Stillgestanden! Rührt euch! Wer von euch hat gedient? Wann und Wo?

[Gast 55530]

Als W15 1983/84 1. Batt. FlaRgt6 in Lütjenburg. Sprechfunker und mit dem Fahrer des Unimogs der einzige Funktrupp ohne Unteroffizier. Wer durfte wohl immer mit raus auf Übung? Wir hatten nach kurzer Zeit den Spitznamen "die Übungsbären" weg, nicht zuletzt, weil wir immer einsatzbereit und zuverlässig waren. Gab am Ende sogar einen Buchpreis für den "Batterietoaster".
Gerade deshalb eine gute Zeit, wenn man das machen kann wofür man ausgebildet worden ist.
Aber auch die Erfahrung, dass es Vorgesetzte geben kann, die dämlicher sind als man selbst. Kann ich nicht gut mit um. Also lieber weg da, Lehre gemacht, dann Studium.
Als Zivilist mit Vertrag beim LAR 1 in Heide/Dithmarschen. Angeschnackt worden von einem Stabsfeldwebel der Feldjäger warum ich keine Uniform trage. Zurückgefragt, warum er als Feldjäger bei der Luftwaffe sei. Sei er gar nicht, sondern der MatFw der ResLazGrp 6105 in der Kaserne und ob ich nicht bei ihm als Reservist mitmachen wolle. Cooler Typ, also ja gesagt und vom OG zum Stabsarzt befördert worden. Nach ein paar Reserveübungen (zivil-militärische Zusammenarbeit mit KKH Heide oder z.B. Klinikum Greifwald) kam noch der OSA heraus, dann haben sie alle ResLazGrp aufgelöst, weil so etwas wie eine Epidemie oder Pandemie wird es ja nie mehr geben, wo man ein Lazarett mit 1500 Betten benötigt und Ärzte/Pfleger, damit man einen 24h-Betrieb sicherstellen kann.
Ich höre mal lieber auf, krieg schon wieder Blutdruck, Hals und Krawatte...

 

[Gast 5187]

Aber auch die Erfahrung, dass es Vorgesetzte geben kann, die dämlicher sind als man selbst.

Kann ich nachvollziehen, die tummelten sich aber in den Unteroffiziersrängen.
Da waren ein paar echte Glücksritter unterwegs.

Feldjäger

Da waren wirklich ein paar coole Leute dabei.
3./720 Hannover Scharnhorst Kaserne

 

[Mitglied 57320]

Kann ich nachvollziehen, die tummelten sich aber in den Unteroffiziersrängen.
Da waren ein paar echte Glücksritter unterwegs.

Ja, allerdings. Vor Allem die Gruppenführer. Außer einem. Der war entspannt. Der machte den Job aus Spaß und Langeweile, weil er ein großes Erbe angetreten hatte. Er fuhr damals immer in einem Lotus Omega vor. Mit dem hatten wir Spaß.

 

[gshogi]

Kann ich nachvollziehen, die tummelten sich aber in den Unteroffiziersrängen.
Da waren ein paar echte Glücksritter unterwegs.
......

Nach meiner Zeit auf der Gorch Fock war ich im Stab des Marinefliegergeschwaders 5 in Kiel.
Mein Job war es u.a. die Personaldienstbögen EDV-gerecht aufzubereiten. So hatte ich tiefen Einblick, was die Vergangenheit des Personals anging.

Die meisten der Unteroffiziere mit und ohne Portopee waren ganz einfach Zivilversager. Ungelernt oder arbeitslos. Ganz wenige waren wirklich auch Menschen, von denen man als junger Kerl auch was lernen konnte. Es waren überraschend viele Bergmänner darunter. Die jedoch waren in Sachen Kameradschaft top.

Die Kasernenhofschreier und Wichtigtuer waren aber fast allesamt Zivilversager!
Da ich das wusste, konnte ich diese Burschen nur belächeln.
Ich hatte mit denen ja auch nichts zu tun.
Mein Chef (Hauptbootsmann Z. aus R.) war ein feiner Kerl, voller Humor und ein Kamerad. Den besuchte ich sogar 6 Jahre später mal Privat mit meiner Frau.

 

[Gast 5187]

Die Gruppenführer in Unteroffiziersrängen bei uns waren teilweise nenbei Vermögensberater, Tätowierer oder hatten sonst skurrile Nebentätigkeiten.
Da haben wir als junge Fahnenjunker in der (Ausbildungs-) Zeit als Gruppenführer teilweise wirklich mit dem Kopf geschüttelt. Die tickten so vollständig anders.

Meine Kompaniechefs hingegen waren alle echt nette und kluge Leute.

 

[Rex Krämer]

Was ich noch vergessen habe zu erwähnen, meinen Panzerfahrer und Stubenkameraden habe ich am Wochenende mal mit zu mir nach Hause genommen weil bei uns im Ort Straßenfest war.
Prompt hat er sich in meine Nachbarin verliebt und später auch geheiratet. Wir sehen uns heute noch regelmäßig weil er mit ihr nur 2 km von mir entfernt wohnt.
Fazit: ohne Bundeswehr (und mich) hätte er seine Frau nicht gefunden

 

[Jeepdriver]

01.1980 - Grundausbildung Nürnberg. Inst Kp.
04.1980 - 03.1981. Dienst in Niederstetten. 3.Instbtl. 12.
Hat mir damals mittelprächtig gefallen. Bereue es aber mit etwas Abstand
betrachtet nicht. Viele blöde, viele gute (lustige, interessante) Begebenheiten.
Hat (mir) etwas geholfen selbstständiger zu werden.

 

[HP9000]

Uffze:
In der Grundausbildung "durfte" ich (Dipl.Ing. (FH) MaschBau, grade frisch aus dem Studium überflüssigerweise zum Bund kommend) meinem Gruppenführerstuffz abends Nachhilfe in Mathe für sein Fachabitur oder wie das bei denen hiess, geben.
Na ja, ich hatte in der gottverlassenen Gegend des hessischen Berglandes nach Feierabend eh nix anderes vor .
Wenigstens hat er sich am Ende bedankt, als er die Abschlussprüfung bestanden hatte.

In der Gegend da oben, Nordhessen, hab ich mir immer gedacht, da gibt es zwei Arbeitgeber. Landwirtschaft und Bundeswehr. Die Intelligenten gehen in die Landwirtschaft.

 

[Landbüttel]

Die intelligenten gehen in die Landwirtschaft.

Dann klappts aber nicht mit den dicksten Kartoffeln ...

 

[Gast 5187]

Und für viele Offiziere, die ich kennengelernt habe, gilt das sicher auch nicht.

 

[Rex Krämer]

In der Gegend da oben, Nordhessen, hab ich mir immer gedacht, da gibt es zwei Arbeitgeber. Landwirtschaft und Bundeswehr. Die Intelligenten gehen in die Landwirtschaft.

Das war aber in "badisch Sibirien" nicht viel anders. Dort gab es auch sehr viele Kasernen in relativ kleinem Umkreis. Z.B. Walldürn, Hardheim, Külsheim, Tauberbischofsheim, Niederstetten etc.....

 

[der_brauni]

Das war aber in "badisch Sibirien" nicht viel anders. Dort gab es auch sehr viele Kasernen in relativ kleinem Umkreis. Z.B. Walldürn, Hardheim, Külsheim, Tauberbischofsheim, Niederstetten etc.....

Nö nö, der Pokal für den abgelegensten Stützpunkt habe eindeutig ich verdient. Olpenitz war eindeutig am weitesten weg von jedweder zuvilisatorischen Infrastruktur. Hätte man da nicht extra eine Straße hingebaut, hätte man uns von der Seeseite aus versorgen müssen.

Dafür war es strategisch am nähesten an der Ostseefront. Bis die Kieler oder Flensburger aus ihren Fjorden herausgeschippert wären, hätten wir schon die halbe Ostsee vermint gehabt. ;-)

Gruß Thomas

 

[Bumbewasserzang]

6 Wochen Grundi in Bad Bergzabern und dann Heimschläfer beim TerrKdoSüd, Mannheim

 

[gshogi]

Nö nö, der Pokal für den abgelegensten Stützpunkt habe eindeutig ich verdient. Olpenitz war eindeutig am weitesten weg von jedweder zuvilisatorischen Infrastruktur. Hätte man da nicht extra eine Straße hingebaut, hätte man uns von der Seeseite aus versorgen müssen.


Gruß Thomas

Einspruch! List auf Sylt war das Ende der Zivilisation. Dank dem Hindenburgdamm als Nabelschnur mit Deutschland verbunden. Nur Helgoland (ohne Stützpunkt) war schlimmer dran.

Als ich meine Einberufung bekam, fand ich das Kaff auf keiner Deutschlandkarte. Immer nur als kleinen Ausschnitt oben links war Sylt drangenagelt und List musste man auch erst mal noch weiter oben finden.

Erst mit den neuen Bundesländern wurde die D-Karte etwas quadratischer und Sylt fand seinen Platz neben Dänemark

 

[Frankysun]

Nö nö, der Pokal für den abgelegensten Stützpunkt habe eindeutig ich verdient. Olpenitz war eindeutig am weitesten weg von jedweder zuvilisatorischen Infrastruktur. Hätte man da nicht extra eine Straße hingebaut, hätte man uns von der Seeseite aus versorgen müssen.

Dafür war es strategisch am nähesten an der Ostseefront. Bis die Kieler oder Flensburger aus ihren Fjorden herausgeschippert wären, hätten wir schon die halbe Ostsee vermint gehabt. ;-)

Gruß Thomas

Ich glaube ja eher, dass diese Wahrnehmung eher deinem damaligen, jugendlichen Alter geschuldet ist.
Außerdem wären die U-Boote aus Eckernförde auch ruck zuck da gewesen, um euch zu retten, vor den bösen Russen!
Olpenitz ist ein Stadtteil von Kappeln und auch damals lebten da schon Menschen!
Ich war 1977 in Rendsburg stationiert und relativ nah an Kappeln, ich habe diese Feststellung so nicht gemacht, obwohl ich aus dem Ruhrpott (Dortmund) komme und weiß, was Infrastruktur bedeutet!

 

[Gast 5187]

Ach, ihr nennt sowas Infrastruktur.

 

[der_brauni]

Einspruch! List auf Sylt war das Ende der Zivilisation. Dank dem Hindenburgdamm als Nabelschnur mit Deutschland verbunden. Nur Helgoland (ohne Stützpunkt) war schlimmer dran.

Als ich meine Einberufung bekam, fand ich das Kaff auf keiner Deutschlandkarte. Immer nur als kleinen Ausschnitt oben links war Sylt drangenagelt und List musste man auch erst mal noch weiter oben finden.

Erst mit den neuen Bundesländern wurde die D-Karte etwas quadratischer und Sylt fand seinen Platz neben Dänemark

Aber nach Sylt fuhren D-Züge und dorthin jettete die Haute Volee.
Stützpunkt Orpenitz hatte keinen Bahnanschluß, keinen Flugplatz in der Nähe dafür aber das Kuhkaff Olpenitz nebenan.

Gruß Thomas

 

[on2wheels]

Jetzt warte ich nur noch drauf, bis sich hier zwei Kameraden zufällig wieder treffen,
die zur gleichen Zeit am selben Standort tätig waren und dort nebeneinander ihren Nato - Pausen LKW oder das Feierabendbier
zu sich genommen haben

Ciao
Alex

 

[Ace007]

04/94 AGA in Stadtallendorf 7./InstBtl 51
07/94-12/94 SPersIntegrVwdg Köln EnglischLg und StDstLg
01/95-03/98 Dornstadt InstRgt 21 / LogRgt 21, UL-AMT in Brück, UL-MFT Sonthofen S3/S2
04/98-heute Ulm II.(GE/US) Korps, KdoOpFüEingrKr, KdoOpFü, MN JHQ.... Fw-AMT Sonthofen, Fw-MFT Mayen, StDstFw-Lg Sonthofen usw....
jetzt nur noch 7 Jahre.....dann darf ich meine Urlaubsanträge bei meiner Frau einreichen.....

 

[Uli G.]

Aber nach Sylt fuhren D-Züge und dorthin jettete die Haute Volee.
Stützpunkt Orpenitz hatte keinen Bahnanschluß, keinen Flugplatz in der Nähe dafür aber das Kuhkaff Olpenitz nebenan.

Gruß Thomas

Und auf dem Campingplatz in Olpenitzdorf ließ sich gut campen, und Aale gab's damals (Mitte/Ende der 60er bis in die 70er) auch zu hauf zu angeln .

Uli