Wenn Dein Händler sich vor Umbauten nicht scheut und Du unbedingt Deine GS behalten willst, dann mach doch Probefahrten auf all seinen Vorführern. Wenn da eine dabei ist, die gut fährt, dann soll er den Kugelkopf zweifelsfreier Herkunft aus dem Vorführer in Deine GS bauen und das Neuteil in den Vorführer. Dann ist der Vorführer auf dem neuesten Stand, ob gut oder schlecht, jedenfalls nicht mit dem von Dir reklamierten Teil und Deine GS fährt hoffentlich so, wie der Vorführer zuvor. Wäre mal ein praktischer Ansatz, wahrscheinlich sprechen irgendwelche Vorschriften dagegen. Oder, wenn Du nicht an Deiner GS hängst, siehst Du zu, daß Du die demnächst eintrudelnden Vorführer jeweils als erster fahren darfst und wenn eine gut funktioniert, nimmst Du die, dann bist Du zwar nur zweiter Besitzer, aber der Einzige der damit gefahren ist, für den Fall, daß Dir das wichtig ist.
Bei mir war es nach dem ersten Tausch auch schlechter geworden. Ich fürchtete eine unendliche Geschichte mit nicht klar greifbaren Kriterien. Privat verkaufen wollte ich aus moralischen Gründen nicht und der Ducati-Händler wollte die GS wegen des Problems nicht in Zahlung nehmen. Meine praktische Lösung war dann, daß der BMW-Händler meine 2016er TB mit 7500km gegen eine neue 2017er RS getauscht hat. Konnte ich mit leben. Weil es mir auf der RS auf Dauer zu laut ist (mein Problem), kann der Ducati-Händler demnächst eine einwandfrei funktionierende RS für eine SuperSport S in Zahlung nehmen und ich komme nach über 600.000 Kilometern in 38 Jahren ausschließlich auf BMW nun doch noch in den Genuß, mal was anderes zu fahren, nicht zuletzt aufgrund der spärlichen Kommunikation seitens BMW bezüglich meines (vermeintlichen?) Kugelkopfproblems.
Neben einer gewissen Streuung bei der Schwergängigkeit der Kugelköpfe scheint es eine wohl mindestens ebenso große Streuung hinsichtlich der Wahrnehmung des Effekts bei den Fahrern und auch Werkstattmitarbeitern zu geben. Es scheint welche zu geben, die denken, das muß so bzw. stören sich nicht dran und andere merken es gar nicht. Außerdem war der Effekt bei mir auch noch von der Tagesform (des Kugelkopfs oder meiner?) abhängig oder zeigte sich manchmal erst nach einer Fahrstrecke, die über die Länge üblicher Werkstattprobefahrten hinaus ging. Das könnte zum Nachteil werden, wenn man sich auf den Kurs begibt "ich setze Euch jetzt Fristen und es wird so lange getauscht, bis es für mich gut ist". Möglicherweise erklärt die Werkstatt es vorzeitig für "gut". Was mir fehlte, war eine eindeutig definierte und überprüfbare Meßgröße, die zwischen gut und nicht gut unterscheidet, jedenfalls wurde das nicht kommuniziert. Das Ganze kam mir umso seltsamer vor, vor dem Hintergrund, daß alle meine vorherigen Telelever-BMWs nicht dieses Phänomen zeigten. Egal. Meine Ex-GS war vom Händler schnell verkauft und der neue Besitzer ist dem Vernehmen nach hochzufrieden, so soll es sein. Sollte ich ihn mal treffen, werde ich es ihm auch nicht ausreden.