Neukauf alle zwei Jahre? Rechnet sich das?

[FF-GS]

60.000 km und 3500 Euro ergibt 5,8 Cent je Kilometer Wertverlust. Und das ist für dich Schmerzgrenze? Fahrradfahren kostet mehr.

 

[rd07]

Man kann sich alles schön rechnen. Den Wertverlust an gefahrenen Kilometer festzumachen ist eine Variante davon.

 

[Larsi]

...
@Larsi: die Annahme von 20% Wertverlust nach 2 Jahren ist sehr optimistisch. In den ersten 2 Jahren erfahren Fahrzeuge, egal ob Auto, Motorrad den höchsten Wertverlust. ...

Weiß ich wohl, nur wird doch oft behauptet, die GS sei recht wertstabil, sodass ich (mutig) diese 80% angesetzt habe.
Leider hat trotz meiner Aufforderung bisher keiner seine eigenen Zahlen in meine Rechnung eingefügt (außer RogerWilco mit seiner Excel-Datei). Was ist denn realistisch?

Ich kann mich mangels Erfahrung (letzter/einziger Neukauf 2002, final geschrottet in 2008) nicht auf eigene Zahlen berufen, zudem ist meine Haltedauer eher lang, doch das Thema interessiert mich einfach.

 

[Reincarnator]

Was mich an der ganzen Rechnerei stört, ist, dass man immer draufzahlt.
Ich habe noch nie ein neues Motorrad gekauft und auch nicht das Bedürfnis, ein Neufahrzeug zu besitzen.

Meine Motorräder haben einen Zweck zu erfüllen, vor allem die, auf denen "GS" steht.
Da ist das "G" maßgeblich.
Indem ich die selbst repariere und warte, auch Reifen selbst aufziehe, die Motorräder nur TK versichere (R1200GS = 80 Euro/Jahr) und eigentlich immer mit Gewinn verkaufe, ist das Hobby Motorrad insgesamt nicht nur kostenneutral, sondern einträglich.

Verbrauch und Verschleiß ausgenommen.

 

[body58]

60.000 km und 3500 Euro ergibt 5,8 Cent je Kilometer Wertverlust. Und das ist für dich Schmerzgrenze? Fahrradfahren kostet mehr.

Ja, aber nicht wegen der Euros, sondern weil ich nicht weiß wie zuverlässig die GS ist.
Die war schon öfters in der Werkstatt wie alle Mopeds vorher und dass nicht wegen Reifen oder Inspektionen.

 

[udo_muc]

Was mich an der ganzen Rechnerei stört, ist, dass man immer draufzahlt.

Tja, umsonst ist der Tod und selbst der kostet das Leben.

Da gehörst Du sicher zu den Ausnahmen. Und die Zeit, die Du dafür benötigst, nutzen andere lieber zum Fahren oder für andere Hobbys oder zum Arbeiten um die manchmal teuren Hobbys bezahlen zu können.

Aber seien wir doch ehrlich. Kein Mensch braucht ne 25k Euro GS neu von der Stange um Spass am Motorradfahren zu haben. Mittlerweile ist der Markt wieder voll von gebrauchten Maschinen (auch K1300R :-) ) Nur muessen auch die mal von irgendwem neu gekauft und verkauft werden.

Seien wir doch froh, dass wir in D noch genügend solvente Motorradfahrer haben, die den Nachschub an jungen Gebrauchten nicht versiegen lassen. Es ist für jeden Geldbeutel was dabei. Nicht auszudenken, wenn es nur 10 Jahre alte runtergerockte Sanierungsfälle zu kaufen gäbe.

 

[Larsi]

Was mich an der ganzen Rechnerei stört, ist, dass man immer draufzahlt.
...

Bisher habe ich öfter draufgezahlt, wenn ich nicht gerechnet habe

 

[NineT]

Weiß ich wohl, nur wird doch oft behauptet, die GS sei recht wertstabil, sodass ich (mutig) diese 80% angesetzt habe.
Leider hat trotz meiner Aufforderung bisher keiner seine eigenen Zahlen in meine Rechnung eingefügt (außer RogerWilco mit seiner Excel-Datei). Was ist denn realistisch?
…

Glaub mir, die 80% „Restwert“ nach zwei Jahren sind schwierig. Bei der bequemen Inzahlungsnahme bei BMW sowieso.
Jedenfalls habe ich das bei meiner 9t Urban GS 40th erlebt, die ich nach ziemlich genau einem Jahr bei BMW mit ca. 8000km in Zahlung gegeben habe für meine neue 1250 GS Trophy. Die wiederum war mit ähnlicher Ausstattung nach etwas Verhandeln genauso teuer wir eine 14 Monate alte, gebrauchte 1250 GS mit ca. 9000km. Wer also kauft da noch eine junge Gebrauchte?

Abgesehen davon würde mich der Tausch alle zwei Jahre (zumindest beim Verkauf an einen Privatkäufer) nerven wegen des Aufwandes. Und alle zwei Jahre ein Mopped einfahren zu müssen finde ich auch nicht so cool.

Auf jeden Fall danke für den spannenden Thread.

 

[Dreyka]

Es gibt Menschen, die kommen mit ihrer CB 750 Four oder R75/5 um die Ecke, sind Erstbesitzer und könnten ihr Gefährt weit teurer verkaufen, als es darmals neu gekostet hat. Aber sie können sich einfach nicht davon trennen.
Ach ja, in dem Moment, wo das eigene Fahrzeug speziell individualisiert wird, steigt der ideelle Wert auch wieder...

 

[udo_muc]

Für mich gibt es noch ein anderes Modell zu betrachten. Da ich pro Jahr maximal 4000-5000km fahre hat sich bei mir eingebürgert, dass ich eigentlich jede Maschine (Neu oder gebraucht) mit einem Kilometerstand von ca 25000 verkauft habe. Die lassen sich dann in der Regel noch gut verkaufen (sowohl an Privat als auch an Händler).

 

[K1300S]

Ich hatte mal einen Messevertreter von KTM auf der Motorradmesse in Dortmund gefragt welches Modell den den größten Wertverlust hätte die 1290 Enduro oder die 1290 Super Duke GT? Seine Antwort war wenn sie es so genau nehmen, sollten sie überlegen ob sie überhaupt Motorrad fahren wollen. Sie zahlen immer drauf.
Er hat Recht man sollte nicht das Hobby übertrieben durch rechnen denn es kostet immer Geld.

 

[UU80]

Ich fahre 20 - 30 tsd. Kilometer im Jahr und kaufe mir spätestens nach drei Jahren ein neues Motorrad. Das verlief in den letzten Jahren immer zu meiner Zufriedenheit (sonst hätte ich das ja nicht gemacht).

 

[Reincarnator]

Da gehörst Du sicher zu den Ausnahmen. Und die Zeit, die Du dafür benötigst, nutzen andere lieber zum Fahren oder für andere Hobbys
Aber seien wir doch ehrlich. Kein Mensch braucht ne 25k Euro GS neu von der Stange um Spass am Motorradfahren zu haben. Mittlerweile ist der Markt wieder voll von gebrauchten Maschinen (auch K1300R :-)

Ich habe 365 Tage Freizeit im Jahr. Du kannst Dir sicher sein, dass da mehr Zeit zum Motorrad fahren bleibt, als Du Dir vorstellen kannst. Und zum Radfahren. Zum Reisen, zum Segeln, zum Reiten, zum Malen.

Die paar Stunden, die ich in meiner Motorradwerkstatt bin, sollte man nicht überbewerten. Die Freude am Ergebnis, wenn ich aus einem Schrotthaufen wieder ein hübsches Motorrad gemacht habe ähnelt der, wenn ich auf weißer Leinwand oder Malkarton ein Bild geschaffen habe.
Wenn ich die Schönheit hochalpiner Pisten genießen will, brauche ich entweder ein geländetaugliches Motorrad oder einen 4x4, der was kann. Da auf solchen Pisten touchdowns mit dem Mopped nunmal dazu gehören, käme ein Neufahrzeug schon gar nicht in Frage, wo man sich über jeden kleinen Kratzer ärgert.

Bei den von mir organisierten und geführten offroad-Touren oder "Enduro für Einsteiger", bei denen ich versuche, den BesitzerInnen von Enduros die Grundzüge des Fahrens abseits des Asphalts beizubringen und ihnen die Angst vor grobem Geläuf zu nehmen, sind die größten Schisser immer die mit den teuren Hochglanz-Moppeds.
Denen muss man schon allein dafür Respekt zollen, dass sie sich überhaupt an sowas heranwagen.

Den Witz mit der K1300R habe ich nicht verstanden.

Der Markt ist immer voller gebrauchter Maschinen. Ist nur die Frage, wie kann man ein- und wie verkaufen. In den letzten 20 Monaten sind die Preise für Enduros durch die Decke gegangen. Und die für gut restaurierte Oldies. Davon habe ich in einer Art und Weise profitiert, die ich mir nicht hätte träumen lassen.
Schnäppchen gelingen mir immer wieder. Dafür habe ich einen Riecher. Und 45 Jahre Erfahrung.

 

[Larsi]

Ich hatte mal einen Messevertreter von KTM auf der Motorradmesse in Dortmund gefragt welches Modell den den größten Wertverlust hätte die 1290 Enduro oder die 1290 Super Duke GT? Seine Antwort war wenn sie es so genau nehmen, sollten sie überlegen ob sie überhaupt Motorrad fahren wollen. Sie zahlen immer drauf.
Er hat Recht man sollte nicht das Hobby übertrieben durch rechnen denn es kostet immer Geld.

Natürlich kostet es Geld, in meinem Beispiel Anschaffung Neumopped (25.000 Euro) plus Wartung und Zuzahlung(en) in Höhe von locker 30.000€ um in 10 Jahren wieder ein neues Mopped zu besitzen.
Und da rät dir ein Messevertreter, ihm diese Kohle nicht in den Rachen zu werfen?

Was ein Depp!

 

[qtreiber]

gefunden habe ich:

1150erRT. Neufahrzeug, gekauft am 01.08.2003. Verkauft mit 9.000 Km auf der Uhr am 23.12.2003. Verlust = 1,6% (200 Euro).

R1200GS, Neufahrzeug, gekauft am 10.03.2004. Verkauft mit 55.000 Km auf der Uhr am 07.10.2006. Verlust = 20,2%.

R1200R, Neufahrzeug, gekauft am 28.10.2006. Verkauft mit ~135.000 Km auf der Uhr am 04.04.2019 (stand 1 Jahr nur rum). Verlust = 67,6%.

Multi 1260S, Neufahrzeug, gekauft am 11.04.2018. Verkauft mit 39.900 KM auf der Uhr am 17.02.2021. Verlust = 41,9% (mit WA-Rabatt 30%).

R1250GS, Neufahrzeug, gekauft am 17.02.2021. Verkauft mit 16.300 Km auf der Uhr am 27.08.2022.Verlust = 10,4%.


Laufende/Nebenkosten sind bei dieser Aufstellung nicht berücksichtigt. Großartige, teure Reparaturen hatte ich bei keinem einzigen Motorrad.

Die Daten meiner zwischenzeitlich verkauften XCountry finde ich leider nicht mehr. Den Ordner muss ich versehentlich gelöscht haben. So aus dem Kopf war dies annähernd eine Nullnummer. Habe ich aber wenig gefahren.

 

[rd07]

Den nachstehenden Bericht konnte ich bei Focus sehen.
Platz 1 geht auch an Harley mit dem geringsten Wertverlust.
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Auch generell bieten vor allem teure Edel-Bikes einen guten Werterhalt, wie die Analysten festgestellt haben. Auf Platz zwei des Rankings findet sich mit der Sportster 1200 Forty-Eight ein weiteres Harley-Modell (Restwert: 74,6 Prozent), Platz drei geht an die ebenfalls hochpreisige Ducati MTS 1200 (66,8 Prozent). Es folgen die BMW R 1200 R (66,2 Prozent) und Deutschlands Dauer-Bestseller BMW R 1200 GS (65,6 Prozent). Auch andere Edelmodelle wie die Triumph Tiger (64,7 Prozent) und die KTM 690 Duke (64 Prozent) fahren vorne mit.
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Ist aber schon ein etwas älterer Beitrag. Der Marktpreis wird sich aber nicht oft zugunsten der Käufer ändern.

 

[ChiemgauQtreiber]

@qtreiber
hast du die so verkauft oder beim Händler in Zahlung gegeben - denn bei einem Wertverlust von 20,2% (zB. die R1200GS) und der Händler dann noch Wartung / Aufbereiten / Garantie und auch Marge aufrechnet (der macht es ja nicht als Hobby), dann ist ja die fast so oder gar noch teuer als eine neue im Verkauf an den zweitbesitzer

 

[ChiemgauQtreiber]

@rd07
was waren den die Randbedingungen für die Restwertermittlung?
Restwert nach xx Jahren mit xx km?
oder nur nach Jahren - das würde vielleich den HD zu gute kommen - geringere typische Jahres -Fahrleistung als z.B. eine GS nehm ich an

 

[qtreiber]

Nur die Multi 1260S wurde bei einem Händler in Zahlung geben. Privat war da gar nichts zu wollen und mir war in diesem Fall ein Händler lieber.

Die 1250erGS, sowie auch die anderen Motorräder, habe ich jeweils privat verkauft.

 

[qtreiber]

... die 1250erGS habe ich - im Nachhinein betrachtet - sogar zu günstig verkauft. Nach der Übergabe kamen noch etliche Anfragen.