Ich möchte mal meinen Entwurf zum fit und gesund bleiben erläutern.
Ich habe den Eingangspost von Judex auch so verstanden, dass er wissen wollte, wie man -so man zu dieser Risikogruppe gehört - es möglichst lange vermeiden kann, an dieser Statistik aktiv mitzuwirken.
Beispielhaft nannte er Sport und Abnehmen. Es gibt verschiedene Untersuchungen, nach denen leicht übergewichtige Menschen eine höhere Lebenserwartung haben, als dünne. Es ist auch ein Unterschied, ob jemand einfach nur fett ist, oder eben "kräftig".
Als ich aufgehört habe zu arbeiten, das ist fast vier Jahre her, habe ich mir -gestützt auf ärztliche Anleitung einer vorausgegangenen Kur in Ohlstadt- ein recht intensives Sportprogramm auferlegt. Das war zuvor nicht möglich, ich war jeden Tag und auch viel an den Wochenenden beruflich eingespannt und danach eher faul und unbeweglich.
Zudem hatte ich jede Menge Zipperlein.Knie, Schulter, Rücken ISG. Lauter Klassiker bei Leuten die eher im Auto oder am Schreibtisch sitzen, im Auto zusätzlich noch mit einer Waffe und einem vollbepackten Gerätegurt, der überall drückt und irgendwann den Ischiasnerv zwischen Becken und Kreuzbein quetscht. Das ist ein super Gefühl.
Die ersten 6 Monate musste ich laufend den inneren S*hund überwinden, dann tritt eine Änderung ein und wenn man zwei Tage nichts gemacht hat, fehlt was.
Nach einem Jahr war ich fast alle Beschwerden los. Ich war seit 4 Jahren kein einziges Mal mehr krank, nichtmal einen Schnupfen. Und ich setze mich auch im Winter bei -5 Grad aufs Rad.
Meinen Hausarzt sehe ich dennoch häufig, denn der trainiert im gleichen Studio wie ich. Und bei den Vorsorgeuntersuchungen, Männers, macht das. Das ist u.U. lebensrettend.
Eine sehr gesunde Bewegung ohne hohe Gelenkbelastung ist Radfahren. Wer in einer bergigen Region lebt, soll mal ein Pedelec testen. Für die Kondition bringt das aber nur dann etwas, wenn man täglich 2-3 Stunden fährt.
Ein gutes Fitnesscenter ist keine reine "Muckibude". Crosstrainer sind echte Konditionsbringer, Stepper auch, Dr. Wolff- Geräte helfen dem Bewegungsapparat und natürlich kann man am Butterfly, Lat-Zug, Rudergerät und den Hanteln die Muskulatur auf Vordermann bringen. Joggen ist auch super, allerdings sollten die Gelenke da noch gut federn und Knorpel und Menisken intakt sein. Für schwere, kräftige Leute ist der ct besser, sonst sitzt man schneller beim Orthopäden,als einem lieb ist. Wohl dem, der dann Privatpatient ist und nicht 6 Wochen auf einen Termin warten muss..
Gezielt trainiert man den Trizeps, der bei fast allen unterentwickelt ist, weil man ihn kaum braucht, ebenso die Schultermuskulatur und den Bauch am crunch.
Von der Hoffnung auf schnelle Erfolge kann man sich aber gleich verabschieden, das dauert. Wer sich gerne von Schweinsbraten und Weißwürsten ernährt, gerne Brot ist und sich dazu noch 5 Weißbier in die Figur schüttet, braucht mehr Training.
Alles in allem kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass es mit jedem Jahr, das man älter wird, eines höheren Aufwands bedarf, das level zu halten. Das muss dann jeder für sich entscheiden, ob es ihm das wert ist.
Ich mache etwa 10 Stunden Sport pro Woche, also im Schnitt etwa 90 Minuten pro Tag, gestern hab ich nichts gemacht, weil es geschüttet hat, wie aus Eimern, heute dafür über 3 Stunden.
Morgen vormittag um 9 sitze ich wieder auf dem Rad und fahre ins Training.
Es gibt bei mir Tage, da habe ich überhaupt keine Lust, irgendwas zu machen. Morgens bei Aufstehen tut schon was weh, das Wetter ist kacke usw. Gerade dann gehe ich trainieren. Wenns regnet nehme ich eben das Auto.
Nach zwei Stunden Training fühle ich mich jedesmal gut und richtig happy.
Das hat drei Gründe: Dopamin, Serotonin und Endorphin. Antistress, Glücks und Wellnesshormone werde ausgeschüttet.
Ein Großteil wird mich jetzt vielleicht für einen Spinner halten. Das stört mich nicht. Ich führe seitdem ein weitgehend stressfreies und mega entspanntes Leben, fühle mich gut und fit und habe nur noch selten mal ein wenig Rückenprobleme.
Und ich fahre gerne und hoffentlich noch lange sicher Motorrad.
Edit, Nachtrag: