TV-Tipp: Über Grenzen - mit Vollgas in den Ruhestand

[Gast 57507]

Guten Morgen : )

Ich bin vor ein paar Monaten, nach stundenlangem fahren, in der Dämmerung auf den Garagenhof gefahren.
Links die Garage.
Auf den letzten Metern Motor aus, ein bisschen nach rechts dann nach links einschlagen.
Ach mist... einen halben Meter zu weit gefahren.
Stark gebremst, Lenker eingeschlagen und den Fuß ein Stück zu weit nach vorne gestellt.
Tja... und beim lösen der Bremse kommt der Finch vorne wieder hoch, physikalisch stimmen der Winkel und die länge meines Beines nicht um die Schräglage abzufangen und so sinken wir dann gemütlich zu Boden.
Nix passiert, bin halb abgestiegen : )
Normalerweise fahre ich mit Zegakoffern und dann hat man beim aufrichten ja schon einen Vorteil bezüglich der erhöhten Ausgangsposition.
Diesmal ohne Koffer, auch gerade noch mal vollgetankt, schön flach am Boden.

Sooooooo und nun komme ich zu dem, was ich eigentlich beschreiben möchte.

Das letzte Aufstellen war schon ein paar Jahre her, in meiner Erinnerung kein Thema.
Also, Helm ab, den Lenker gerade gestellt, gibt schon ein paar Zentimeter, und dann... nix.
Kann doch garnicht sein... nochmal.
Mäßiger Erfolg, immer noch bodennah.
10 Minuten und zwei vergbliche Versuche später, war es mittlerweile dunkel.
Mütter heben Autos an um ihre darunter liegenden Kinder zu retten, ich bin Mutter.
Also... scheiß drauf... geht nicht gibts nicht und ich weiß ich kann das.
Erneut in die Hocke gegangen, Luft geholt, das Moped ein kleines Stück hochgezogen, gehalten ... ein bisschen näher ran, mit den Knien abgestützt und dann "einfach" nicht aufgehört bis es wieder stand.
Es hat schon ordentlich im Rücken gezogen, aber ich wollte es schaffen.
Natürlich ist man nicht immer erfolgreich, es ist aber immer einen Versuch wert und scheitern bedeutet nicht verlieren, sondern wachsen!
Irgendwie geht es immer weiter, manchmal muß man die Sichtweise ändern, mit dem arbeiten was man hat und dann ergeben sich neue Möglichkeiten.
Erfahrungen wie diese haben meine Zuversicht, mein Selbstvertrauen, meinen Mut gestärkt und davon profitiere ich auch in anderen Bereichen/Situationen des Lebens.

Fröhliche Grüße

: )

 

[*Topas*]

So! Und nicht anders...

 

[juekl]

Na endlich, im 5ten Versuch hat es geklappt.
Hätte man im 1ten Versuch mehr gegeben, wären 4 Versuche erspart worden.

 

[Andi#87]

Die Biologie lässt sich nur herauszögern, aber nicht überlisten.

In diesem Bereich gibt es eine Menge Missverständnisse. Ob nun im "normalen" Leben, lasse ich dahin gestellt, aber fürs Motorradfahren ist am besten:
Keine Hochleistungskonditionsarten wie Joggen oder Extremradfahrer.
Auch Buddy Builder haben ein Problem.... es geht nicht alleine um Kondition oder reine Muskelkraft sondern um die Muskelausdauer und Reaktionsschnelligkeit der Muskeln.
Und die erreicht man am besten durch einen Mix von Kardio und Muskelaufbautraining. Grade so ab 55 Jahren, wenn man die Altersdegeneration herauszögern will. In jungen jahren funktioniert das oft noch von alleine, wenn man älter wird (und das trifft zum Glück jeden von uns) muss man eben nachhelfen. Und wenn ich mir die Ärmchen der Dame anschaue, dann sehe ich das sie sich Körperlich nicht wirklich drauf vorbereitet hat.

Zur Höhe: Die anzahl der roten Blutkörperchen reicht einfach nicht aus, um bei dem geringeren Sauerstoffgehalt den Körper optimal zu versorgen. Deswegen macht man i.d.R in großen Höhen Aklimatisationspausen. pro 1000 Höhenmeter mindestens 1 Tag, je nach Konstitition auch 2 Tage.
Das past natürlich mit so einer reise nicht immer zusammen.

 

[Pinky]

Irgendwie geht es immer weiter, manchmal muß man die Sichtweise ändern, mit dem arbeiten was man hat und dann ergeben sich neue Möglichkeiten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man mit dieser Einstellung gar nicht verlieren kann. Für mich ist das alles Einstellungssache und die Frage der richtigen Erwartungshaltung. Es kommt sowieso anders als geplant.

 

[Andi#87]

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man mit dieser Einstellung gar nicht verlieren kann. Für mich ist das alles Einstellungssache und die Frage der richtigen Erwartungshaltung. Es kommt sowieso anders als geplant.

Du meinst also: Eigentlich wollte ich mit dem Motorrad nach Sizilien. Aber wegen dem wetter ist es dann nur Sylt geworden. Egal, hauptsache Mopped fahren?

 

[Gast 57915]

Kardio macht mir zuviel freie Radikale. Zumal ich einen Haus- und Hofstand habe, der eh gewisses Kardio auch ohne leere "Übungsstunden" mit sich bringt (10 rm Holz machen standen diesne Winter an) .

Die Zeitne ,wo meine Muskeln so groß waren ,das ich sie schon im Leerlauf kaum mit Sauerstoff versorgen konnte, sind (zum Glück oder leider) vorbei. Und die verbliebene Musakulatur ermüdet auch noch deutlich früher als füher (weiß der Geier ,wie da die metabolischen Wirkprinzpien sind)

Ansosnten bin ich einfach nicht dumm genug, um mich nicht zumindest rudimentär mit Sportwisschenschaft oder Ernährungswissenschaft zu beschäftigen, ob nun aus Neugier oder Selbsterhaltungstrieb.

Im nächsten Leben als Amöbe mag das sicher andes aussehen.

 

[Pinky]

Du meinst also: Eigentlich wollte ich mit dem Motorrad nach Sizilien. Aber wegen dem wetter ist es dann nur Sylt geworden. Egal, hauptsache Mopped fahren?

Egal ist das nicht, aber man sollte sich nicht zu sehr runterziehen lassen.
Im Prinzip also richtig, aber dein Beispiel ist dann doch etwas unrealistisch.

 

[Klausmong]

Was ist denn nun besser: Über seine Grenzen (mental und körperlich) zu gehen, oder sich einzugestehen, daß man nicht der Typ für solche Strapazen ist?

Das muß ( und darf ) Jeder für sich frei entscheiden.

Es ist nur mal so, das man viel weiter über seine gedachten Grenzen gehen kann als man glaubt.
Und ich finde das persönlich interessant, wenn man das mal macht, weil man erkennt, das man viel mehr leisten kann, als man glaubt.

Sportler machen das auf Ihre Art sicher auch, nur eben in einem anderem Bereich.

Aus dem Film geht für mich nicht hervor, wie lange sich Margot und ihr Team auf die Höhen vorbereitet haben.
Kopfschmerzen, mangelne Flüssigkeitszufuhr und Kraftverlust sind zumindest nicht zu unteschätzen.
Die Polen, die sie unterwegs traf, kamen mir besser vorbereitet vor.

Sie war minimum 2 Tage vorher in Sary Tash.
Der Ort liegt auf 3.200 HM und da hätte man sich eigentlich schon gut akklimatisieren können.

Vor allem, weil sie am Weg dorthin von Kasachstan kommend über mehrere Bergpässe mit 3.500 Metern unterwegs war.
Und da ist man dann fast einen Fahrtag auf den Höhen.

Also von daher hätte das schon besser funktionieren können.

Wir sind an dem Einen Tag in Osh auf ca 800 M Seehöhe gestartet, dann zur Grenze auf 4.200 HM gefahren ( da war uns schon richtig schwindelig, und keine Energie )
Dann weiter auf den Ak Baital auf 4.660 HM und dann nach Murghab und haben auf 3.700 HM geschlafen.

Das hat man gemerkt.
Wobei die Sportler auch dort in der Nacht Probleme hatten, ich hab gut geschlafen

Hier wird sehr viel Motorradgarn gestrickt - in der Praxis gestaltet sich das meist anders

Theorie & Praxis ...

 

[Klausmong]

Also... scheiß drauf... geht nicht gibts nicht und ich weiß ich kann das.
Erneut in die Hocke gegangen, Luft geholt, das Moped ein kleines Stück hochgezogen, gehalten ... ein bisschen näher ran, mit den Knien abgestützt und dann "einfach" nicht aufgehört bis es wieder stand.
Es hat schon ordentlich im Rücken gezogen, aber ich wollte es schaffen.
Natürlich ist man nicht immer erfolgreich, es ist aber immer einen Versuch wert und scheitern bedeutet nicht verlieren, sondern wachsen!
Irgendwie geht es immer weiter, manchmal muß man die Sichtweise ändern, mit dem arbeiten was man hat und dann ergeben sich neue Möglichkeiten.
Erfahrungen wie diese haben meine Zuversicht, mein Selbstvertrauen, meinen Mut gestärkt und davon profitiere ich auch in anderen Bereichen/Situationen des Lebens.

Fröhliche Grüße

DANKE

Genau so !

 

[Klausmong]

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man mit dieser Einstellung gar nicht verlieren kann. Für mich ist das alles Einstellungssache und die Frage der richtigen Erwartungshaltung. Es kommt sowieso anders als geplant.

Das meinte ich mit Mentale Stärke.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt an der Sache.

 

[555]

Trotz aller -teilweise berechtigten- Einwände: Hut ab vor der Frau!
Ich hätte mich das nicht getraut.

 

[Gast 57915]

Wer von uns hat nicht schon mal etwas gemacht , wo man später gedacht hat : Sche...e, das hätte richtig böse enden können, da hab ich nochmal Glück gehabt..mache ich so sicher nicht nochmal.......aber geil wars trotzdem.

 

[kh-office]

Wer von uns hat nicht schon mal etwas gemacht , wo man später gedacht hat : Sche...e, das hätte richtig böse enden können, da hab ich nochmal Glück gehabt..mache ich so sicher nicht nochmal.......aber geil wars trotzdem.

Mach ich jeden Tag...... Aus dem Haus gehen....

 

[Gast 57507]

Mit Vorsatz bringe ich mich nicht in gefährliche Situationen.
Doch manchmal falsch eingeschätzt, bescherte es mir das ein oder andere Mal die oben geschilderte Erkenntnis.
Erfahrungen, die einen entweder Lehrgeld zahlen ließen oder mit Glück eine tolle Erinnerung bescherten... definitiv aber gute Berater für`s Leben sind.


: )

 

[juekl]

Wer von uns hat nicht schon mal etwas gemacht , wo man später gedacht hat : Sche...e, das hätte richtig böse enden können, da hab ich nochmal Glück gehabt..mache ich so sicher nicht nochmal.......aber geil wars trotzdem.

Du meinst, so als Kind aus dem 2.Stock im Rohbau in einen Sandhaufen springen?
Hat weh getan, aber ich war der Held.

 

[Faktotum]

Ja einfach Augen zu und durch - ohne groß nach zudenken

hat nicht geklappt

 

[Hansemann]

Also mit Vollkaskomentalität hat die Frau nichts am Hut, die macht einfach. Vom Theoretisieren hinterm PC kommt man nirgends hin, geht aber auch nur geringe Risiken ein.



November 2007 auf dem Weg nach Dakar im Niemandsland zwischen Westsahara und Mauretanien.
Ohne fremde Hilfe hätte ich das Motorrad nie und nimmer mehr alleine aufgerichtet bekommen, ich hätte sie im Liegen abladen müssen und dann neu beladen. Es kam aber jemand, der mir half und alles war gut. Als ich später durch Mauretanien und den Senegal fuhr, rannten Kinder hinter mir her und riefen "Rally, Rally", winkten und hofften auf kleine Geschenke (die es auch gab, hatte mich auch vorbereitet, auch nur theoretisch) und kurz darauf wurde die Rally Dakar die im Januar 2008 stattfinden sollte wegen hoher Terrorismusgefahr abgesagt. (was ich allerdings nicht wusste und erst nach der Heimkehr erfuhr. Trotzdem habe ich die Ziellinie, den Strand vom Lac Rosé erreicht.


Da ging insgesamt auch einiges schief. Grenzübertritte mit korrupten Grenzern, EC-Karte defekt und nur noch umgerechnet 90 Euro Bargeld in unterschiedlichen afrikanischen Währungen aber 4 500 km von zuhause entfernt, Kupplungszylinder beim warten auf ne Lücke zum Einfahren in den Verkehr kaputt und das Möpp fuhr einfach los und noch jede Menge anderer Unvorhersehbarkeiten.

Trotzdem eine megageile Tour, die ich nie vergessen werde, Timbuktu war das eigentliche Ziel, das hab ich nicht erreicht und ist nachdem die Al-Kaida im Maghreb dort war und fast alles zerstört hat auch nicht mehr ganz oben auf meiner Wish-List. Dafür aber der Baikalsee und wenn es so weit ist, werd ich auch mit dem Klaus noch ein paar PN wechseln, aber außer Gepäck zusammen stellen und ne ungefähre Route planen und Visa besorgen wird das auch für den einen oder anderen Foristi zuwenig Vorbereitung sein.

Ach ja, meine Frau wird mit ihren 1,53 m, 45 kg auf ihrem tiefergelegten Motorrad dabei sein, immerhin sind wir zu zweit und ein Satellitentelefon hab ich auch.

 

[Klausmong]

Dafür aber der Baikalsee und wenn es so weit ist, werd ich auch mit dem Klaus noch ein paar PN wechseln, aber außer Gepäck zusammen stellen und ne ungefähre Route planen und Visa besorgen wird das auch für den einen oder anderen Foristi zuwenig Vorbereitung sein.

Ach ja, meine Frau wird mit ihren 1,53 m, 45 kg auf ihrem tiefergelegten Motorrad dabei sein, immerhin sind wir zu zweit und ein Satellitentelefon hab ich auch.

Nebenbei: Satellitentelefon muß man nicht mitnehmen. Einfach nach der Grenze in Russland eine Simkarte kaufen und gut ist.

 

[Hansemann]

In Moskau, bzw. europäischen Teil von RUS war ich mit megafon-Karte sehr zufrieden, überall superschnelles 4G, anders als bei uns. Zum Baikalsee geht's aber auch durch die Mongolei oder das eine oder andere -stan, so n satfon ist ne mental beruhigende Rückfallebene. Ich hab ja eins, muss nix extra besorgen, also nehm ich's mit. Das kann auch normales Netz, allerdings mit Internet ist es nicht so doll.