtigkeit erleben ich bisher nur ganz selten. Kommt mir eher so vor, als würden viele Autofahrer grundsätzlich eher negativ auf Motorradfahre reagieren (Verkehrsteilnehmer 2. Klasse?). Raser, Organspender, Krachmacher etc. Ganz selten höre ich anderes. Und diese Personen kann man dann auch für die Zukunft in Richtung Motorradfahrer mehr sensibilisieren.

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Apachenzipfel

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Ich will das lieber nicht ausprobieren.....😅
Mr.Oizo ist das ein NSU OSL Motor in deinem Avatar?
So einen hatte ich jahrelang im Schlafzimmer stehen! 😊
Darf ich fragen woher du aus dem Ortenaukreis kommst? Ich bin gebürtig auch von dort.
 
Apachenzipfel

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Ja, Motorradfahrer sind per se immer zu schnell und zu laut.
Bei meinem Unfall damals hatte ich grosses Glück, dass die beiden Autofahrer die hinter mir waren, mir zur Seite gestanden sind! Wenn sie nicht gewesen wären, hätte ich sicher eine Teilschuld bekommen.
Manchmal braucht man auch Glück, besonders beim Motorradfahren!
 
moubeli

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...Wenn ich dann den Autofahrer, der mir die Vorfahrt genommen hat anspreche, höre ich immer nur "sie waren viel zu schnell". Und das war ich eben nicht. Einsichtigkeit erleben ich bisher nur ganz selten. Kommt mir eher so vor, als würden viele Autofahrer grundsätzlich eher negativ auf Motorradfahre reagieren (Verkehrsteilnehmer 2. Klasse?). Raser, Organspender, Krachmacher etc. Ganz selten höre ich anderes. ...
Wobei der Faktor Tempo seitens des Motorradfahrers durchaus eine größere Rolle spielt als es in vielen Presseberichten zum Thema "Motorradfahrer wurde übersehen" rüberkommt - zumindest wird das freimütig von mir bekannten Motorradpolizisten aus Südhessen eingeräumt. Das beharren auf dem eigenen Vorfahrtsrecht sowie eine offensive, spaßbetonte Fahrweise entlang von Einmündungen, Kreuzungen usw. trägt leider nicht selten zum Unfall bei. Oder anders herum, Hand vom Gas, Reaktionsbereitschaft statt Gottvertrauen und Endorphine sowie allgemein etwas mehr Zurückhaltung rettet Blindfischen gegenüber die eigene Haut. Das wird leider oft vergessen oder ignoriert, speziell von der jungen, sportlichen Klientel.
Kannst Du, @sigmali, das so bestätigen?
 
bswoolf

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V85TT und noch so einige Moppeds mehr
Also meine R1150R kommt ziemlich massiv mit dem Heck hoch, wenn ich bei guten Grip voll reinlange. Ob das ABS passig aufmacht? Keine Ahnung, bisher habe lieber ich losgelassen.
 
Apachenzipfel

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Wobei der Faktor Tempo seitens des Motorradfahrers durchaus eine größere Rolle spielt als es in vielen Presseberichten zum Thema "Motorradfahrer wurde übersehen" rüberkommt - zumindest wird das freimütig von mir bekannten Motorradpolizisten aus Südhessen eingeräumt. Das beharren auf dem eigenen Vorfahrtsrecht sowie eine offensive, spaßbetonte Fahrweise entlang von Einmündungen, Kreuzungen usw. trägt leider nicht selten zum Unfall bei. Oder anders herum, Hand vom Gas, Reaktionsbereitschaft statt Gottvertrauen und Endorphine sowie allgemein etwas mehr Zurückhaltung rettet Blindfischen gegenüber die eigene Haut. Das wird leider oft vergessen oder ignoriert, speziell von der jungen, sportlichen Klientel.
Kannst Du, @sigmali, das so bestätigen?
Seit dem Unfall bin ich immer an Kreuzungen doppelt auf der Hut, das geht nicht mehr raus und hat mir in den letzten Jahren immer wieder geholfen, genauso bei Parkplätzen neben den Strassen und bei Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
 
Ralsch

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Also meine R1150R kommt ziemlich massiv mit dem Heck hoch, wenn ich bei guten Grip voll reinlange. Ob das ABS passig aufmacht? Keine Ahnung, bisher habe lieber ich losgelassen.
Das ist sicherlich auch davon abhängig, ob man geplant (Rennstrecke etc.) ins ABS reinbremst oder hektisch den Hebel durchreißt. Oben war ja z.B. auch die Yamaha XJ6 genannt, das war mein Fahrschulmotorrad. Ausser einem rrrrrrdddd... am Bremshebel hat die bei der Notbremsübung nichts gemacht, das gleiche gilt für alle meine bisherigen Motorräder inkl. der GS.
 
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