Zunächst auch von mir unbekannterweise mein aufrichtiges Beileid. Kein Vater sollte jemals sein Kind beerdigen müssen.
Dennoch, bei allem (verständlichen) Schmerz rate ich Dir, Deine Trauer anders zu bewältigen. Natürlich kann auch ein technischer Defekt Unfallursache gewesen sein, gar keine Frage. Aber es kann auch einfach nur ein Fahrfehler in Kombination mit z.B. Fahrbahnbelag oder z.B. falsch eingeschätzter Motorradreaktion (z.B. bei Verwendung Schaltassistent) sein. Ein Gegenstand auf der Fahrbahn. Oder oder oder.
Aber Deine Ferndiagnose, der Schaltassistent habe durch einen Softwarefehler 2 Gänge gleichzeitig eingelegt, dadurch habe das Hinterrad blockiert und der Softwarefehler sei durch Reboot dann spurlos verschwunden klingt für mich ziemlich nach dem verzweifelten Versuch, eine Erklärung für den tragischen Unfall zu finden. Daraus ein allgemeines Problem "blockierendes Hinterrad" zu machen ist der falsche Weg, Deinen Verlust zu verarbeiten.
Natürlich kann es sein, dass Du einem ganz großen Pfusch auf der Spur bist und es mit gemeinsamer Kraft anderer Betroffenen schaffst, dass Motorräder besser werden.
Es kann aber auch genauso gut sein, dass Du nachher eine Sammlung von Vorfällen hast, die Dich in Deiner Meinung bestärken. Die bei nüchterner Betrachtung aber nicht viel miteinander zu tun haben. Du führst jetzt schon Modelle als "betroffen" auf, die mangels Schaltassistent Deiner Theorie widersprechen, womöglich kommt der ride alone-Unfall (meiner Erinnerung nach: Pfusch der Werkstatt) noch auf Deine Liste, und Leute die beim Anfahren blockierende Handbremse hatten. Am Ende erbringst Du womöglich nur den Nachweis, dass wenn Motorradfahren gefährlich ist, und BMW viele Motorräder baut, dass dann auch BMW-Motoradfahrer ein gefährliches Hobby haben.
Und falls dann auch noch Gutachten bzw. Staatsanwaltschaft vielleicht zu dem Schluss kommen, dass ein Fahrfehler eine vorherrschende Rolle spielte, wirst Du neben dem Verlust Deines Sohnes auch noch ein gefühltes Unrecht zu bewältigen haben, dass - wo Du doch nachgewiesen hast, wie gefährlich BMW ist - der Hersteller nicht zur Verantwortung gezogen wurde. Das wird Dich in Deiner Trauerbewältigung eher zurückwerfen.
Entschuldige die offenen Worte, aber damit hilfst Du niemandem, schon gar nicht Dir selbst. Ich würde Dir raten, erst das Gutachten zu lesen (sobald zugänglich). Und wenn da von einem technischen Defekt die Rede ist, dann kannst Du immer noch gemeinsam mit Deinem Anwalt überlegen, für diesen Defekt (den Du derzeit ja noch gar nicht im Detail kennst) andere Betroffene zu suchen.