Probefahrt mit der Zero DSR/X (2023)
Das Wetter hat (einigermaĂen) mitgespielt.
Leider waren die StraĂen ĂŒberall dort feucht, wo es kurvig war, daher konnte ich SchrĂ€glage nur mit gebremstem Schaum fahren.
Optik:
Auf Fotos finde ich die Front etwas speziell, aber eher interessant als hĂ€sslich. Im Original kann ich mich gut damit anfreunden. Der Rest ist fĂŒr mich eine ganz normale Reiseenduro. Klar ist das viel Akku und wenig Motor, aber was solls, ist halt ein Akkuschrauber.
Sitzposition:
Sitzhöhe und Rastenposition ist Ă€hnlich wie auf der R1300GS mit Standardsitz (die ich Montag gefahren bin). Das sind mir ca 5cm zu wenig, da mĂŒsste ich aufpolstern (lassen). Ansonsten ist die Sitzbank weniger schlecht, als ich es vorher gelesen hatte. Der Lenker ist recht breit, könnte ggf etwas mehr gekröpft sein und fĂŒr mich etwas zu weit weg. Das lĂ€sst sich einfach anpassen.
Stauraum:
In der Tankattrappe ist ein 20l Staufach.
Hier könnte man eine Akku-Erweiterung oder einen Schnellader installieren (dann bleiben ca 3l Fach ĂŒbrig).
Koffer gibt's, will/brauche ich aber nicht.
Fahrwerk:
Im Stand fĂŒhlt sich die Federung angenehm an, nicht zu straff, nicht zu weich.
Federbasis, Druck- und Zugstufe sind v+h mechanisch verstellbar. Die Federbasis hinten hab ich unterwegs deutlich angehoben, ich Dickerchen.
In Fahrt konnte ich auf der kurzen Runde nichts bemÀngeln, federt satt, dÀmpft ordentlich, Reserven sind vorhanden (Zuladung 252kg). Es fÀhrt sich spurstabil (Àhnlich GS) und war merklich handlicher, nachdem ich das Heck angehoben hatte.
SchrĂ€glagenfreiheit ist weniger als bei GS oder meiner NT, aber fĂŒr mich nicht zu wenig.
Motor/Fahrleistungen:
Der Gasgriff fĂŒhlt sich ganz normal an (E-Gas) und lĂ€sst sich beim Anfahren sehr sanft und exakt dosieren. Meine Honda packt bei etwas weniger Drehwinkel an, die ASA-GS bei etwas mehr Drehwinkel. Die Leistungsabgabe ist elektrotypisch spontan, man dreht und es geht ansatzlos voran. Trotzdem lĂ€sst sich die DSR/X sanfter langsam fahren als meine NT, die im innerstĂ€dtischen Dahinrollen ruckelig fĂ€hrt.
Beschleunigung aus dem Stand ist Ă€hnlich wie bei anderen Moppeds mit 100PS (oder mehr), man ist in 3-4s auf 100km/h. Beeindruckender ist der Spurt beim Ăberholen. Aus 60-90km/h geht es sprunghaft nach vorn ... aber ich denke so ab 140-150km/h wĂŒrde meine NT die Oberhand gewinnen, vorher nicht.
Erstes Fazit fĂŒr mich:
Mir gefÀllt, was ich "erfahren" habe und ich könnte mir vorstellen, so einen Rasierapparat zur NT dazu zu stellen.
Was nun?
Das Mopped kann ich fĂŒr ein paar Tage mieten und ich glaube, das werde ich tun, sofern demnĂ€chst 3-4 Tage akzeptables Wetter in Sicht ist.
Ich will testen, wie weit ich mit einer Ladung bei meinem Fahrprofil fahren kann und wie schnell sich die nĂ€chsten 120-130km "nachtanken" lassen, denn ein Manko der DSR/X ist das Ladesystem. Ladezeit an der LadesĂ€ule ca 2h von leer zu voll. Kann und will ich mich damit arrangieren? Wohlgemerkt, es ist ein Zweitmopped, die NT wĂŒrde auf jeden Fall bleiben.
Der Schnellader ist mit knapp 3000 Euro mMn viel zu teuer, der Zusatzakku mit 3500 Euro ebenso.
Bevor es zu Irritationen kommt:
Mir ist klar, dass ich Geld verbrenne, falls ich mich fĂŒr so einen Toaster entscheide.
Edit:
RĂŒckwĂ€rtsgang/Rangier-und Schiebehilfe:
Hab ich nicht getestet ... brauche ich nicht, ist aber bestimmt nice-to-have.
und klasse, diese Vielseitigkeit, egal welcher StraĂen- oder Wegezustand einen nach der nĂ€chsten Abbiegung erwartet.
Oder besser gesagt, den "Rangiermodus", weil funktioniert ja vorwĂ€rts wie rĂŒckwĂ€rts. Ich hĂ€tte nie gedacht das ich mich innerhalb weniger Stunden mit aber vielen Abstell- und Parksituationen, so schnell an so ein Feature gewöhnen wĂŒrde.
