Grundsärztlich gilt, Ersatzteile selber mitbringen bedingt höhere Kosten.
Der Stundenverrechnungssatz, mit dem eine Fachwerkstatt ihre Reparaturen kalkuliert, obliegt einer Mischkalkulation: Neben dem Erlös aus dem Arbeitslohn finanziert sich der Betrieb über in der Werkstatt gekaufte Ersatzteile. So wird ein Teil des Deckungsbeitrages erwirtschaftet und es wird verhindert, dass zeitlich intensive Reparaturaufträge die Kosten in die Höhe schnellen lassen.
Ersatzteile selber mitbringen bedeutet, die Werkstatt muss der Reparatur einen höheren Stundenverrechnungssatz zu Grunde legen. Nur so können Mitarbeiter angemessen bezahlt und der technisch neueste Stand gewährleistet werden.
Das mag betriebswirtschaftlich und kalkulatorisch stimmen.
Kommt nur darauf an, WIE man kalkuliert.
Es hat nämlich auch alles seine Grenzen.
Wenn unsere Niederlassung fast 170€/h aufruft und das Öl über 20€/l kostet, die Vorstände Millionenboni ausgezahlt bekommen, stolz verkündet wird, dass wieder ein bestes Jahresergebnis der Geschichte erwirtschaftet wurde, Aktioniäre sich grinsend die Hände reiben, habe ich nicht das Gefühl, mit meinem gezahlten überteuerten Ölpreis den Laden am Leben erhalten und mir auch für die Zukunft einen Servicepartner erhalten zu haben.
Ich rede hier eben nicht von einem kleinen Einzelkämpferladen.
Niemand würde sich hier aufregen, wenn das Öl im Web 9€, bei Louis 11€ und beim Händler 13€ kosten würde.
Aber ausufernde Preise jenseits der 20€ akzeptiere ich nur widerwillig und aus Bequemlichkeit. Nicht, weil mir die angeblich lebenserhaltende Kalkulation von BMW einleuchtet.
Es gab mal in der MOTORRAD einen Bericht über Inspektionskosten der einzelnen Marken.
Da wurde bei BMW angeführt, dass diese gedeckelt werden, um gegenüber den anderen Marken nicht völlig überteuert auszuflippen, weil das logischerweise Kunden und zukünftige Käufer verjagt.
Hat mir schon in Hinblick auf "Leben und leben lassen" zu denken gegeben.