Die Münchner Stadtwerke haben übrigens neulich gemeldet, dass sie so viel grüne Energie erzeugen, dass sie damit theoretisch alle Haushalte der Stadt versorgen könnten. Wie gesagt, die tun was an allen Fronten. Dennoch fahren die meisten Busse noch mit Diesel.
Zumindest tun die was für ihr Image und einem Bundesland das diesbezüglich eher bremsend als fördernd gilt. Außer bei der Herdprämie und sonstigen bein bayerischen Volk gut ankommenden Themen.
Zu den SWM:
deren Jahreshöchstlast liegt bai ca 1 GW (1000 MW - 1 Mio kW). Industrie, Gewerbe, Haushalte. Der Anteil der Einspeiser in das Mittelspannungsnetz der SWM Biogasanlagen, MHKW, PV-Parks, wenige Windräder) liegt bei im Mittel bei ca. 14 MW, der Anteil im Niederspannungsnetz im Mittel bei ca. 5 MW mit Spitzen durch die PV-Anlagen bis 40 MW. Alles Daten aus 2015 und nachzulesen bei den
veröffentlichten Daten der SWM gemäß StromNZV (Stromnetzzugansverordnung).
Wenn ich die Höchstlasten der Erzeugungsdaten ins Verhältnis zu Netzhöchstlast der SWM in
Mittelspannung und der
Niederspannung setze, so komme ich auf ein optimistisch gerechnetes Verhältnis von 54 MW/1000 MW, was in etwas einem Anteil von 5% enspricht. Das mag für eine Stadt + Umland relativ viel sein -in ländlichen Bereichen kleiner Stadtwerke (<30000 Einwohner) haben wir teilweise prozentuale Anteile von mehr als 100 %- wie die SWM mit den von mir genannten Daten allerdings alle Haushaltskunden mit "grünem" Strom versorgen wollen, ist mir schleierhaft und läßt auf eine gute buchhalterische Auslegung des Sachverhalts schließen.
Aber vielleicht sind dabei auch der Anteil erneuerbarer Energien enthalten die über Bezug aus dem Netz E.On geliefert werden, wobei das allerdings auch Augenwischerei ist da:
1. die im Bereich Bayerns genutzte Wasserkraft bereits vor 100 Jahren schon vorhanden war und nicht mit dem Ausbau in erneuerbaren Energien zu tun hat; die ist halt eh da.
2. beim Betrieb eines Verbundnetzes und des auf ähnlicher Ebene in Bayern betrieben 110-kV-Netzes, die Aufteilung in grünen und damit guten Strom und braunen und damit bösen Strom, nicht trivial bis unmöglich ist.
Es mag natürlich sein, daß die SWM an verschiedenen Projekten außerhalb der Region beteiligt sind und somit diese Zahlen zustande kommen. Das hat dann allerdings nichts mehr Physik zu tun, sondern ist reine Buchhaltung. So kann es sein, nein, es ist eher wahrscheinlich, daß der gute Öko-Strom in München, teilweise auch in bösen Kernkraftwerken erzeugt wird. Macht aber nix, weil man kann es eh nicht erkennen.
Interssant ist übrigens der Kurvenverlauf der NSP-Einspeiser (im wesentlichen PVA), die darin enthaltenen Leistungsspitzen. Mit der heutigen Technik ist das genau das Problem. Ein Problem das auch der E-Mobility und dem Zero-Emission-Prinzip entgegen steht.
Und noch ein Zahlenwert um das ganze etwas anschaulicher zu machen. Die von mir genannten 54 MW Erzeugungsleistung entsprechen der Leistung von 18 Windmühlen (3-MW-Typen). Das sind etwa zwei Windparks, die zuhauf im Norden und Osten Deutschlands stehen. Sollten die SWM an solchen Parks beteiligt sein, so fehlen denen zur Nutzung eigentlich nur noch die passenden Übertragungsleitungen. Die müssen dann zwangsläufig auch über Bayerisches Territorium laufen, sonst wird das nix mit grünem Strom in Müchen.
Was ich mit all dem sagen will: etwas kritischer die Dinge betrachten und auch mal hinterfragen. Hiermit meine ich die Aussage der SWM, wenn sie denn so getätigt wurde.
Ich kann mich in meiner Einschätzung natürlich auch täuschen, ich bin gerne bereit mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.
Gruß Tom