Zweifelsfrei sind die Luftis Top-Fahrzeuge, aber nicht mehr Stand-der Technik.
Die LC sind gut, sonst würden die doch überall am Straßenrand stehen.
Aber manche LC wirken nicht so haltbar wie die früheren Maschinen (die ja 20 Jahre Reifegrad haben?). Ein paar Bremsen, ein paar SOS-Batterie-Themen, ein paar lockere Speichen, festgerostete Kardanwellen bei der Menge Maschinen?
Erst mit der nächsten GS wird man sehen, ob in Richtung "wenig Kunden-Unmut" entwickelt wurde oder der jetzige Zustand für BMW besser passt. Das ist der Test, ob BMW die LC fortentwickelt.
Wer Premium-Preise aufruft muss keine solche Qualität liefern, das ist ein Wunsch des Kunden, aber keine Verpflichtung.
Solange Kunden weiterhin immense Mengen verkaufter Maschinen, Marketing und Glaspalast als ausreichend überzeugend für die eigenes Kaufentscheidung ansehen, würde ich als Hersteller auch nicht ein besseres Produkt anbieten. Jede Anzeige in einem wohlwollenden Medium ist da dienlicher.
Spannend bzw. interessant wird es für den Hersteller, wenn jemand eine "leckende Hayes / Luft-in-der-Hinterhand / Rost am Kardan / SOS-Batterie-leer / Auspuffklappe-fest / lockere Drahtspeichen / teurer Tausch Lima / Kupplung"-BMW ausserhalb der Gewährleistung / Kulanz hatte und ohne Änderung des Herstellers erneut das Modell kauft. Dann ist der Kunde eine leidensfähiger Fan und der Plan ist aufgegangen.
Ein paar Glaspalaste / Marketing und Nebelkerzen-wartungsintensive Konstruktion (sieht nach wenig Wartung aus, ist es aber nicht) vergütetet mit hohen Stundensätzen lohnt sich mehr als teure und gute Komponenten in hohen Stückzahlen zu verbauen. Also fließt das Geld in die eigenen Betriebe und nicht in das Produkt, das der Kunde erwirbt.
Margen-Optimierung macht am meisten Sinn, wenn die Stückzahl hoch ist.
Die Herausforderer verlangen mehr Geld, haben geringere Stückzahlen mit höherwertigen Komponenten und machen deshalb auch keinen Gewinn ala BMW.
So sind Optimierungen bei Ducati , Triumph im Effekt überschaubar und werden deshalb auch nicht gemacht. Die müssen einfach besseres liefern und Kunden überzeugen. Du kannst nicht höhere Preise verlangen, wenn sichtbar nichts besseres vorzuweisen ist, du also das gleiche ABS, die gleichen Bremssättel, Sachs/ZF Federung verbaut wurde etc.
Einfach mal den 100.000km Test der MultiV4 abwarten, dann die dort aufgeführten Kosten ansehen. Dann den 100.000km Test anderer Motorräder daneben legen und schauen, was unter dem Strich zu bewerten ist. Kosten, Anzahl der Werkstattaufenthalte regulär und außerhalb der Planung. Ob das dann mehr wert ist, ein gutes Produkt abgeliefert wurde, das zeigen erst ein paar Jahre mit ein paar tausend verkauften Maschinen.