In meinen Augen ist es eine Mischung aus Ausländerfeindlichkeit und Sachzwang.
Zum Sachzwang: Die Zahlen und ein ganz simpler Spaziergang durch ein beliebiges schweizer Wohnquartier sprechen eine eher klare Sprache: Die Zahl der Nichtschweizer wächst stärker als die der Schweizer. Und zu der Zahl der offiziellen Schweizer gehören auch noch etliche, welche dies durch Einbürgerung werden.
Dieses problem existiert real und wird von unseren Politikern seit Jahren ignoriert, da es keine einfache, griffige Lösung gibt. Im Übrigen haben auch unsere Rechtsauleger der SVP nie eine echte Problemlösung gehabt, weshalb sie sich auf die Abshcottung zurückgezogen haben. Das ist DERMASSEN pauschal, damit trifft man auf jeden Fall neben all den Kollateralschäden auch die Richtigen. und nur darauf kommt es ja an, oder?
Also, ein schwieriges, komplexes Problem soll gelöst werden von einer breiten, aufgescheuchten Wählerschaft... Prima, die basisdemokratische Meinungsäusserung hat vorbildlich geklappt. Das mit dem Umsetzen müssen dan andere erledigen. Sehr bequem
Zur Ausländerfeindlichkeit: Die Schweiz reagiert traditionell heikel auf Einmischung von Aussen. "Wir brauchen keine fremden Vögte" ist ein Spruch, der hier seit Monaten durch unsere Foren rauscht. Gemeint ist damit aktuell die EU.
In der Schweiz ist die Zahl der evangelikalen Freikirchen enorm hoch. Dass somit auch die Bereitschaft steigt, andere Religionen stärker abzulehnen, ist jetzt nicht eben eine Überraschung. Das Fremde wird grade bei uns auf dem Lande traditionell misstrauisch beäugt. Das kennen wir un unserem Deutschland aber ja auch zur genüge.
Ich nehme es den Schweizern nicht übel, sich gegen den EU-Wahnsinn zu wehren. Die Jungs verlieren dort völlig das Mass an der Maass (haha). Ich nehme es hingegen der SVP massiv übel, ihre oft eher bauchgesteuerten Anhänger zu manipulieren, indem sie ihre europa- und fremdenfeindliche Politik mit den dumpfen Ressentiments gegen Ausländer vermischen und somit ganz massiv den fremdenhass schüren. und sie machen das intellektuell auf höchstem Niveau, weil sie komplett unangreifbar sind. Denn sie nehmen immer einen wahren kern und stricken ihre unausgesprochenen Botschaften dann drum herum. Das ist Demagogie vom Feinsten. Ich bin (noch) fest davon überzeugt, dass die SVP stark an Zuwachs verlieren würde, wenn die kleineren Parteien (SVP ist ja der Platzhirsch), die früher einmal das Land regierten und repräsentierten, endlich diese Themen angehen und vom rechten Rand wegnehmen würden. Denn es gibt hier viele Menschen wie mich, die ganz ohne jeden Hass auf bestimmte Menschen sagen können, dass es zu viele Ausländer gibt, die hier der Gesellschaft keinerlei gegenwert anbieten (Arbeit, kulturelles oder gesellschaftliches Engagement etc.) und dass wir Steuerungsmechanismen benötigen, die eine Stabilität schaffen.
Nur wollen diese Menschen nicht als Meinungsverstärker für parteien nahe des faschistischen Spektrums dienen. Und ohne es beweisen zu können. DIEJENIGEN SVP'ler, die ich kenne, sind mit ganz wenigen Ausnahmen ebenfalls keine Rassisten sondern lediglich wertkonservative Schweizer, die sich von niemand anders als von der SVP ernst genommen fühlen. Könnten sie sich durch andere Parteien vertreten lassen, würden sie sich nicht in den Schmutz ziehen lassen durch eine Partei wie die SVP. Aber eben - das kann ich natürlich nicht belegen, weil hier wie auch in D die althergebrachten Parteien keinen Mut und auch keine Kompetenz haben, gesellschaftliche Umbauten zu planen. So etwas erfordert Denken über Genrationen hinweg! Und wer will das seinen Wählern verkaufen, welche meist nicht länger als 3 tage im Voraus denken wollen? Zudem hat man ja längst ales Handeln auf den wirtschaftlichen Aspekt reduziert. Somit auch die Staatenlenkung. Ganz unabhängig davon, wie bescheuert das ist!
Hätte die SVP tatsächlich einen Plan zur Verbesserung der Einwanderungssituation, welcher in das 21. Jahrhundert passt und wären die Politbonzen rund um Blocher bereit, endlich ihren Stall auszumisten und sich von den faschistisch beeinflussten gestalten zu trennen - ihr Engagement für die bevölkerung und deren Stimmungslagen finde ich aller Ehren wert.
Wenn man sich (aus dem Ausland kaum möglich) mehr mit der Binnenstruktur dieser Partei befasst, merkt man schnell, dass es je nach Kanton parteizweige gibt, die klar in diese Richtung politisieren, während einige innerschweizer , aber auch der zürcher Parteikader sehrstark rechts aussen und ethisch fragwürdig agiert. Die Parteispaltung vor einigen jahren ist nur eine der daraus resultierenden Folgen.
Ja, ich mache mir grosse Sorgen. Nicht wegen der Initiative. Sondern wegen des Verfalls politischer Ethik hier im Lande