Eine meiner peinlichen Mopedaktionen fing damit an, dass meine Freundin
den Mopedführerschein gemacht hat. Vorher fuhr sie immer gerne als Sozia
bei mir mit, wobei ich dann ganz selbstverständlich schön brav im Blümchen-
pflückmodus unterwegs war...
Unsere erste Tour, bei der sie selbst fuhr, ging entlang der Sieg. Von dort gehts
irgendwann recht kurvenreich den Berg hoch. Auf der anderen Seite wieder
runter, wo wir Rast in einer alten Bahnhofskneipe machen wollten, wo wir
vorher schon öfters waren.
Beim Losfahren hab ich noch gesagt „Wenns den Berg hoch geht, versuch erst
gar nicht an mir dran zu bleiben, wir treffen uns dann in der Kneipe.“ Bis zu
diesem Abzweig bin ich also hinter ihr hergebummelt. Habe noch fröhlich
gehupt und gewunken, als ich sie überholte und mit Volldampf den Berg anging...
Vor der zweiten Serpentine hab ich zu spät gebremst und musste deswegen
mit so viel Schräglage durch die Kurve, dass ich rechts mit dem Zylinder-
kopf aufgesetzt hab... Was meine /6 ausgehebelte, wodurch ich mich dann
ablegte. Zum Glück ist man in solch engen Ecken ja nicht wirklich schnell,
wodurch fast niGS passiert ist: Kleine Macke im rechten Topf, ein Blinker-
glas des rechten Ochsenauges, ne Beule in der Zylinderkopfhaube.
Bis dahin wäre ja noch alles gut gewesen, wenn ich es geschafft hätte, mich
unter der Q zu befreien, sie wieder hinzustellen um mir cool ne Kippe anzu-
zünden, als wäre nichts gewesen. Das war mein erster Gedanke.
Hat aber leider nicht geklappt, weil sie schon ums Eck angefahren kam,
während ich noch wie ein Käfer auf dem Rücken unter der Kiste lag...
Mein Erklärungsversuch „Hatte Ohrenstöpsel drin, weils unter der Halbschale
so laut ist, hab nichts gehört, aber wenn ich gehört hätte, dass ich aufkomme,
hätte ich noch regieren können, usw... blablabla...“ wurde mit einem non-
chalanten „Nee, mein Lieber, Du warst einfach zu schnell!“ kommentiert.
Womit sie natürlich recht hatte!