da wird nur so viel übertragen, wie es das schleppmoment des öls zwischen den kupplungslamellen übertragen kann.
Exakt. Und wenn man sich das mal anschaut ist das selbst bei heißem Öl eine ganze Menge.
Dieser Klack beim Einlegen des ersten Ganges ist einfach komplett unvermeidbar. Je mehr "Gleitreibung" zwischen den getrennten Kupplungsscheiben besteht und je größer die Kraft die die Scheiben bewegt, desto lauter der Klack. Eine hydraulische Mehrscheibenkupplung trennt die Scheiben auch nicht sonderlich weit.
Wohlgemerkt: Ich rede nur vom Klacken beim Schalten in den ersten Gang.
Das Schalten zwischen den anderen Gängen hängt von der Getriebesynchronisierung ab. Wenn das nicht passend ist, knallt es auch zwischen den Gängen. Daher die ganzen Tips mit "Zwischengas", "Vorbelastung des Schalthebels", etc. Diese Tips dienen alle dazu, der Synchronisierung zu helfen. Hier kann das verwendete Öl durchaus eine Rolle spielen, da selbst geringe Unterschiede das genug durcheinanderbringen können, dass die Geschwindigkeiten nicht mehr perfekt passen, was dann wiederum zum Klacken führt.
Was hier natürlich auch nicht hilft, ist, daß Motorradgetriebe immer kompakter und leichter werden müssen, damit die gesamte Maschine nicht schwerer wird, wenn man sie größer und/oder mit mehr Leistung, einem größeren Motor, mehr Features, mehr Verkleidung, ... baut. Heutige Motorradmotoren sind Präzisisionsmaschinen mit extrem geringen Toleranzen. Wenn da auch nur eine einzige Komponente außerhalb der getesteten und zugelassenen Toleranzen ist, kann das schon zu Schwierigkeiten führen. Oder man hat einige wenige Komponenten, die alle innerhalb der Toleranzen sind, aber zu einer additiven Verschlechterung führen.
Daher kann ich mir durchaus vorstellen, daß die Ölmenge oder die Öleigenschaften (Additive, leichte Viskositätsunterschiede, ...) eine große Rolle spielen können. Das mag sicherlich nicht für alle Fälle zutreffen, aber es wäre mein erster Ansatz: raus mit dem Öl und dann EXTREM PENIBEL exakt das einfüllen, was BMW vorschreibt. Und zwar sowohl das exakt freigegebene Öl, als auch die exakte Menge.
Vielleicht kommt hier auch noch dazu, dass Werkstätten eben nicht so präzise arbeiten, wie wir das gerne hätten: da wird "vergleichbares" Öl verwendet, was die gleichen Eigenschaften haben sollte, einfach weil davon noch 10 Fässer auf dem Hof stehen, oder es wird schnell was in die Füllkanne gezapft die seit 20 Jahren in der Werkstatt verwendet wird und noch nie sonderlich genaue Mengenmarkierungen hatte und so weiter. Ehrlich: wenn mein Bike die Schaltprobleme hätte, würde ich das in der Werkstatt ansprechen um die das rausfinden zu lassen oder (wahrscheinlicher bei mir) selbst einen präzisen Ölwechsel durchführen. Ist weniger Arbeit als sich hier wochenlang über Probleme auszulassen.