H
Hobbit
- Dabei seit
- 21.05.2010
- Beiträge
- 90
@assindia
Wenn Du denkst, das die Viskosität des Öls zwischen 15 und 25°C nur unbedeutend schwankt, dann irrst Du. In diesem Temperaturbereich sind das etwas über 200% Unterschied.
Außerdem ist es durchaus entscheidend ob man mal eine Stunde bei 30°C unterwegs ist obwohl man den Öler für 20°C kalibriert hat. Das sieht man dann sehr schnell an der Hinterradfelge.
Wenn Du beispielsweise den Öler bei 25°C perfekt eingestellt hast und Du fährst bei 18°C kommt viel zu wenig raus, Du merkst es aber nicht. Nach ein paar Stunden ist es dann schön warm und Du kontolierst beim Tanken die Kette. Durch die höhere Temperatur ist die Kette nun wieder mit Öl benetzt und wird für ok befunden. Das heißt aber nicht, dass sie die ganze Zeit ausreichend geschmiert war.
Eine Schmierung der Laschen ist technisch gesehen übrigens nicht nötig. Du musst bei einer Motorradkette mit Dichtringen lediglich die Flächen auf der Rolle , aber eben viel wichtiger die Flächen zwischen der Rolle und der Kettenhülse schmieren. Den Kettenbolzen braucht man ebenfalls nicht schmieren, der ist durch die Fettfüllung zwischen ihm und der Hülse ja dauergeschmiert. Deshalb ist eine Ölerschmierung mit entsprechender Steuerung durchaus sehr genau.
Was die perfekte Ölmenge angeht gibt es zwar unterschiedliche Ansichten, wie bei allem im Leben, nur kann man die perfekte Menge durchaus ermitteln, denn wir haben das gemacht und unser System darauf fast perfekt eingestellt.
Sei mir nicht böse, ich glaube nicht, dass man mit 250 ml Öl in einem Scottoiler 36 000 km fahren kann und die Kette ist da noch über weite Distanz gut geschmiert gewesen. Auch nicht mit hinter oder beim Motor verbautem Tank. Ich hatte schon dutzende von 800er GS bei mir und das hatte nie einer von diesen Kunden auch nur ansatzweise geschafft. ich übrigens mit dem Scottoiler auch nicht.
Abgesehen von der Tatsache, dass die originale Kette (weder die CZ, die ja des öfteren gerissen ist noch die Regina, die meiner Erfahrung nach sehr schnell verschleißt) von BMW nix taugt, kann man sagen, dass eine neue Kette nach 400-600 km nachgespannt wird und dann wird sie nachgespannt wenn sie verschleißt.
Das kommt daher, dass der Bolzen und die Hülse zueinander Spiel bekommen.
Das wiederum setzt voraus, dass die beiden Teile zueinander ohne die Fettfüllung gelaufen sind.
Das wiederum kommt, wenn die Rolle und die Hülse einen Stock höher ohne Schmierung waren. Denn dann reiben die Teile so stark aufeinander, dass die Kette sehr heiß wird. Die Fettfüllung wird flüssig, dehnt sich aus (Volumen wird größer) und drückt sich am Dichtring vorbei. Außerdem überhitzt der Dichtring und wird spröde.
Wasser dringt ein und spült den Rest Fett im Laufe der Zeit aus. Dazu wird auch der feine Stahlabrieb aus dem inneren Gelenk gespült. Das sieht man dann an dem feinen Roststaub um die Dichtringe und an den Laschenoberseiten der Kette.
Die Kette ist so gut wie tot.
Bei meiner alten ZX-9R bin ich 75 359 km mit der ersten Kette gefahren und habe sie nach dem Einfahren bei etwa 60 000 km das erste mal nachgespannt.
Allzeit gute Fahrt
Heiko
Wenn Du denkst, das die Viskosität des Öls zwischen 15 und 25°C nur unbedeutend schwankt, dann irrst Du. In diesem Temperaturbereich sind das etwas über 200% Unterschied.
Außerdem ist es durchaus entscheidend ob man mal eine Stunde bei 30°C unterwegs ist obwohl man den Öler für 20°C kalibriert hat. Das sieht man dann sehr schnell an der Hinterradfelge.
Wenn Du beispielsweise den Öler bei 25°C perfekt eingestellt hast und Du fährst bei 18°C kommt viel zu wenig raus, Du merkst es aber nicht. Nach ein paar Stunden ist es dann schön warm und Du kontolierst beim Tanken die Kette. Durch die höhere Temperatur ist die Kette nun wieder mit Öl benetzt und wird für ok befunden. Das heißt aber nicht, dass sie die ganze Zeit ausreichend geschmiert war.
Eine Schmierung der Laschen ist technisch gesehen übrigens nicht nötig. Du musst bei einer Motorradkette mit Dichtringen lediglich die Flächen auf der Rolle , aber eben viel wichtiger die Flächen zwischen der Rolle und der Kettenhülse schmieren. Den Kettenbolzen braucht man ebenfalls nicht schmieren, der ist durch die Fettfüllung zwischen ihm und der Hülse ja dauergeschmiert. Deshalb ist eine Ölerschmierung mit entsprechender Steuerung durchaus sehr genau.
Was die perfekte Ölmenge angeht gibt es zwar unterschiedliche Ansichten, wie bei allem im Leben, nur kann man die perfekte Menge durchaus ermitteln, denn wir haben das gemacht und unser System darauf fast perfekt eingestellt.
Sei mir nicht böse, ich glaube nicht, dass man mit 250 ml Öl in einem Scottoiler 36 000 km fahren kann und die Kette ist da noch über weite Distanz gut geschmiert gewesen. Auch nicht mit hinter oder beim Motor verbautem Tank. Ich hatte schon dutzende von 800er GS bei mir und das hatte nie einer von diesen Kunden auch nur ansatzweise geschafft. ich übrigens mit dem Scottoiler auch nicht.
Abgesehen von der Tatsache, dass die originale Kette (weder die CZ, die ja des öfteren gerissen ist noch die Regina, die meiner Erfahrung nach sehr schnell verschleißt) von BMW nix taugt, kann man sagen, dass eine neue Kette nach 400-600 km nachgespannt wird und dann wird sie nachgespannt wenn sie verschleißt.
Das kommt daher, dass der Bolzen und die Hülse zueinander Spiel bekommen.
Das wiederum setzt voraus, dass die beiden Teile zueinander ohne die Fettfüllung gelaufen sind.
Das wiederum kommt, wenn die Rolle und die Hülse einen Stock höher ohne Schmierung waren. Denn dann reiben die Teile so stark aufeinander, dass die Kette sehr heiß wird. Die Fettfüllung wird flüssig, dehnt sich aus (Volumen wird größer) und drückt sich am Dichtring vorbei. Außerdem überhitzt der Dichtring und wird spröde.
Wasser dringt ein und spült den Rest Fett im Laufe der Zeit aus. Dazu wird auch der feine Stahlabrieb aus dem inneren Gelenk gespült. Das sieht man dann an dem feinen Roststaub um die Dichtringe und an den Laschenoberseiten der Kette.
Die Kette ist so gut wie tot.
Bei meiner alten ZX-9R bin ich 75 359 km mit der ersten Kette gefahren und habe sie nach dem Einfahren bei etwa 60 000 km das erste mal nachgespannt.
Allzeit gute Fahrt
Heiko