Interessant wer hier alles was schreibt, theoretisiert, nölt,... ohne es je persönlich erfahren zu haben...
Also, ich habe Hosenlänge 30, also ein relativ kurzes Fahrwerk, ansonsten sitzen oft große Kerle vor mir, die dann im Sitzen doch oft kleiner sind :-).
Ich fahre ca 20-30tsd km im Jahr und bin entsprechend viel 12er 2008er und bisher 3 LC Adventure (alle noch in der Garage) gefahren.
Meine Pirelli Scorpion Trail 2 fahre ich des öfteren auch mal bis zum Rand. Ich denke, so viele gibt es nicht, die das machen. Auf der Geraden beobachte ich dann allerdings mittlerweile auch mal gerne die Landschaft ;-). Das ist aber nicht für die Tieferlegung, sondern höchstens für die Lebensdauer der Reifen relevant.
Meine LC Adventure's haben folgende Konfigurationen:
1. normale Höhe ab Werk
2. tiefergelegt ab Werk
3. normale Höhe ab Werk, mit -20mm Austauschfedern progressiv von Touratech
An Sitzbänken habe ich die Standard 2 teilige, Die einteilige von TT und die BMW Rallye Sitzbank die mittlerweile meistens zum Einsatz kommt.
Die 1 bin ich 40.000 km gefahren, die 2 jetzt 20000 km und die 3 nun 10.000km.
Bei 1 komme ich gerade mit den Vorderhufen beidseitig auf den Boden. Fahrwerksseitig alles passend, aber ich hatte da so ein paar brenzlige Situationen, wo der Boden unter den Füssen doch tiefer war, als ich es brauchen konnte. Die Fahrbahn ist ja nicht immer eben und/oder Lochfrei. Hingelegt hab ich die Fuhren zwar nie in meinen bisher über 200.000km, aber irgendwann stand dann doch zusätzlich 2 vor der Tür.
Die Fahrwerke fühlen sich zwar beim direkten Umstieg etwas anders an, das gibt sich aber schnell. Ein anderer Reifen (z.B. Conti TA) macht da z.B. schon mehr Unterschied, nicht schlechter oder besser aber eben etwas anders, weswegen ich mittlerweile auf allen die gleichen Pneus fahre.
2 fahre ich mit härterer Federeinstellung, da es bei schlechter Strecke und flotter Fahrt sonst mit meinen 100KG+ schon passieren kann, dass die Feder sehr tief eintaucht. Aber wenn man seine Füsse korrekt (d.h. nicht wie ein Cowboy) auf die Rasten stellt, berührt die Fussraste oder die Schuhsohlenaussenseite seltenst den Boden. Es kommt allerdings vor.
Seit diesem Frühjahr fahre ich Nr 3. Neben den TT Austauschfedern hat die ADV nun die Seitenstütze der normalen GS LC. Kosten ca 600€ incl Federn, Einbau bei TT und Seitenstütze aus der Bucht. Sonst alles original. Aufbocken ist nach wie vor kein Problem, da die Federwege nicht wirklich kürzer werden. Nur beim Aufsitzen und im Stand komme ich nun mit beiden Füßen satt auf den Boden.
Beim Fahrwerk spüre ich im direkten Vergleich 1 zu 3 keinen wirklichen Unterschied. Erst recht keinen Negativen ;-). Beim Einfedern auf schlechten Straßen (ich fahre davon viele in der Eifel, Ardennen, Luxemburg und Sauerland) merkt man, dass die progressive Auslegung der Federn besonders gegenüber 2 nie auffällig wird, das Fahrwerk sogar etwas stabiler ist.
Meine beiden Söhne der eine mit Hosenlänge 32 (Anfang 20 jung) und auch mein älterer mit 27 Lenzen und recht langen Beinen (Hosenlänge 34) wählen wenn wir zu zweit oder dritt unterwegs sind besonders gerne Nr 3. Find ich interessant genug, es hier mal zu posten.
Also mein Fazit: Sicherheit geht vor und auch die tiefergelegte ist durchaus ein spaßbereitendes Mobil, das ich mit keiner Rennsemmel tauschen möchte.
Meine gerade bestellte 1250 ADV Rallye bekommt sofort die TT-Federn und ich glaube, die werksseitig Tiefergelegte wird dann eher saisonal in den Seealpen zum Zuge kommen, denn da bin ich auch ehrlich: auf engen Passtrassen über der Baumgrenze ist mir ein sehr sicherer Stand dann doch besonders wichtig.
Lieben Gruß
Hans