Weil ich gerade am Dienstag darüber einen „Vortrag“ (auf Englisch) gehalten habe:
Die jährlichen (vom Menschen verursachen) CO2 Emissionen betragen rd. 36 GT (Gigatonnen) - Kohle, Gasw, Öl, Zement, Andere. In den letzten 30 Jahren wurde soviel emittiert, wie in den Jahrhunderten zuvor. Wenn wir so weiter machen, dann sind wir 2050 bei 3,9 Grad Erwärmung und dann ist’s aus mit der Maus. Die Grafiken und Statistiken erspare ich euch. Stichwort: Paris Agreement 2015
Vermutlich wird es bei den Besuchern eines solchen Vortrages wenig Dissens zu diesem Thema geben. Sie formen letztlich ja auch eine Filterblase und bekräftigen sich wechselseitig in ihren Ansichten.
Mich würde eher interessieren, wie die Erwärmung um 3.9° generell beurteilt wird. Folgende Halterungen sehe ich prinzipiell:
1.: Die Aussage ist falsch.
In diesem Fall kann man weiter auf fossile Energie für die individuelle Mobilität setzen. Folgerichtig wäre das Streben nach tiefen Spritpreisen, was hier ja vielfach gefordert wird.
2.: Die Aussage ist richtig.
Dann wären hohe Spritpreise zumindest in Hinsicht auf den CO2-Ausstoss zu begrüßen.
Andererseits, es dauert ja noch 28 Jahre bis 2050. Damit wären ja noch viele Technologien denkbar, mit denen man auf wundersame Weise das CO2 aus der Atmosphäre entfernen kann, das wir heute freisetzen. Dann wären tatsächlich wieder tiefe Spritpreise wünschenswert.
28 Jahre sind auch ein weiter Zeithorizont für viele gemessen an der eigenen Lebenserwartung. Ein hedonistischer Lebensstil, gerade wenn man keine Nachkommen hat, passt wiederum zu der Forderung nach tiefen Spritpreisen.
Die kontroverse Diskussion hier ist also nicht überraschend. Es gibt Argumente für beide Seiten.