IRAN - PAMIR - MONGOLEI 2017

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Klausmong

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So, nun kommt auch hier mal ein genauerer Bericht mit Fotos:

Teil 1.


Es war wieder soweit, die dritte Reise in die Mongolei stand an.

Mit dabei Roland, der die ganze Tour fahren will, und Jürgen, der irgendwo Richtung Iran mitfährt.

Jürgen ist am Vortag angereist, und mit Roland haben wir uns am Abfahrttag dann sehr zeitig an der Autobahn nach Wien getroffen, wir wollten am ersten Tag schnell durch Ungarn bis Rumänien.


Die geplante Route:

Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass die Reise mit Verschiebungen von Planungen sowohl von Zeiten als auch von Routen geprägt sein würde.



Eigentlich hatten wir einen groben Zeitplan:




Jürgen und Roland:
(Und ich auch)




Wir sind dann mal los.

Ich fotografiere ja gerne, und ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich am Anfang öfter mal kurz stehenblieb, um Fotos zu machen. Und hab dann versucht, weniger Pausen zu machen, damit mir die Mitreisenden nicht gleich genervt werden, wenn ich immer stehenbleibe.

Meine Frau ist Buddhistin, die segnet dann die Motorräder und mich ( hier auch Jürgen ) immer , dann kann uns ja nichts passieren.





Ungarn, schnell durch und am Abend im Norden davon Rumänien ein Hotel genommen.

Erster Tag 817 km.









Am nächsten Tag früh los, wir wollten bis in die Ukraine, und so weit wie geht, denn am Tag darauf sollten wir um Mittag in Odessa sein, um die Fährtickets abzuholen, die am Nachmittag fahren würde.

Also ab durch den Norden Rumäniens, der echt schön ist, Richtung Galaţi, um dort dann über Moldawien in die Ukraine zu fahren. Natürlich mit Pausen, und Essen.













Es wären noch 800km bis Odessa gewesen, die wir nicht schaffen würden, das war klar, aber wir wollten zumindest schauen, wie weit wir kommen. Wir haben es bis in die Ukraine geschafft.
Es war trotzdem ein langer Tag mit 560km. Denn wir hatten 2 lange Grenzübergänge, die viel Zeit kosteten Rumänien – Moldawien und Moldawien - Ukraine.

Nach der Grenze haben wir uns in der Ukraine ein Hotel gesucht, und waren fertig.

Da stellte sich raus, dass sich der Rest mehr Pausen gewünscht hätte, die ich aus Rücksicht nicht machen wollte. Man lernt nie aus....








 
ChiemgauQtreiber

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Ich hab ja den Vortrag schon gesehen, aber trotzdem lese ich hier gerne wieder mit.
schön, daß du uns wieder mitnimmst.
 
Klausmong

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Teil 2:


Im Vorfeld hatten wir ja alles organisiert.

Eigentlich haben wir 3 Tage bis zur Fähre in Odessa, dann 2 Tage Fähre, dann Zeit durch Georgien und Armenien, dann Iran.
Und wir hatten die Visa alle organisiert, und hatten die auch.
Nur das Transitivum Turkmenistan hatten wir nicht, das wurde uns versprochen, dass wir es unterwegs mit Mail bekommen. Ist auch üblich so.
Mit dem Ausdruck des Mails bekommt man das dann an der Grenze in den Pass.

Wir fahren auf jeden Fall zeitig in der Früh weg. Schnell noch einen Kaffee und einen Proteinriegel, die wir als Notreserve immer dabeihaben.





Jürgen hat auf seinem Navi einen kürzeren Weg entdeckt, der uns 30km sparen sollte, und angeblich auch schneller war. Weil wir es ja nicht besser wussten, haben wir demokratisch entschieden, dass wir den Weg nehmen und so dann Mittag in Odessa sind.

Dann ging es schnell so weiter:









Irgendwie war klar, so wird das nichts, also retour und auf die Hauptstrecke, die schwer zu finden war, denn in der Karte waren alle diese Straßen als Haupt Verbindungen (!!) eingezeichnet.

Mittag kurz eine Pause gemacht, ich wusste, wir müssen uns langsam beeilen. Dann kommt ein Anruf von Vladen, dem Disponenten der Fährgesellschaft. Er wollte uns mitteilen, dass die Fähre einen Tag Verspätung hat, und es reicht, wenn wir bis zum Späten Nachmittag vorbeikommen zum Ticket abholen. Super, damit ist alles gerettet, jetzt haben wir keinen Stress mehr.





Jetzt konnten wir entspannt nach Odessa fahren.








Odessa ist toll, wir haben uns dann ein Hotel gesucht, die Stadt angesehen, sind zu den Potemkin’schen Treppen und danach ein Steakhaus in der Fußgängerzone, das auch ein Biker Treffpunkt ist. Das war 2013 unser Anlaufpunkt, und die Biker haben damals ein Hotel organisiert. Diesmal würde uns das Steak und Bier genügen.











In der Nacht sind wir mit einem alten Russentaxi ins Hotel.
 
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Teil 3:


Um 10 Uhr sollten wir am Hafen sein, bzw am Büro wo wir die Motorräder noch einchecken mussten. Also gemütlich und Stressfrei vom Hotel los. Danach sollte ja die Fähre ablegen.





Und weil am Vortag Jürgen so lustige Wege gefunden hat, habe ich ihm gleichziehen wollen, und mit meinem Navi auch solche Wege gesucht. In einem Markt sind wir auf einmal auf den Straßenbahn Schienen gelandet und mussten da durch.





Am Hafen dann wieder warten.

Erst einchecken, warten auf Papiere, nächstes Büro, warten auf Papiere, weiter, warten auf ( ja, auf was diesmal )






Jedenfalls durften wir den ganzen Tag in der Hitze herumstehen.

Sehr interessant war auch, da stand ein Georgischer „Geschäftsmann“ mit seinem US Auto herum. Das war vollgepackt mit Paketen.
Ging den ganzen Tag so dahin, Zöllner kommt, schaut, schüttelt Kopf, geht wieder. Kommt wieder, Spiel von vorne. Die diskutieren immer wieder, aber immer nein.
Irgendwann „verliert“ der „Geschäftsmann“ dann ein Smartphone, und kurz darauf überlegt es sich der Zöllner doch und die Abwicklung ist ok.





Wir können zumindest mal auf die Fähre und unser Zimmer beziehen, die Motorräder können wir erst viel später einchecken.









Erst bei Dunkelheit legt die Fähre ab.
Während die Fähre ausläuft, laufen wir schon langsam voll.
Wir haben die Bekanntschaft mit ein paar Truckern gemacht, die sich unserer angenommen haben, und uns nun für die nächsten Tage abfüllen.







 
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Teil 4:


Nun erfahren wir unterwegs, dass wir nach der Verspätung von 1,5 Tagen beim Ablegen nun auch einen Tag länger fahren, weil der Hafen in Georgien blockiert ist, und wir nicht früher einlaufen können. Also bummeln wir da 3 Tage über das Schwarze Meer dahin. Wir werden von der Fährgesellschaft 3 x am Tag mit Essen verpflegt. In Poti dauert das Einschiffen und die Zollabwicklung auch noch, und wir kommen erst gegen Mittag vom Hafen raus.





Der erste Weg geht aber erst zum Geldwechsler am Schwarzmarkt, dann weiter nach Batumi.










In den Bergen Georgiens:












Mittagspause: am Nachmittag am Goderdzi Pass. Der ist ein Schotterpass, und wir haben dort landestypische Gerichte bekommen, Etwas anderes gab es nicht. War aber super lecker!









Und weiter geht es, bis wir am frühen Abend in Ninotsminda ankommen und ein Hotel suchen.





Wir haben ja einen Termin, dass wir 2 Tage später an der Grenze von Armenien zum Iran sein müssen. Wir haben uns im Vorfeld entschlossen, das wir die Einreise Carnets direkt an der Grenze mit einem Iraner machen, der dort auf uns wartet.
Ist etwas teurer, dafür keine Kaution nötig.
Ich telefoniere nochmal mit der Visaagentur, und die bestätigt mir, dass die Turkmenische Botschaft versprochen hat, das wir das Visa bekommen und es mit Mail erhalten sollen.

Und anstatt das wir da relaxed durchfahren, haben wir nach fast 3 Tagen Verspätung etwas Stress. Aber das ist halt leider so.

Am nächsten Tag soll es für Roland und mich nach Armenien gehen, die Grenze ist keine 20km entfernt, und Jürgen würde in Georgien weiter herumfahren. Wir gehen noch schön essen, und Bier trinken, und feiern den Abschied.
 
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Teil 5:


In der Früh noch einmal Abschied, dann geht es für Roland und mich ab an die Grenze zu Armenien.










Armenien hat uns gut gefallen, inzwischen ist es auch echt heiß. Als wir in Jerewan ankommen, hat es um die 40°

Die Einreise hat etwas gedauert, man muss an der Grenze eine Versicherung kaufen, und Straßenabgabe zahlen. In Jerewan machen wir Pause, und genehmigen uns eine Pizza.
Nach Jerewan geht es an einer aserbaidschanischen Enklave vorbei, die westlich von Armenien liegt.
Direkt neben der Straße befinden sich befestige Armenische Stellungen Man merkt, das die hier deutliche Spannungen haben.

Interessant ist, dass hier viele sehr alte Kirchen und Klöster sind. In Armenien wurde schon sehr früh ( ca 3.Jhdt) das Christentum zur Staatsreligion erhoben.














Unser Tagesziel ist Kapan, eine Stadt 80km vor der Iranischen Grenze. Und bis dorthin geht es über tolle Bergstraßen und eine wirklich atemberaubende Landschaft.

Und wir kommen auch am Berg Ararat vorbei, der in Sichtweite in der Türkei liegt.











In Kapan ein Hotel gefunden, alter Sowjet Style, mit Blick auf die Bergarbeiterstadt. Wir gehen noch Essen, und wollen in der Früh bald raus.




 
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Teil 6:


In der Früh geht es um 7 Uhr los. Um 9 Uhr würde Hossein an der Grenze auf uns warten. Es ist der „Alte“ Hossein, der einen guten Ruf hat, im Gegensatz zum „Jungen“ Hossein aus Urmia.

Wir haben nun 14 Tage Zeit, bevor es am 10.Juli nach Turkmenistan gehen sollte.

Und am Abend habe ich noch ein Mail erhalten, das die Turkmenische Botschaft wieder versichert hat, wir bekommen das Mail mit der Visabestätigung die Tage.

Also ab an die Grenze, sind ja nur mehr 80km.









Hier die stark befestigte Grenze, bevor es in den Grenzbereich von Armenien geht. Es ist richtig wenig los, den Zöllner müssen wir aus der Kantine holen.







Und dann über die Grenzbrücke in den Iran, wir waren gespannt, was uns da erwarten würde.








Hossein war da, wir ließen die Motorräder stehen und machten mal die Passabfertigung. Alle waren echt freundlich, und es gab keinen Stress. Niemand hat sich für unser Gepäck oder die Motorräder interessiert.

Hossein erklärte uns dann, dass es ein Feiertag ist, weil Ramadan vorbei ist. Da haben die Zollbehörden zu, und wir können die Motorräder erst am nächsten Tag einführen.

Das sind halt die kulturellen Unterschiede, wir haben uns abgehetzt dass wir pünktlich da sind und wären froh gewesen, wenn er das gesagt hätte, dann hätten wir beide mehr Zeit gehabt, er hätte nicht einfach da herumhängen müssen, und wir hätten gemütlich herfahren können.

Aber weil wir das ausgemacht haben, ist er da, auch wenn es nicht hilft. Verschieben wäre peinlich....

Er hat aber organisiert, dass wir die im Grenzbereich lassen können, die sind sicher, und er fährt uns in das 60km entfernte Jolfa, wo wir eine private Unterkunft organisiert bekommen.

Wir bekommen erste Eindrücke von der Iranischen Fahrweise, und besuchen anschließend noch eine alte Armenische Kirche, die UNESCO Welt Kulturerbe ist.





Hier ist wieder der Grenzfluss, allerdings ist die Grenze hier wieder zu dieser Aserbaidschanischen Enklave, die westlich von Armenien liegt, und diese Grenze ist schwer gesichert.









Wir werden überall angesprochen, und auf Tee eingeladen.









Hossein in Jolfa, wo richtig Leben herrscht. Da gibt es Vergnügungsparks und die Leute feiern überall.

 
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Teil 7:


In der Früh gibt es das, was die Iraner ein „Omelett“ nennen, Rührei mit passierten Tomaten, sehr lecker.




Danach geht es wieder mit dem Auto an die Grenze zurück, und wir sehen schon einige Kuriositäten unterwegs.
Hier sieht man auch, das es überall Jugendliche gibt, die im Iran mit Grafitties die staatlichen Gebäude ( Hier ein Gebäude der Geheimpolizei ) verzieren.






An der Grenze werden wir dann bei der Zollabwicklung der Motorräder nochmal gefragt, wie unsere Ausreiseggrenze ist.
Die müssen wir angeben, denn die wird am Carnet vermerkt. Uns wird auch erklärt, wenn wir eine andere Grenze nehmen, ist das möglich, führt aber zu Problemen und Verzögerungen, weil das in Teheran bei der Zollbehörde genehmigt werden muss.

Wir sagen absolut überzeugt, dass wir nach Turkmenistan ausreisen.

Am Nachmittag habe wir dann alles erledigt, verabschieden uns von Hossein, und fahren noch die 200km bis Täbriz, w wir einen Tag Pause machen wollen.

Es geht durch eine Berggegend und es ist richtig heiß.
Als wir in Täbriz ankommen, zeigt es überall 44°C an, und wir rinnen nur mehr aus.
Wir haben Trinkrucksäcke, und an solchen Tagen laufen 4-6 Liter Wasser in uns hinein.









Unser Hotel:

Schönes Doppelzimmer für 2 Personen mit Wlan um ca 15 Euro. Mit Frühstück.





In der Nacht ist es kühler, und hat nur mehr über 30°. Wir laufen noch herum und schauen uns die Stadt bei Nacht an.

Der nächste Tag ist Sightseeing angesagt.

Zuerst die Blaue Moschee, eine schöne und sehr alte Stätte, die heute nicht mehr aktiv betrieben wird.








 
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Teil 8:


Und danach geht es in den Basar. Der ist ebenso UNESCO Weltkulturerbe, weil er der größte überdachte zusammenhängende Basar ist.















Wir sind immer wieder erstaunt, wie anders es hier ist, als wir uns vorgestellt haben.

Einerseits werden wir von allen Menschen interessiert angesprochen, woher wir kommen, und auch immer wieder eingeladen, und andererseits merken wir, wie wenig sich die Leute hier noch von „Denen da Oben“ was sagen lassen.
Da wird herumgestanden, über die Mullahs geschimpft. Anfangs waren wir sehr nervös, und wollten nur weg, weil wir Ärger befürchteten, aber wir merkten bald, dass es anscheinend normal ist.
Vor Allem die Jüngeren lassen sich nicht mehr unterdrücken.

Ganz krass war es beim Friseur, dem Barbier. Da klang schon laute westliche Rapmusik hinaus auf die Straße.
Eigentlich sehr verboten, weil westlich dekadent. Und als wir da waren, da wurde geschimpft auf die Mullahs, da kamen Leute rein, wes wurde gemeinsam geschimpft, dann wieder laute Rockmusik, und so ging das dahin.
Da merkte man, es ist denen in der Zwischenzeit egal.



Und auch Torten können die Iraner.







Wir haben halt gemerkt, der Westen hat ein Handelsembargo erlassen, aber man sieht, dass es dort trotzdem Hochtechnologie gibt und man alles bekommt. Steht halt überall Made in China drauf.

Wir diskutieren, wie wir da mit dem Transit Visa für Turkmensitan machen.

Sollen wir weiterfahren bis Isfahan wie geplant, oder einfach nach Teheran, dort die Botschaft von Turkmenistan aufsuchen und unser Glück versuchen ?
Wir entschließen uns, direkt nach Teheran zu fahren, und dort ein paar Tage zu bleiben. Und dann eben unser Glück auf der Botschaft zu versuchen.

Am nächsten Tag geht es nach einem Frühstück mit Omelett, und Karotten sowie Rosenmarmelade dann weiter.

 
*Topas*

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Iran steht weiterhin auf meiner to do Liste. 👍
 
Klausmong

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Teil 9:


Der Weg nach Teheran ist lustig. Es ist heiß, sogar sehr heiß. Immer wieder über 40°C.Und die Straße, die an eine Autobahn erinnert, die geht bis auf 2.000M hinauf.

Raststation:



Und überall werden wir angesprochen, und die Leute wollen Fotos mit uns machen.



Die Polizei winkt uns freundlich zu.



Auf den Autobahnen ist das Fahren mit Motorrädern verboten. Das hat den Vorteil, dass man dann mit den Motorrädern keine Maut zahlen muss, und so an den Maut Stationen vorbeifahren kann.



Irgendwann kommen wir in Teheran an, und suchen uns erst einmal das Hotel, das wir uns vorher herausgesucht haben. Das liegt mitten in dem Viertel, wo der Markt für Autoteile ist.






Am nächsten Tag ist wieder Freitag, der Muslimische Sonntag. Da wird das nichts mit der Botschaft. Also Stadtbesichtigung.
Wir lassen uns ein Taxi kommen und fahren zuerst einmal zum Milad Tower, dem sechsthöchen Turm der Welt mit 435 Metern.














Auch hier sprechen uns wieder die weiblichen Aufseherinnen an. Sie merken das wir aus dem Westen kommen, und stehen sofort mit dem Smarthone bei uns, und wollen Tipps für Horrorfilme.
Auf ihren Smartphones haben die alle VPN drauf, und kommen in alle Seiten, die im Iran blockiert sind. Wir ja auch.

Und man merkt wieder, denen ist egal, ob das die anderen Gäste mitbekommen. Das wird total ungeniert neben allen Anderen gemacht





Nach dem Milad Tower lassen wir uns zu einem Markt fahren, und wollen später versuchen, mit der Ubahn wieder ins Hotel zu finden.













 
GS Peter

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Hallo Klaus,

was Du machst, ist der Wahnsinn.
Die Tageskilometer sind kaum vorstellbar in Gegenden mit zum Teil ziemlich schlechten Strassen, Tieren und dem landestypischen Verkehr.

Hut ab. Ich freue mich auf jeden Beitrag von dir.
 
Klausmong

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Iran steht weiterhin auf meiner to do Liste. 👍
Eines der tollsten Länder, die ich bereist habe.
Und sowas von anders, als man glaubt.

Wir wußten ja, das es viel besser ist, als wir hier immer hören. Und wir waren nochmals extrem positiv überrascht.
 
Klausmong

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Hallo Klaus,

was Du machst, ist der Wahnsinn.
Die Tageskilometer sind kaum vorstellbar in Gegenden mit zum Teil ziemlich schlechten Strassen, Tieren und dem landestypischen Verkehr.

Hut ab. Ich freue mich auf jeden Beitrag von dir.
Ach, wir fahren einfach weil es Spaß macht. Und wie Du siehst, schauen wir uns ja auch wirklich viel an.
 
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Teil 10:


Wir finden eine U-Bahn Station und laufen hinein.

Wir haben keine Ahnung, wo wir hier Tickets kaufen müssen, und wohin wir fahren müssen, aber wir werden das schon irgendwie schaffen.
Spricht uns eine alte Frau, mit deutlich über 60 Jahren in perfektem Deutsch an, die hat mitbekommen, was wir suchen. Meint einfach nur, wir sollen ihr folgen.
Erst mal zum Ticketschalter, sie organisiert das, dann weiter tief hinunter. Die U Bahn im Iran ist vermutlich mindestens genauso tief unten wie in Moskau.

Dann ab in einen Zug, und sie erklärt uns, wo wir umsteigen müssen und wir folgen ihr.

Unser Ziel ist der Imam Khomenei Platz, wo unser Hotel in der Nähe liegt.









Wenn man in Teheran über eine große Straße gehen will, dann muss man einfach gehen. Wenn man wartet, bis der Verkehr das zulässt, dann hat man so einen Bart wie die Mullahs.

Also einfach gehen und vertrauen, und es funktioniert, machen alle so. Absolutes Chaos, aber nur so geht das.

Am nächsten Tag ist es dann soweit, wir fahren mit dem Taxi zur Botschaft. Dort treffen wir gleich 2 Reisende aus Deutschland, die mich anreden und fragen, ob ich der Klaus bin.
Sie waren schon auf meiner Homepage und haben mich vor der Reise schon kontaktiert.

Auf der Botschaft haben wir keine Hilfe, und wir beschlossen nach einem weiterem Tag mal an Kaspische Meer zu fahren, und dort zu entscheiden ob wir Richtung Osten nach Turkmenistan fahren, oder nach Westen nach Aserbaidschan, falls das Transit Visa bis dahin nicht kommt.

Aber erst einmal gehen wir mit den Beiden auf ein Alkoholfreies Zitronenbier.






Einer der Beiden ist Halb Iraner und hat Verwandtschaft hier. Wir erfahren viel über das Land.

Das man prinzipiell sehr einfach an Alkohol kommt, dass wusste ich, aber wir haben das ausgelassen, zu gefährlich, wenn man das Land nicht kennt, und es muss ja nicht sein.

Was ich aber nicht wusste, dass es hier auch viele Nutten gibt. Nicht das wir die wollten, aber es war interessant, je religiöser eine Stadt, desto mehr Nutten gab es da.
Und die bekamen von den Mullahs so Heiratszertifikate auf Zeit, wo sie den namen der „Ehemänner“ nur eintragen müssen, und alles ist legal.

Und die haben in dem Land ein ernstes Drogenproblem.
Afghanistan ist ein Nachbarland, und da kommt das her. In jeder größeren Familie ist da wohl ein Fall und damit eine Tragödie.
Und es gibt viele Gruppen anonymer Alkoholiker im Iran. Klingt doof, ist aber so.


Wir aber haben noch einen Tag in Teheran, und schauen uns den Basar an, und danach den Golestan Palast.
















Endlich war es wieder soweit, nach 3 Tagen in Teheran ging es die 250 km über die Berge ans Kaspische Meer.
Und im Norden von Teheran sind die Gebirge fast 5.000M hoch.











 
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Teil 11:



Am ersten Pass mit 3.500 Metern angekommen haben wir mal eine Pause gemacht. Da gibt es kleine Zelte, wo gekocht wird.
Oft typische Gerichte wie Kebab oder Suppen. Nachdem uns langsam die Varianten von Schaschlik und Kebab schon überall heraushingen, haben wir uns auf Suppen gestürzt.

Und da hat uns gleich wieder eine Familie angesprochen. Ein Ehepaar mit einer Schwester im Schlepptau.









Lustig, einer der Damen hat uns dann gefragt ob wir verheiratet sind, wir haben das bejaht. Dann hat sie uns nur mit einem Grinsen erklärt, sie wäre das nämlich nicht….

Bei der Abfahrt haben wir dann bemerkt, das sie alles gezahlt haben, was wir gegessen und getrunken haben.

Und auf dem Pass sind die Straßen sehr spektakulär, und so geht es weiter, bis man wieder auf Meers Niveau ist.







Am Kaspischen Meer am Strand in ein Hotel, war ein staatliches Hotel. Die haben immer gutes Internet, und mit VPN kommt man überall rein.

Und dort gibt es immer Restaurants und Frühstück.







Wir haben wieder einmal einen Pausentag, und wollen dann entscheiden, in welche Richtung wir fahren.
Hängt davon ab, ob am nächsten Tag die Visen kommt oder eben nicht.

Aber erst einmal ein Tag am Meer, mit Bade Urlaub.



 
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Teil 12:



An unserem Badetag ist die Entscheidung gefallen, wir fahren nach Aserbaidschan. Man braucht immer einen Plan B.

Es hilft nichts, wir würden die Transitvisa vermutlich nicht bekommen. Später hörten wir von den beiden deutschen Motorradfahrern, dass sie nach 6 Wochen auch nichts bekamen.

In unserem Fall heißt das, wir müssen schnell online das EVisa für Aserbaidschan beantragen, was 3 Tage dauert bis man es bekommt.


Und wir hatten 400km bis zur Grenze nach Astara, für die wir 3 Tage Zeit hatten.

Und damit uns nicht langweilig wird, sind wir nach 150km draufgekommen, das wir unsere Pässe im Hotel vergessen hatten, also nochmal zurück und Pässe holen.

Also hatten wir schon mal 300km sinnlos zurückgelegt und die Zeit totzuschlagen.

Und überall werden wir aufgehalten und gefragt, wo wir herkommen, und wie es uns gefällt.





Wieder ein Tag am Meer in einer kleinen Stadt ( Bandar Anzali ) mit Sightseeing.






Weiter geht es Richtung Astara. Es geht langsam voran, dann werden wir immer wieder angehalten und eingeladen.
Einmal mit frischen Früchten, ein andermal fährt uns ein Mann in einem Ort nach, weil er uns unbedingt zu sich nach Hause zu Tee einladen will. Überall rundherum Reisfelder.











An der Grenze ist es Nachmittag, und wir versuchen unser Glück. Immer noch wissend, dass wir an einer anderen Grenze ausreisen als im Carnet angegeben








Und es kam, wie es zu befürchten war. Wir benötigen für die Ausreise eine Genehmigung aus der Zentrale in Teheran.
Nur war es Donnerstagnachmittag, nach 15 Uhr, das Büro geschlossen. Und am Freitag eben der Islamische Sonntag. Also würden wir unsere Genehmigung frühestens am Samstag bekommen.

Wir rufen Hossein an, der zufällig 10 km entfernt wohnt. Er besorgt uns noch einen Bekannten, der es bei den Grenzbeamten mit „gut zureden“ versucht, aber leider auch kein Erfolg.

Also werden wir von Hossein zu Ihm nach Hause eingeladen.







Bei Hossein ist eine befreundete Familie. Die ist sehr religiös, aber hat keine Probleme, dass ihre Töchter ohne Kopftuch rumlaufen und mit uns reden.





Nach einer Nacht bei Hossein sind wir wieder weg, es war ja total nett von Ihm, aber er hat Hühner und einen Hahn. Und der hat ab 4 Uhr morgens Terror gemacht.
Also wieder ins Hotel. Und dort täglich in der Früh zum Zoll, am Nachmittag wieder zurück und das ging so 5 Tage. Bis mir mal der Kragen platzte und ich da zu Schreien anfing mit den Beamten.
5 Minuten später war ich beim Chef vom Zollamt, und eine Stunde später waren wir in Aserbaidschan.








 
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Hi Klaus,

was mir an Frage immer wieder aufkommt - wie habt ihr euch verständigt?
  • Hände und Füße?
  • englisch
  • Google Translator oder ähnliches?
  • oder hast du entsprechende Grundkenntnisse der Länder die ihr bereist?
Einfach nur aus interesse, denn mit den Unterhaltungen wird die Reise sicher mindestens nochmal so interessant, als wie wenn man nur durchfährt und die Hotspots besucht
 
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