Ich diente Anfang 90er direkt nach dem Abi als Zeitsoladat. Bei uns wurde für Rudolf Hess eine Gedenkminute eingelegt. Ich war Ehrenwache am Grab von Erwin Rommel, als im Fackelschein in- und ausländische Veteranen mit unserer Generalität aufmarschierten. Wir haben jede Woche mindestens 5000 Schuss rausgehauen und auch schon mal die Schießbahn in Schutt und Asche gelegt. Sind aus Flugzeugen gesprungen bei Tag und Nacht und auch über offenem Gewässer. Manchmal auch aus dem Casino im zweiten Stock mit dem Stammtisch als Absetzplattform. Haben Jagdkampf, Partisanenkampf udn Häserkampf trainiert, Sprengfallen und so Zeugs gebaut. Unser Liederbuch war ein best of vom General persönlich und immer wenn wir aus dem Gelände in die Kaserne eingelaufen sind haben wir ein Lied für ihn gesungen.
Wir haben unter den Augen der Generalität Sachen gemacht, da würde die gute Panzer-Uschi und die Annegret Kampf-Knarrenbauer tot umfallen und so mancher Aufreger in den Gazetten ist ein feuchter Pubs dagegen.
Ich werde nicht verraten wo ich gedient habe, aber im Gegensatz zu heute hätte man mit diesen Leuten eine echte Verteidigungschance gehabt. Heute würde ich den Wehrdienst wegen unprofessioneller politischer Auffassung des Handwerks den verweigern.
Und nein, ich bin kein Rechter! Ich habe letztens wie davor die Grünen gewählt.
Ich wunder mich heute auch ein bischen über die Debatte bezüglich des KSK.
Wenn die Bundeswehr eine Truppe haben möchte, die nicht nur Krieg "spielt", sondern auch mal in wirklich schmutzigen Abschnitten des Afghanistankonflikts definierte Ziele erreichen kann, dann besteht diese Truppe schon per Definition nicht aus zartbesaiteten Leuten, die primär Diskussion und Kompromissfindung zur Erreichung dieser Ziele einsetzen, um es mal blumig zu beschreiben.
Dass solche Leute auch eher selten Grün wählen und Waffen per se ganz geil finden, kann ich nachvollziehen.
Dass ist dann Aufgabe der Führung, da entsprechende Linie reinzubringen.
Wenn das nicht gelingt, kann ich die Truppe auflösen oder die Führung auswechseln. Aber die Männer selbst sind in der Regel schon die, die man für solche Aufgaben braucht. Von denen zu erwarten, politisch korrekt im Sinne des aktuellen Mainstreams zu sein, ist ein bischen viel erwartet.