Irgendwie wird alles durcheinander geworfen. Motorräder müssen die Werte hinsichtlich Lärmpegel einhalten, die zum Zeitpunkt der Homologierung oder der Erteilung der Betriebserlaubnis gültig waren. Nur das ist der "Bestandsschutz". Je nach Jahr der Homologierung kann ein anderes Messverfahren verwendet worden sein. Eine Prüfung muss daher immer mit diesem Verfahren stattfinden, das ist vor Ort von Ordnungshütern nicht durchführbar. Daher haben die Behörden das Standgeräusch als Maß aller Dinge vor Ort herangezogen. Wir haben alle keinen "Bestandsschutz" zur Befahrung sämtlicher Straßen, die zum Zeitpunkt der Homologierung des Fahrzeugs vorhanden waren. Die Bestimmungen, welche Straßen befahren werden, obliegt den jeweiligen Behörden, das kann sich ändern. Es gibt genügend für LKWs gesperrte Straßen, nicht nur für Moppeds. Das mag man unter dem Begriff "Freie Fahrt für freie Bürger" kritisieren, ist aber normal. Das fängt schon bei sog. Anliegerstraßen an, bei denen Nicht-Anlieger-Verkehr zur Umfahrung von Staus auch draußen bleiben müssen. Wenn also Behörden den Wert von 95 dBA festlegen, dann ist das wie mit der Festlegung, dass Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht oberhalb von 3,5 to eine Straße nicht befahren dürfen. Die Straße kann mehr Gewicht ab, aber die Behörde hat das anders festgelegt. Selbst wenn ich die Straße mit einem als LKW zugelassenen Wohnmobil früher befahren durfte, gibt es dafür keinen Bestandsschutz.
Hätten wir keinen Bestandsschutz, dann wären alle Fahrzeuge ohne Kat wegen zu schmutziger Abgase schon lange zum Stillstand verdammt. Jetzt darf man nur in den betreffenden Umweltzonen nicht mehr fahren.
Gruß
Klaus
