das sind aber keine Randbedingungen, sondern ideologisch einseitig geförderter Mumpitz und damals im Rennen Auto gegen Pferdekutsche hat sich das Auto durchgesetzt, weil besser.
Maaaarkus! Jetzt mal nicht immer so furchtbar eindimensional. Im Moment sieht es so aus, dass der motorisierte Straßenverkehr und noch so ein paar andere Veranstaltungen als Melkkuh hergezogen werden. Ich bin ja kein Raucher, aber wenn ich sehe, dass heute eine einzige Schachtel Zigaretten schon so viel kostet wie ein Mittagsmenü bei einem Asiaten am Hauptbahnhof, holla die Waldfee.
Der Individualverkehr ist im Moment für einen ganz schönen Teil der Volkswirtschaft verantwortlich, sei es über Investitionen, sei es über Steuereinnahmen. Das man für jeden Liter Benzin 75 Cent Steuern zahlt (oder war es noch mehr?) war ja auch eine politische Entscheidung.
Rein volkswirtschaftlich spricht allerhand für Elektroautos: Schadstoffemissionen werden vermieden, und man wird weniger abhängig von Ölimporten (kennst du ein sympathisches Regime, bei dem man Erdöl kaufen kann? Okay, die Walf*cker vielleicht noch, aber sonst?)
Ich denke, das Elektroauto wird seinen Markt finden, sobald die Infrastruktur da ist, und gerade in Dingen der Infrastruktur ist staatlicher Dirigismus kaum zu vermeiden. Es mag ja durchaus sein, dass der Staat keine Benzintankstellen subventioniert, aber ohne staatlich geförderten Straßenbau hätte sich das Auto sicherlich nicht so schnell durchsetzen können. Egal ob Bahnhöfe, Bahntrassen, Flughäfen oder Häfen - überall hat der Staat seine Finger drin, und ohne Staat läuft da nichts.
In der Vergangenheit hat der Staat mehrfach alte Kfz mit schlechten Emissionsstandards fiskalisch benachteiligt und neue Kfz mit neueren Emissionsstandards bevorzugt. Das hatte für mich oft ein Geschmäckle, weil die Steuervorteile für ein neues Auto einfach nicht hoch genug waren, um den Kauf eines neuen Autos wirtschaftlich zu rechtfertigen. Also waren das nur Mitnahmeeffekte für die, die ein neues Auto kaufen, bezahlt von denen, die sich das nicht leisten können. Also im Grunde eine Umverteilung von unten nach oben.
Ich glaube, der Tag ist nicht mehr fern, an dem ein Elektroauto einfach besser ist als ein gleichwertiger Verbrenner. Nimm den neuen Opel Ampera E, der angeblich 35.000 Euro kosten soll. Das Ding hat 170 PS und geht von 0 auf 100 in 7,5 Sekunden. Ein VW Golf Sportsvan hat 150 PS, braucht auf Tempo 100 eine Sekunde länger und kostet mit DSG-Automatik ab 31 Riesen aufwärts. Wenn du jetzt mal davon ausgehst, dass die Betriebskosten eines Elektroautos höchstens halb so hoch sind wie die eines Benziners, dann kannst du dir ausrechnen, wann sich das lohnt. Ich meine, die Leute kaufen ja auch nicht alle deshalb Diesel, weil sie den Sound so scharf finden, sondern weil der weniger säuft. Und der Elektrowagen säuft eben noch weniger.
Natürlich ist in Deutschland Benzin sehr teuer. Aber Strom wird für Privatkunden auch schon wahnsinnig hoch besteuert. Ich habe eine Statista-Statistik von 2014 gefunden, wonach Strom in Deutschland mit am teuersten ist. Teurer als hier ist er nur noch in Italien. In Österreich kostet Strom die Hälfte, in Schweden ein Drittel von uns. Also kann man schon fragen, wer denn hier was subventioniert.
Elektroantrieb im Mopped, okay, da muss man drüber nachdenken (oder auch nicht). Aber im Auto ist ein Benziner in seinen Gebrauchseigenschaften einfach hinten dran, selbst wenn man die problematische Ladesituation berücksichtigt. Die Reichweite ist immer weniger ein Thema. Und was mich angeht: Wenn ich ein Auto hätte, mit dem ich mit einer halben Stunde Pause unterwegs problemlos von München an den Gardasee komme - damit könnte ich gut leben.