Da dieser Thread schon beständig über 2 1/2 Jahre läuft, denke ich, dass das Thema immer noch von Interesse ist und ich hier auch noch mal meinen Senf dazugeben darf.
Erstmal vielen Dank an alle, die hier etwas beigesteuert haben, insbesondere für den Post #84, der über die Link-Sammlung zu diesem Thema noch mal Zugriff auf gefühlt unendlich viele Beiträge eröffnet.
Da ich im letzten Winter überlegt hatte, die Sichtbarkeit meiner Q durch mehr Licht zu verbessern, habe ich mir hier angesehen, wie andere das angegangen sind.
Die BMW hauseigene Lösung war mir -zumindest für's Ausprobieren- zu teuer und so habe ich mich bei ebay mit einem Satz Leuchten mit Kabelsatz/Schalter/Relais versorgt. Die Leuchten sehen dem, was da bei BMW im Ersatzteilshop zu einem Vielfachen dessen, was ich gezahlt habe, angeboten wird, zum Verwechseln ähnlich. Vielleicht sind es die gleichen Gehäuse und evtl. auch die gleichen Streuscheiben aber es ist definitiv ein anderes Innenleben, das bei BMW verbaut wurde. Das lässt sich sofort an den unterschiedlichen Anschlüssen der Scheinwerfer festmachen: Bei BMW ist es ein vierpoliger Anschluss (+/-/CAN- bzw. LIN-Bus high/low), während die ebay-Variante über ein zweipoliges Kabel (+/-) ganz old-school analog angesteuert wird.
Zur mechanischen Befestigung am Krad habe ich mir eine Halterung aus 4mm starken Alu-Flachmaterial zugesägt und am Vorbau der BMW mit zwei M12 Gewindestangen angebracht. Die Scheinwerfer habe ich mit der mitgelieferten Halterung, von der ich allerdings die Rohrklemmen entfernt hatte, an der von mir gebauten Halterung hängend angeschraubt. Einen Montageort an den Motorschutzbügeln hatte ich verworfen, da die Scheinwerfer dort hätten stehend montiert werden müssen und dann hätten die Streuscheiben auf dem Kopf gestanden. In einem anderen Beitrag hat jemand allerdings auch eine Möglichkeit durch geschickte Anbringung gefunden, die Zusatzscheinwerfer ohne Modifikation an den Bügeln so zu befestigen, dass sie trotzdem richtig positioniert sind. Ich habe die höhere Einbauposition allerdings auch deshalb favorisiert, weil die Scheinwerfer für andere besser sichtbar sind.
Mehr Kopfzerbrechen als die Anbringung der Scheinwerfer hat mir allerdings die Verkabelung und der elektrische Anschluss an der Bordelektrik bereitet. "Früher" wäre ich an die Zuleitung zum Glühfaden des Standlichtes oder des Abblendlichtes gegangen, was sich aber in Zeiten von LED-Scheinwerfer und Datenbus erledigt hat. Ein Standlicht gibt es auch gar nicht mehr, selbst die Parkleuchte wird über LEDs des Tagfahrlichtes realisiert. Der LED-Scheinwerfer ist zwar ähnlich verkabelt (eine Zuleitung mehr) wie ein Halogen-Frontscheinwerfer aber ich hatte nicht den Mut, da irgendwas an Spannung abzugreifen, weil ich mir nicht über die Konsequenzen im Klaren bin. Wenn da jemand mehr weiß, ich bin für jeden Hinweis dankbar!
Die Möglichkeit, Spannung an der Bordsteckdose abzugreifen, wäre gegangen, habe ich aber nicht umgesetzt, weil ich mich entschieden habe, alle zusätzlich von mir angeschlossenen Verbraucher (Navi pp.) über ein gemeinsames Arbeitsstromrelais laufen zu lassen, d.h. alle zusätzlichen Verbraucher werden direkt von der Batterie gespeist, allerdings über ein Relais, das alle Verbraucher bei abgeschalteter Zündung von der Batterie trennt. Dazu wird ein Relais, dass ich unter der Sitzbank positioniert habe, von einem Abgriff an einem Kabel (rot-blaue Codierung) am Sicherungshalter, der sich ja auch unter der Sitzbank befindet, angesteuert. Die Quelle für dieses "Zündungsplus, Klemme 15" habe ich in einer Einbauanleitung für eine Sitzheizung der Fa. Wunderlich gefunden. Es ist keine "echte" Klemme 15, denn nach Abschalten der Zündung bleibt die Spannung noch ca. 1 Minute erhalten. Eine bessere Möglichkeit habe ich nicht gefunden. Die geschaltete Seite des Relais habe ich über eine 10A-Sicherung an den Pluspol der Batterie (Fremdstartpunkt) geklemmt. Die Schaltung über das Relais gibt mir die Sicherheit, dass der Anschluss an die Bordelektronik über blau/rote Kabel auf keinen Fall überlastet werden kann, da die Stromaufnahme eines solchen Relais unter 500mA liegt.
An diese Arbeitsstromleitung habe ich dann wiederum ein Relais angeschlossen, das über den im Kabelbaum mitgelieferten Schalter geschaltet wird. Es ginge vielleicht auch ohne Relais aber ich bevorzuge Schaltungen, in denen die Kontakte des Schalters nicht direkt mit dem Arbeitsstrom belastet werden.
Apropos Relais: Alle meine Relais sind mit einer sog. Freilaufdiode nachgerüstet, um Spannungen, die durch Induktion beim Abschalten des Relais erzeugt werden, zu dämpfen. Beim Abschalten des Relais werden Spannungen von über 100 Volt induziert, die ohne Diode ungünstigstenfalls die Steuergeräte belasten würden...
Mit der vorstehenden Konstellation bin ich jetzt eine Saison unterwegs und bilde mir ein, dass ich mit eingeschalteten Zusatzscheinwerfern besser und früher von anderen Verkehrsteilnehmern erkannt werde. Die Scheinwerfer werden mit Abziehen des Schlüssels zwar nicht sofort dunkel, haben mir aber mit dem "Nachleuchten" auch nicht die Batterie leergelutscht.
Zur Verdeutlichung habe ich ein Bild und einen Schaltplan beigefügt.
Über Kritik und Verbesserungsvorschläge freue ich mich: Nur damit kann ich besser werden!