Meine 1. Langstrecke mit der groĂen XT ging damals auch gleich mitten in die Dolos mit all ihren begehrenswerten PĂ€ssen. Das war als PĂ€sse-Neuling zum Teil schon eine ziemliche Herausforderung gewesen, wie ich im Nachhinein gestehen muss. Doch ich hab' glĂŒcklicherweise rasch gelernt und es schadlos ĂŒberstanden.
Was leider nicht auf alle dort zutraf, denn den ein oder anderen Fauxpas anderer musste ich miterleben - auf 2 und auf 4 RĂ€dern. Oft ging's glimpflich aus, doch leider nicht immer. Die Krönung war ein zerschossener Lamborghini Gallardo, dessen Fahrer sein Können wohl arg ĂŒberschĂ€tzt hatte, und seinen Renner deshalb bergab in die Felsen setzte - das sah teuer aus, doch auch hier gab's zum GlĂŒck keine Verletzten.
Oft passieren gefÀhrliche Situationen auch, weil unerfahrene Fahrer einfach den Mut verlieren. Dann sieht man sie plötzlich auf der Gegenfahrbahn rumeiern, die Panik vor der engen Spitzkehre noch in den Augen.
Höchst wichtig auch immer wieder bergauf, bereits vor den Spitzkehren im richtigen Gang zu sein. Rechtzeitiges Runterschalten also, um den Zug nicht zu verlieren. Es geht oftmals plötzlich und unerwartet steil bergan, wenn man Spitzkehren eng fĂ€hrt - und das ist immer besser, als im Gegenverkehr zu landen. Versucht man das im 3. Gang wird's rasch brenzlig - dann heiĂt es eben "Kupplung quĂ€len", statt am steilsten TeilstĂŒck noch das Runterschalten zu riskieren. Wer hier den Mut verliert, der liegt ganz schnell.
Was fĂŒr viele wohl Neuland ist, ist das DrĂŒcken des Motorrads rein in die Kurven. Der Oberkörper bleibt dabei möglichst aufrecht. Besonders in schnellen engen Wechselkurven ist dies deutlich sicherer, als den Oberkörper wie bei langen Kurven in die SchrĂ€glage des Motorrads zu legen. Hanging off hat in den Alpen nun wirklich gar nichts verloren.
Ein wichtiger Lernprozess war dies damals fĂŒr mich, um mit den Könnern zumindest annĂ€hernd mithalten zu können. Am besten, man stellt sich dazu mal an einen guten Aussichtspunkt und beobachtet die Könner und auch die Fehler der anderen. Man sieht dabei rasch die Unterschiede. Danach heiĂt es dann: ĂŒben, ĂŒben, ĂŒben, ...