Du argumentierst falsch rum. Du setzt voraus, dass sich die Raddrehzahl nicht ändert und schließt daraus, dass sich die Geschwindigkeit des Motorrads in Folge verringert. Die Physik sagt, dass sich die Geschwindigkeit des Motorrads nicht ändert, so lange keine äußere Kraft in Bewegungsrichtung einwirkt. Weil das so ist, erhöht sich die Raddrehzahl beim Abkippen in Schräglage (aus den von dir genannten Gründen).
Gruß
Serpel
Hallo,
vielleicht sollte ich noch dazu erklären, dass ich grundsätzlich immer zu zweit unterweg bin, was gewisse Dinge der Fahrphysik des Motorrades manchmal verstärkt.
Zurück zur Diskussion:
In dem Moment in dem der Reifen von der Lauffläche auf die Schulter "kippt" - also beim Einlenken in die Kurve - ist man gemeinhin nicht am Gas sondern hat schon vor der Kurve auf seine Wunschgeschwindigkeit gebremst oder man bremst in die Kurve hinein.
Vorausgesetzt wir haben vor der Kurve gebremst sind wir beim Einlenken in die Kurve schon in der Rollphase - also kein Gas und keine Bremse - was nach Deiner Aussage zu zu einer theoretisch gleichbleibenden Geschwindigkeit führen sollte (siehe Zitat nächster Satz).
Damit das Motorrad aber seine Geschwindigkeit hält (Zitat:
Die Physik sagt, dass sich die Geschwindigkeit des Motorrads nicht ändert, so lange keine äußere Kraft in Bewegungsrichtung einwirkt.) müsste ein Gasgeben stattfinden, welches denn Rollwiderstand und dem Strömungswiderstand durch die Luftreibung in gleichem Maße entgegen gesetzt sind. Denn die bieden oben genannten Kräfte dringen von außen in das System Motorrad ein, die der Bewegungsrichtung / Bewegungsenergie entgegen gesetzt ist.
Ich gebe gerne zu, dass Physik nicht mein alleroberstes Fach in der Schule gewesen ist, jeder hat ja da seine eigene Begabung über den insgesamt erteilten Lehrstoff.
Aber wer die Möglichkeit hat, auf einem großen abgesperrten Parkplatz mal diese angesprochene Dinge zu üben, sollte das tun, das hat noch nie geschadet.
Und damit möchte ich meine Wortmeldung zum Thema hier auch schließen. Das Problem der "geschnittenen Kurve" - siehe Bild in #1 - wird uns solange begeleiten, wie Menschen in Fahrzeugen, egal ob 1-, 2-, 3-, 4-, oder x-Rädern unterwegs sind.
Abschließende Grundüberlegung:
Man könnte dieses "Linienverlust" kompensieren, in dem man geringfügig einen etwas weitere Linie wählt als die Kurve tatsächlich benötigt, dann würde sich das Motorrad durch den Geschwindigkeitsverlust nach innen auf die "richtige Linie" sich bewegen.
Genauso könnte man, wenn es sehr schnell um die Kurve gehen muss, eine etwas zu enge Linie wählen, um dann möglichst ohne Rollphase in der Kurve vor dem Scheitelpunkt schon ans Gas zu gehen um das Motorrad dann unter erhöhter Drehzahl nach dem Scheitelpunkt nach außen auf die "richtige Kurvenlinie" Linie zu zwängen.
Aber wer würde sich so ein Manöver zutrauen, zumal im öffentlichen Straßenverkehr ?????
Wer mehr zum Thema "Fahrdynamik" wissen möchte, dem seinen die beiden Bücher (Band 1 und Band 2) von Keith Code empfohlen (darf den link noch nicht posten - bitte selber seine Suchmaschine damit füttern).
Vorallen dem Band 2 "Grundlage des schnellen Motorradfahrens" ist ein Quelle guter Ratschläge. Leider in deutsch nur sehr sehr schwer zu bekommen. Wer sich das in der englischen Orginalfassung antun möchte, sollte über einiges mehr als über "schulenglisch" verfügen".
Topfplanze