Diskriminierenden Äußerungen gegenüber einer Gruppe unbekannter Personen sind wenig hilfreich.
Finde ich persönlich unangebracht.
Ich sag das nochmal: Es gibt durchaus 60 - jährige, die es in puncto körperlicher und geistiger Fitness mit deutlich Jüngeren aufnehmen können. Der Vorteil der Alten: Sie haben es nicht mehr nötig, sich das zu beweisen.
Neben der interessanten Publikation im Ärzteblatt hat judex die Frage gestellt, was man tun kann, um auch im etwas höheren Alter sicher Motorrad zu fahren und jedes Mal wieder gesund nach Hause zu kommen.
Ich habe jetzt doch ein wenig quer gelesen, was angesichts der "emotionalen" Beiträge nicht einfach war und finde
- Fahrsicherheitstrainings
- körperliche Fitness
- geistige Beweglichkeit
- Erfahrung und deren sinnvoller Einsatz
- regelmäßige Fahrpraxis
- Verzicht auf Alkohol und berauschende Mittel
Ich habe als Zeitungsleser auch den subjektiven Eindruck, dass Motorradunfälle mit älteren Fahrern (Frauen waren bislang nicht darunter) stark zugenommen haben. Aus meiner früheren Tätigkeit bei der Polizei kenne ich das nicht, war aber die letzten 15 Jahre vor meiner Pensionierung nicht mehr "auf der Straße". Da sind mir leider zahlreiche Unfälle in Erinnerung, die ich als DGL aufzunehmen und zu bearbeiten hatte, wo man zu den Angehörigen fuhr, um mitzuteilen, dass ein junger Mensch nicht mehr nach Hause kommt.
Die Berichte über lebensältere, getötete und verletzte Motorradfahrer in der Presse machen mich aber schon länger nachdenklich und werfen immer häufiger die Frage auf, was man tun kann, das Risiko zu minimieren.
Ein paar Dinge wurden bereits genannt und ich habe sie oben aufgezählt.
Insbesondere sollte man auch dann kein Fahrzeug (nicht nur Motorrad) führen, wenn man in aggressiver Stimmung oder anderweitig mental aufgewühlt ist.
Das Motorrad zu nehmen, weil man möglichst zeitnah irgendwo ankommen will, ist eigentlich auch eher eine schlechte Idee, Staubewältigung mal ausgenommen. Das verleitet nämlich zu riskanten Fahr- insbesondere Überholmanövern, die zu den Hauptursachen tödlicher Verletzungen von Motorradfahrern gehören.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch die schnellere Ermüdung älterer Menschen. Wenn man "platt" ist, sollte man nicht weiterfahren. Das geht mir auch bei den Endurotrainings so, irgendwann am Nachmittag "ist die Luft raus", dann höre ich auf, weil die Sturz- und Verletzungsgefahr zunimmt. Allerdings bin ich meist bei den letzten, die noch fahren, das verdanke ich aber zu einem großen Teil meinem umfangreichen Sportprogramm.
Alkohol ist bei mir im Zusammenhang mit Führen von Kfz absolut tabu. Wer am Abend vorher zu tief ins Glas geguckt hat, ist am nächsten Tag auch länger nicht fahrtauglich
Ich bin nach wie vor viel mit dem Motorrad unterwegs. Oft auch abends, gerade an den heißen Tagen im Sonnenuntergang und um nicht grund- und ziellos in der Gegend herumzufahren, besuche ich meist meine 89-jährige Mutter und auf dem Heimweg noch meine Tochter, die mich nächsten Monat zum Großvater machen wird.
War es früher wie heute nur meine Mutter, die mir immer ein "Fahr bloß vorsichtig, Junge" mit auf den Weg gibt, höre ich vermehrt "Papa, pass ja auf Dich auf und fahr' vorsichtig" meines Kindes. Daran merkt man, dass man alt geworden ist.
Zum Abschluß noch ein Foto von Montag abend. Das sind die Momente, die man eben nur beim Endurofahren erlebt und die ich noch so lange wie möglich gesund genießen möchte. Gerade im (Pensions-) alter, wenn man die Zeit dazu hat.
So. Wieder viel geschrieben und Zeit verschwendet.
Jetzt aber aufs Rad und zum Training.