Grundhaltungen vieler hier sind:
1. Schutzkleidung sollte unter schweren Strafen bei Nichttragen verpflichtend eingeführt werden. Schmerzensgeldansprüchen sollte ohne top Anzug gekürzt werden
Das lese ich immer wieder, und da geht mir " Das Geipmpfte" auf wie der Ösi da sagt.
Ich bin ein Fan der Schutzkleidung, alleine schon, weil es bei diversen Unfällen ohne diese vermutlich für mich nicht mehr möglich wäre Motorrad zu fahren.
Aber diese Pflicht, und dann dieses " Die sollen den Unfall selber zahlen wenn was passiert", da hauts mir den Vogel raus.
Das gilt dann nämlich für alle anderen Sport und Freizeitunfälle bitte auch.
Radfahren, Klettern, Unfall beim Fenster putzen ohne genormte Schutzausrüstung usw.....
2. 0,0 Promille ist auf 2 Rädern überfällt.
ich trinke nicht beim Motorrad fahren, zu gefährlich.
Selbst ein kleines Bier ist mir zu viel für die Konzentration und die Reaktionsgeschwindigkeit wenns eng wird.
Aber man soll die Kirche auch im Dorf lassen.
Am Ende muß jeder entscheiden.
Allerdings habe ich kein Problem, wenn es bei Unfällen dann für alkoholisierte Verursacher deutlich höhere Strafen und Entschädigungsforderungen gibt.
3. Wer zu schnell war, soll klaglos zahlen. Nur so zeigt man die big balls, die Korrektheitseier in der Hose.
Ich glaube, auch das sollte man relativieren.
Hier nur meine Einstellung dazu:
Macht einen schönen Unterschied, ob ich mal eben so etwas zu schnell war, oder absolut vorsätzlich überall zu schnell rumbolze und dann generell den Staat mit Einsprüchen eindecke um mir meine Strafen zu sparen.
Für mich ist das ein unnötiges blockieren einer Institution die auch noch andere Dinge bei Recht und Ordnung erledigen soll.
Wenn ich fragwürdige Strafen habe, dann ist es absolut legitim, das man dagegen Einspruch macht.
Sinnlose Beschilderungen, Messfehler usw.
Aber nur, weil ich vorsätzlich meine Speedorgien gleich mal beeinspruche, da fehlt mir das Verständnis.
4. Lärm der Bösen ist bäh, Selbst macht man nur guten Lärm.
Nein, das ist keine Ironie, leider
Naja, die Zeiten, wo man cool ist wenn man mit einer manipulierten Anlage unterwegs ist, die sind vorbei.
DB Eater raus und "Sound" beim Fahren, das ist 90er.
Es heißt ja immer, die Freiheit hört da auf, wo sie Andere einschränkt.
Und wenn sich Einige die Freiheit nehmen, einfach zum Spaß laut zu sein, und viele dann dafür nicht mehr fahren können, dann sollte man schon drüber reden.
Und dann wirds noch etwas komplizierter:
viele Motorradfahrer machen auch im Kleinen mehr Lärm.
Wenn dann aber noch die Motorräder durch windige Genehmigungsverfahren lauter werden, dann wird das auf Dauer ein Thema für Anwohner.
Und ganz ehrlich:
Für Fahrspaß benötigt man kein lautes Motorrad, maximal für Ego.
Und es wäre möglich, das die Hersteller auch ihre Motorräder in Zukunft leiser bauen ohne das die Fahrer Angst haben zu müßen, ohne Eier rumzufahren.
Ich min Motorradfahrer aus Überzeugung für den das nicht nur Wochenendhobby ist sondern tägliches Fahrzeug ( Du auch wenn ich nicht irre )
Mir ist es eben nicht egal wenn es schwieriger wird, weil ich dann nicht auf mein Cabrio umsteige.
Generell:
Ich bin nicht überall mit Dir der Meinung, das wir in eine generelle Gesellschaft der Verbote eingehen, die immer mehr beschneidet wie Du es darstellst.
Allerdings ist mir klar, das du es durch deinen Beruf anders siehst und mögliche Folgen für Dich anders auf dem Präsentierteller liegen.
Ich glaube ( und hoffe ja ) das es eben nicht so ist.
Aber für ein Miteinander müßen wir Alle mal etwas nachdenken.
Und ein beharren auf dem " ich hab ein legales Motorrad, also fahre ich" , das ist verständlich, jedoch sollten wir schon mehr an die Zukunft denken.
Und an die Folgen.
Wenn wir uns mal durchringen, das wir mit Sozialverträglicheren Motorrädern fahren, dann werden wir immer noch eine Menge auf vielen Strecken sien.
Aber dann wird irgendwann auch mal eine klare Ansage her müßen, das auch wir Rechte haben.
Und die Anwohner ebenso ihr Recht auf Ruhe in einem bestimmten Rahmen.
Und das geht nur miteinander.
Klar, wenn man nur als Motorradfahrer immer zu Zugeständnissen bereit sein muß, der Anwohner aber beharrt das die Bösen weg müßen, dann werden irgendwann mal Fronten gebildet, die auch nicht mehr miteinander können.
Dann ist aber auch irgendwann mal gut und man muß da durch.