´Nabend!
Eine peinliche Nummer hab ich noch. Ist aber vielmehr eine Kette von
Pleiten, Pech und Pannen:
Vor einiger Zeit hatte ich einen Ferienjob... Montags dengel ich mit einem
2kg Hammer auf einer Schweißkonstruktion herum, um sie zu richten.
Dabei erwische ich den Ansatz von linken Daumen, wo die Hand auch
promt aufplatzt. Der Chef fuhr mich ins Krankenhaus, wo die Wunde
mit 2 Stichen genäht wurde. Kein Riesending, aber der Arbeitstag war
zuerst mal beendet. Wieder daheim schiebe ich natürlich etwas Frust, zieh
dann einen einteiligen Blaumann an und mach mich an meiner /6 zu
schaffen. Nachdem die Ventile eingestellt waren, wollte ich kurz die
Kiste warmfahren, um die Vergaser einzustellen.
Mit Halbschale, im o.g. Einteiler und Turnschuhen fuhr ich los. Unterwegs
auf einer sehr schmalen Straße beuge ich mich nach links unten, um den
Ventilen beim Klackern zuzuhören, wobei ich den linken Stummellenker
loslasse.
Während ich ungefähr zeitgleich ein Schlagloch treffe, die Q sich auf-
schaukelt, nach rechts eine 2m hohe Böschung herunterschießt, durch
einen Stacheldrahtzaum bricht und irgendwo zerdellert auf einer Wiese
liegen bleibt...
Mit mir drauf, natürlich!
Ich werde irgendwann wach, bekomme ein paar Stromschläge verpasst
(liege auf einem Elektrozaum, kann das aber nicht zuordnen), sehe wie-
derkäuende Kuhköpfe („Bin ich jetzt im Q-Himmel?“) vor einem strahlend-
blauen Himmel („Irgendwie schön..“)... und werde wieder bewußtlos...
Irgendwann wurde ich wach, diverse Verbände, Pflaster und ein fetter Gips
zierten mich. Einzige „ernste“ Sache war mein einmal quer durch gebrochener
rechter Fuß. Nach 5 Wochen wurde ich dann mit einem Gehgips und Krücken
aus dem Krankenhaus entlassen.
So weit, so gut... dachte ich mir...
Da mir langweilig war, kam ich am zweiten Tag auf die glorreiche Idee,
mich um mein zerschossenes Moped (fette Beule im Tank, Heckrahmen
krumm, Lampe und Instrumente Kernschrott, fragmentarische Reste eines
vorher gerade gelackten S-Cockpits, usw...) zu kümmern, das ein Freund
geborgen und hinter dem Haus abgestellt hatte.
Ich kam gut voran, hatte gerade die oberen Gabelverschraubungen gelöst,
um die (natürlich krumme) Gabelbrücke abzunehmen, als es anfing zu regnen.
Voller Motivation dachte ich mir, dass ich die Kiste besser mal ins Trockene
stelle...
Also frohgemut die Q vom Hauptständer gehebelt. Wobei sie aber leider
in sich zusammensackte, weil die Gabelfedern kein Gegenlager mehr hatten.
Die hatte ich ja eben erst abgeschraubt... Dabei hakte sich die linke Knoscher-
raste in den Gehgips ein, wodurch ich umkippte und die BMW auf mir landete.
Hinter dem recht frei stehendem Haus... im mittlerweile strömenden Regen...
keiner hörte oder sah mich...
Nach bestimmt 2 Stunden kam dann besagter Freund um die Hausecke (er
wollte mal beim rechten sehen...) und half mir wieder auf die Beine.
In den nachfolgenden Wochen „passierte“ noch so manches selbstgestricktes
Unheil. Das ist aber z.T. nicht jugendfrei, weswegen ich lieber schweigen
möchte.
ps Zur Gipsabnahme bin ich schon wieder mit der Q gefahren, was beim
behandelnden Arzt nur ein müdes, resigniertes Kopfschütteln verursachte.
Das im Freundes- und Bekanntenkreis kursierende Gerücht, ich hätte die
Vergaser während der Fahrt einstellen wollen, hielt sich noch einige Jahre.