(Die würde ich auch nicht kaufen - um jede der 5 Zellen auf 3.6V zu bringen, braucht man 18V Ladeschlussspannung. Würde man mit 14.4V Ladeschlussspannung 5 Zellen in Serie laden, dann wird jede Zelle nur bis ~2.9V geladen und nutzt nur die unteren 20% der Kapazität. Man bräuchte dann 5 dieser Batterien parallel um auf die 100% von 4 Zellen zu kommen - in Summe 25 Zellen, oder quasi das Äquivalent von 6 Batterien mit je 4 Zellen. Die Standzeit zwischen Ladevorgängen wäre auch nicht gut.
)
Wer nicht weiterlesen will, hier das Wesentliche zur Lagerung
- Geladene LiFePO4 bei längerem Nichtgebrauch abklemmen und kühl lagern.
- Vor dem Losfahren ggf mit 14.4V Ladeschlussspannung aufladen (entspricht ~95% der Ladekapazität) und losfahren.
- Bei Lagerung ab ~6 Monate sicherheitshalber nachladen, um etwaige Tiefentladung zu vermeiden (hängt von Alter und Kapazität der Batterie ab).
Zur Alterung gibt es vereinfacht zusammengefasst
- 2 Aspekte: die kalendarische Alterung (Zeit) und die zyklische Alterung (Nutzung)
- 2 Effekte: Zunahme des Zellwiderstandes (i.e Spannungsverlust) und Abnahme der Zellkapazität (Batterie schneller leer)
- 2 Degradationsformen: Verlust an zyklisierbaren Lithium-Ionen (LLI) und Verlust an aktivem Anoden- bzw Kathodenmaterial (LAM))
- 2 Kategorien: reversible Alterung und irreversible Alterung
Wenn man die Batterie in der Lagerung dauernd maximal geladen hält (100%SoC), dann schädigt man die Batterie: die Elektronen wollen salop gesagt zur anderen Seite und dabei treten irreversible Alterungseffekte auf. Deshalb ist es auch hilfreich die LiFePO4 bei der Lagerung kühl (Garage, Keller) zu lagern und auf die Erhaltungsladung zu verzichten.
Bei der LiFePO4 ist die Anode aus Graphit mit eingelagertem Lithium und die Kathode aus Lithium-Eisen-Phosphat. Die Batterie ist gutmütig (kein Sauerstoff in der Kathode, damit geringe Brandgefahr) zum Preis von einer schlechteren Energiedichte - ersteres ist im Motorrad für die Starterbatterie seht gut, letzteres ist egal.
Beim eAuto ist die Alterung ein Riesenthema (natürlich auch Handy, Laptop, etc), weil man den gesamten Energieinhalt der Zelle nutzen will. Es gibt aus diesem Grund auch zig Varianten zum Anoden- bzw Kathodenmaterial. Wenn man Publikationen bzw Empfehlungen liest, muss man acht geben auf welches Material sie sich beziehen. Die Wahl des Materials wie auch die anschliessende Nutzung sind hinsichtlich Alterung das Wesentliche.
Es gibt dazu hunderte Publikationen - wer Interesse hat, dem empfehle ich
Wikipedia, und die frei zugängliche
Dissertation von Tanja Gewald an der TU München. Insbes. Kapitel 1-3 und die Abbildung 2.3 auf Seite 8 zeigen den Zusammenhang zwischen Stressfaktoren und Alterungseffekte auf einprägsame Weise. (Der Rest der Arbeit behandelt einen anderen Zelltypen (Lithium-Nickel-Kobalt-Aluminium (NCA)), die in eAutos eingesetzt werden, also Vorsicht beim Querlesen.)
Spezifisch für
LiFePO4 gibt es diesen frei zugänglichen Artikel.