Teil 10:
Wir finden eine U-Bahn Station und laufen hinein.
Wir haben keine Ahnung, wo wir hier Tickets kaufen müssen, und wohin wir fahren müssen, aber wir werden das schon irgendwie schaffen.
Spricht uns eine alte Frau, mit deutlich über 60 Jahren in perfektem Deutsch an, die hat mitbekommen, was wir suchen. Meint einfach nur, wir sollen ihr folgen.
Erst mal zum Ticketschalter, sie organisiert das, dann weiter tief hinunter. Die U Bahn im Iran ist vermutlich mindestens genauso tief unten wie in Moskau.
Dann ab in einen Zug, und sie erklärt uns, wo wir umsteigen müssen und wir folgen ihr.
Unser Ziel ist der Imam Khomenei Platz, wo unser Hotel in der Nähe liegt.
Wenn man in Teheran über eine große Straße gehen will, dann muss man einfach gehen. Wenn man wartet, bis der Verkehr das zulässt, dann hat man so einen Bart wie die Mullahs.
Also einfach gehen und vertrauen, und es funktioniert, machen alle so. Absolutes Chaos, aber nur so geht das.
Am nächsten Tag ist es dann soweit, wir fahren mit dem Taxi zur Botschaft. Dort treffen wir gleich 2 Reisende aus Deutschland, die mich anreden und fragen, ob ich der Klaus bin.
Sie waren schon auf meiner Homepage und haben mich vor der Reise schon kontaktiert.
Auf der Botschaft haben wir keine Hilfe, und wir beschlossen nach einem weiterem Tag mal an Kaspische Meer zu fahren, und dort zu entscheiden ob wir Richtung Osten nach Turkmenistan fahren, oder nach Westen nach Aserbaidschan, falls das Transit Visa bis dahin nicht kommt.
Aber erst einmal gehen wir mit den Beiden auf ein Alkoholfreies Zitronenbier.
Einer der Beiden ist Halb Iraner und hat Verwandtschaft hier. Wir erfahren viel über das Land.
Das man prinzipiell sehr einfach an Alkohol kommt, dass wusste ich, aber wir haben das ausgelassen, zu gefährlich, wenn man das Land nicht kennt, und es muss ja nicht sein.
Was ich aber nicht wusste, dass es hier auch viele Nutten gibt. Nicht das wir die wollten, aber es war interessant, je religiöser eine Stadt, desto mehr Nutten gab es da.
Und die bekamen von den Mullahs so Heiratszertifikate auf Zeit, wo sie den namen der „Ehemänner“ nur eintragen müssen, und alles ist legal.
Und die haben in dem Land ein ernstes Drogenproblem.
Afghanistan ist ein Nachbarland, und da kommt das her. In jeder größeren Familie ist da wohl ein Fall und damit eine Tragödie.
Und es gibt viele Gruppen anonymer Alkoholiker im Iran. Klingt doof, ist aber so.
Wir aber haben noch einen Tag in Teheran, und schauen uns den Basar an, und danach den Golestan Palast.
Endlich war es wieder soweit, nach 3 Tagen in Teheran ging es die 250 km über die Berge ans Kaspische Meer.
Und im Norden von Teheran sind die Gebirge fast 5.000M hoch.